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Alt 12.01.2023, 10:04   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Auf dem Weg zum Mars (Science Fiction)

Dezember 2076

„Herzlichen Glückwunsch!" Frances hob ihr Glas und prostete ihrer besten Freundin Eve zu. „Freut mich außerordentlich, dass sie dich für die Marsmission ausgesucht haben."
„Und mich erst!" Eve grinste und trank einen Schluck. „Aber ich werde dich vermissen."
Frances seufzte. „Und ich dich erst! Man kann noch nicht mal mit sagen, wir sehen uns bald wieder."
„Ja, der Hinflug allein dauert sechzehn Monate. Danach muss der Mars erforscht, Proben entnommen und die Marsstation eingerichtet werden. Das wird seine Zeit brauchen. Mit der Rückkehr zur Erde wird erst in drei Jahren gerechnet. Ich beneide die Mondastronauten, die Zeitspanne, die sie im Weltall verbrachten, ist dagegen ein Klacks."
„Ist lange her, dass Menschen auf dem Mond waren."
„11. Dezember 1972, wenn ich mich nicht irre. Am 19. Dezember sind sie wieder auf der Erde gelandet, im Pazifik".
„Da waren sie wenigstens rechtzeitig zu Weihnachten zu Hause." Frances schwieg einen Moment. „Unter uns, hast du keine Angst, es könnte schief gehen? Apollo 13 wäre auch fast schief gegangen."
„Aber nur fast. Sie hatten eine wunderbare Mathematikerin, die sie da wieder runtergeholt hat. Für diesen Fall hatte sie alles im Voraus berechnet. So spektakulär, wie die Leute denken, war das gar nicht." Eve lächelte. „Du bist nach ihr benannt worden, nicht wahr?"
Frances nickte. „Es war bestimmt mein Schicksal, Raumfahrttechnikerin zu werden. Wenn ich mir das überlege ... damals arbeiteten sie noch mit Lochkarten."
Sie stellte ihr Glas auf dem Tisch ab. „Drehen wir noch eine Runde?"
Sie befanden sich in Frances' Wohnung im neu gebauten Wohnviertel von Cape Canaveral. Frances stand als Raumfahrttechnikerin eine von der Weltraumbehörde bereitgestellte und finanzierte Wohnung zur Verfügung. Abgesehen von dem riesigen Bildschirm ihres Computers und dem Haufen Papier, auf dem sie verschiedene Berechnungen aufgezeichnet hatte, unterschied sie sich nicht von der Wohnung einer anderen Junggesellin.
„Klar. Gerne." Eve folgte ihrem
Beispiel.

Eine halbe Stunde später standen sie vor dem Raumfahrzeug, das Eve und fünf andere Astronautinnen zum Mars und zurück fliegen sollte. Eine der Astronautinnen hatte eine ärztliche Ausbildung absolviert.
„Sollen wir mal reinklettern?", fragte Eve.
Frances schüttelte sich. „Um Himmels willen. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste da drin sitzen und zum Mars fliegen, ich würde auf der Stelle durchdrehen."
„Ach, stell dich nicht so an." Als Eve Frances' konsternierten Gesichtsausdruck sah, brach sie in Gelächter aus. „Du glaubst nicht wirklich, dass ich einfach so da reinspaziere, oder?"
„Ich hoffe nicht", wollte Frances sagen, doch sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Ein erfreuter Ruf erschallte hinter ihnen.
„Frances! Schön, dich zu treffen!" Ireen Fletcher, Verantwortliche für die Planung der Marsmission und Frances' Vorgesetzte, holte sie ein und wandte sich an Eve. „Woher hast du gewusst, dass ich dich gerade gut gebrauchen könnte? Ich komme mit der letzten Berechnung nicht weiter."
Ihr Blick fiel auf Eve. „Kannst du noch ruhig schlafen? Bald geht es los."
„Sicher", antwortete Eve. „Ich freue mich wahnsinnig drauf, aber gut schlafen kann ich immer."
„Du Glückliche! Na, du hast ja auch nicht die Verantwortung."
„Ich kann nur für immer auf dem Mars zurück bleiben, wenn es schief geht", antwortete Eve munter. „Das ist ja halb so schlimm. Wisst ihr, was ich vor kurzem gelesen habe? Bei der ersten Mondlandung - also in der Nacht davor - hatte eine Zeitung schon die Schlagzeile fertig: ‘Gestrandet' - auf dem Mond! Man rechnete also damit, dass sie nicht mehr zurück kommen würden."
Frances schüttelte sich. „Rede bitte nicht weiter. Mir wird ganz schummerig zumute, wenn ich mir das vorstelle."
„Wie hätte es dann weitergehen sollen? Die von der Zeitung haben sich das gar nicht überlegt. Man hätte die Astronauten schließlich nicht einfach da abholen können", sinnierte Eve.
„Du hast völlig recht", pflichtete Ireen ihr bei, „aber das ist lange her. Heute haben wir andere Möglichkeiten."
„Selbst, wenn es schief geht, können wir uns ja vermehren." Eve verzog das Gesicht. „Das ist das Einzige, was mir gegen den Strich geht. Eine tiefgefrorene Samenbank mitzuschleppen, für den Fall, dass wir nicht mehr wegkommen! Und diesen Blödsinn mussten wir auch noch unterschreiben!"
„Ach Eve! Wer sollte das denn kontrollieren?", fragte Ireen. „Den Quatsch kannst du getrost vergessen. Ich musste das auf Wunsch oder besser gesagt Befehl unserer oberen Behörde einbauen, sonst hätten sie nicht eingewilligt, dass ausschließlich Astronautinnen zum Mars fliegen."
„Eine Idiotie bleibt es trotzdem!", beharrte Eve.
„Ihr werdet es nicht brauchen", versuchte Frances zu vermitteln, „und ihr habt wirklich wichtigere Dinge zu tun als euch darüber den Kopf zu zerbrechen!" Sie wandte sich an Ireen. „Von welcher Berechnung hast du eben gesprochen?"
Zu ihrem Erstaunen wich Ireen der Frage aus. „Nicht so wichtig, ich habe einen blöden Rechenfehler gemacht, eben ist mir eingefallen, woran es liegen könnte."
„Soll ich dir nicht helfen?", fragte Frances verwundert.
„Ich glaube nicht." Ireen blieb stehen. „Ich denke, ich gehe nach Hause und rechne erst nochmal alles von A bis Z durch."
Sie verabschiedete sich. Die beiden Frauen sahen ihr nach, wie sie mit eiligen Schritten davon stapfte.
„Das gefällt mir gar nicht." Eves Stimme klang flach.
Frances klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde alles nochmal durchspielen, am Rechner und von Hand. Wie hieß es schon 1970: ‚Poppy keeps bringing astronauts home'".
„Wie könnte ich das vergessen." Eve lächelte. „Lass mich raten, dein zweiter Vorname ist..."
„Poppy. Woher weißt du das?"

Zwei Monate später fand der Flug der Astronautinnen zum Mars statt. Frances saß, äußerlich kühl, innerlich angespannt, im Kontrollzentrum und verfolgte mit ihren Kolleginnen und Kollegen den Start. Sie atmete erst auf, als die Rakete im Weltraum auf ihrem Kurs war.
„Dass wir das einmal schaffen würden", sagte jemand neben ihr.
„Ja", antwortete sie nur.

Geändert von DieSilbermöwe (12.01.2023 um 15:07 Uhr)
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Alt 12.01.2023, 16:11   #2
männlich dunkler Traum
 
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... sorry Silbermöwe, irgendwie fehlt die Spannung. Lässt sich ganz nett lesen, doch meine Erwartung war wahrscheinlich zu hoch.

versuch's weiter
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Alt 12.01.2023, 19:20   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
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Es sollte nicht spannend sein. Es sollte eine Art Hommage an Poppy Northcutt sein. Zuerst wollte ich das dazu schreiben. Dann dachte ich, schauen wir mal, ob man da auch so drauf kommt.

Zitat:
Zitat von dunkler Traum Beitrag anzeigen
... sorry Silbermöwe, irgendwie fehlt die Spannung. Lässt sich ganz nett lesen, doch meine Erwartung war wahrscheinlich zu hoch.

versuch's weiter
Da ich gelesen habe, dass du Science Fiction-Experte bist, ist klar, dass meine Geschichte da nicht mithalten kann. Dafür ist aber kein „sorry" nötig, das versteh ich.
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Alt 02.02.2023, 13:11   #4
männlich dunkler Traum
 
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"Eine Art Hommage" ist die Geschichte für mich nicht. Ja, sie wird erwähnt und es wird von der Protagonistin noch einmal gerechnet, aber das war es.
Abgesehen davon, das hier wieder mal eine Solonummer gespielt wird, obwohl diese Berechnungen immer von einem Team und einem Rechner durchgespielt werden. Übrigens hatte auch Poppy die Flugbahn nicht allein berechnet, sondern ihr kam die Idee, Fehleingaben oder ähnliches nicht zum Absturz des Rechners führen zu lassen. Oder war es die Umschaltung auf Handsteuerung? Weiß nicht mehr genau.
Für mich fehlt der Faden der Geschichte, hattest du schon besser geschafft.

Ich weiß, dass du es kannst. Mach weiter.
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Alt 02.02.2023, 14:28   #5
weiblich DieSilbermöwe
 
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Komisch, in einem anderen Forum wurde durchaus erkannt, dass es eine Hommage sein sollte.

Über Poppy Northcutt kannst du selbst recherchieren, ich mache mir die Mühe unter meinen Texten nicht mehr.. Ich muss keine Überzeugungsarbeit leisten.

Zitat:
. Mach weiter.
Wozu? Ich weiß übrigens auch, dass ich es kann.
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Alt 02.02.2023, 16:22   #6
männlich MonoTon
 
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Hallo Silbermöwe

Ich muss leider gestehen, das mir Kurzgeschichten eigentlich gar nicht liegen, ich mag mehr die Gedichte-Rubrik. Ich möchte dennoch mal mein Feld erweitern und das Thema "Mars" spricht mich an, da ich sehr interessiert bin in Interstellaren Reisen und den Weiten des Alls.
Ich gehe das ganze lieber Schritt für Schritt an, sonst verliere ich den Überblick.


Zitat:
„Herzlichen Glückwunsch!" Frances hob ihr Glas und prostete ihrer besten Freundin Eve zu. „Freut mich außerordentlich, dass sie dich für die Marsmission ausgesucht haben."
„Und mich erst!" Eve grinste und trank einen Schluck. „Aber ich werde dich vermissen."
Frances seufzte. „Und ich dich erst! Man kann noch nicht mal mit sagen, wir sehen uns bald wieder."
„Ja, der Hinflug allein dauert sechzehn Monate. Danach muss der Mars erforscht, Proben entnommen und die Marsstation eingerichtet werden. Das wird seine Zeit brauchen. Mit der Rückkehr zur Erde wird erst in drei Jahren gerechnet. Ich beneide die Mondastronauten, die Zeitspanne, die sie im Weltall verbrachten, ist dagegen ein Klacks."
- Gleich mitten rein ins geschehen, jemand wird gefeiert, eine Person namens Eve.
Interessant, dass der Name der ersten Frau im Paradies ähnelt und obendrein noch ein Palindrom darstellt. Das wirkt wie etwas das zurück zu den Wurzeln geschickt wird. Ein Neubeginn.
- Es wird sich auf eine Reise vorbereitet.
- Hier finde ich etwas, das ein Überdenken anregen sollte. Es werden mit Sicherheit nicht zuerst Menschen auf einen Planeten gesendet, der Lebensunfreundlich ist. Vermutlich würde man Roboter und Maschinen voran schicken, um Habitate und Ressourcen zu bergen, um den Planeten nutzbar zu machen.
Es wirkt als würden Menschen in den Tod geschickt werden. Es wäre auch schön zu wissen, welchen Mehrwert Eve oder sonst jemand für die Mars Mission dort oben haben? Biologen? Techniker? Mechaniker? Ingenieure? Ärzte? Physiker? Chemiker? Womit wird eine Grundlage auf dem Mars geschaffen?
- 3 Jahre ist eine lange Zeit wenn man Stürmen und Feinstaub ausgesetzt ist und nicht weiß wie man an Wasser oder Nahrung heran kommt, oder Kraftstoff für die Rückreise und die Auswirkungen fremder Strahlungen ohne unser schützendes Ozon.
Es wirkt wie ein Schulausflug, was ich nicht böse meine. Sie sagt ja selber, dass es nicht leicht wird, weil sie die Mondlandung als "Klacks" bezeichnet.
- „Und ich dich erst! Man kann noch nicht mal mit sagen, wir sehen uns bald wieder."
Ich glaube das Wort "mit" hat sich eingeschlichen, kann das sein? Oder vielleicht sollte da "mehr" stehen, oder "mit Bestimmtheit"?


Zitat:
„Ist lange her, dass Menschen auf dem Mond waren."
„11. Dezember 1972, wenn ich mich nicht irre. Am 19. Dezember sind sie wieder auf der Erde gelandet, im Pazifik".
„Da waren sie wenigstens rechtzeitig zu Weihnachten zu Hause." Frances schwieg einen Moment. „Unter uns, hast du keine Angst, es könnte schief gehen? Apollo 13 wäre auch fast schief gegangen."
„Aber nur fast. Sie hatten eine wunderbare Mathematikerin, die sie da wieder runtergeholt hat. Für diesen Fall hatte sie alles im Voraus berechnet. So spektakulär, wie die Leute denken, war das gar nicht." Eve lächelte. „Du bist nach ihr benannt worden, nicht wahr?"
Frances nickte. „Es war bestimmt mein Schicksal, Raumfahrttechnikerin zu werden. Wenn ich mir das überlege ... damals arbeiteten sie noch mit Lochkarten."
Sie stellte ihr Glas auf dem Tisch ab. „Drehen wir noch eine Runde?"
Sie befanden sich in Frances' Wohnung im neu gebauten Wohnviertel von Cape Canaveral. Frances stand als Raumfahrttechnikerin eine von der Weltraumbehörde bereitgestellte und finanzierte Wohnung zur Verfügung. Abgesehen von dem riesigen Bildschirm ihres Computers und dem Haufen Papier, auf dem sie verschiedene Berechnungen aufgezeichnet hatte, unterschied sie sich nicht von der Wohnung einer anderen Junggesellin.
„Klar. Gerne." Eve folgte ihrem Beispiel.
- Ok, Frances hat einen Beruf "Raumfahrttechnikerin"..hm, ist das ein Beruf, den man auf dem Mars als effektiv bezeichnen könnte? Die Anfangszeit eventuell ja, aber sobald der Mars mit einer Station wohnbar gemacht wurde, wird sie kaum Einsatz finden. Das "wohnbar machen" ist aber im besten Falle schon geschehen bevor Menschen die Reise antreten, alles andere wäre zu Kostenspielig und Tote sind immer eine schlechte Publicity.
- Ich bin verwirrt
Frances gratuliert Eve, weiter oben, das Eve zum Mars fliegt? Es wird nie konkret geäußert wer fliegt und die Konversatoren tragen zwar Namen, aber die Konversationen selbst geben keinen Aufschluss wer gerade spricht.
Es fällt mir etwas schwer zu bestimmen, wer jetzt wem antwortet.


Zitat:
Eine halbe Stunde später standen sie vor dem Raumfahrzeug, das Eve und fünf andere Astronautinnen zum Mars und zurück fliegen sollte. Eine der Astronautinnen hatte eine ärztliche Ausbildung absolviert.
Oh jetzt wird ein Schuh draus, Eve ist unwichtig und kann nur Astronautin, aber zumindest ist eine Ärztin an Bord. Ich glaube die Info hätte ich früher gebraucht. Entschuldigung.
Irgendwie wird um Eve nicht viel Aufhebens gemacht. Man lernt sie gar nicht kennen.

Zitat:
„Sollen wir mal reinklettern?", fragte Eve.
Frances schüttelte sich. „Um Himmels willen. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste da drin sitzen und zum Mars fliegen, ich würde auf der Stelle durchdrehen."
„Ach, stell dich nicht so an." Als Eve Frances' konsternierten Gesichtsausdruck sah, brach sie in Gelächter aus. „Du glaubst nicht wirklich, dass ich einfach so da reinspaziere, oder?"
„Ich hoffe nicht", wollte Frances sagen, doch sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Ein erfreuter Ruf erschallte hinter ihnen.
„Frances! Schön, dich zu treffen!" Ireen Fletcher, Verantwortliche für die Planung der Marsmission und Frances' Vorgesetzte, holte sie ein und wandte sich an Eve. „Woher hast du gewusst, dass ich dich gerade gut gebrauchen könnte? Ich komme mit der letzten Berechnung nicht weiter."
Ihr Blick fiel auf Eve. „Kannst du noch ruhig schlafen? Bald geht es los."
„Sicher", antwortete Eve. „Ich freue mich wahnsinnig drauf, aber gut schlafen kann ich immer."
„Du Glückliche! Na, du hast ja auch nicht die Verantwortung."
Auffällig viel Frauenanteil auf dieser Marsmission, sicher dass es nicht zur Venus geht?
Raumfahrttechnikerin, Astronautin, Ärztin, Vorgesetzte. Gibt es am Ende auch eine Verantwortliche, oder wars dann wieder ein Mann wenn's schief läuft?

Zitat:
„Ich kann nur für immer auf dem Mars zurück bleiben, wenn es schief geht", antwortete Eve munter. „Das ist ja halb so schlimm. Wisst ihr, was ich vor kurzem gelesen habe? Bei der ersten Mondlandung - also in der Nacht davor - hatte eine Zeitung schon die Schlagzeile fertig: ‘Gestrandet' - auf dem Mond! Man rechnete also damit, dass sie nicht mehr zurück kommen würden."
Frances schüttelte sich. „Rede bitte nicht weiter. Mir wird ganz schummerig zumute, wenn ich mir das vorstelle."
„Wie hätte es dann weitergehen sollen? Die von der Zeitung haben sich das gar nicht überlegt. Man hätte die Astronauten schließlich nicht einfach da abholen können", sinnierte Eve.
Schlagzeile
"Horde Frauen zur Befruchtung auf Mars geschossen. Die bringt Poppy nicht zurück."

Zitat:
„Du hast völlig recht", pflichtete Ireen ihr bei, „aber das ist lange her. Heute haben wir andere Möglichkeiten."
„Selbst, wenn es schief geht, können wir uns ja vermehren." Eve verzog das Gesicht. „Das ist das Einzige, was mir gegen den Strich geht. Eine tiefgefrorene Samenbank mitzuschleppen, für den Fall, dass wir nicht mehr wegkommen! Und diesen Blödsinn mussten wir auch noch unterschreiben!"
„Ach Eve! Wer sollte das denn kontrollieren?", fragte Ireen. „Den Quatsch kannst du getrost vergessen. Ich musste das auf Wunsch oder besser gesagt Befehl unserer oberen Behörde einbauen, sonst hätten sie nicht eingewilligt, dass ausschließlich Astronautinnen zum Mars fliegen."
Bitte? Dafür die Ärztin? Die Frauen brauchen gar keine Profession...gibt es etwas noch mehr diskriminierend ist, als eine Frau in Führungsposition, die andere Frauen nach Geburtenrate zum Mars schießt?
Ok, die werden wohl alle verrecken. Schade. Die können ja nicht mal ein Habitat aufbauen, oder den Boden nutzbar machen.
Außerdem, was ist das für eine Führungsetage, die nicht mal weiß das Evolution und Anpassung an fremde Lebensbedingungen Jahrhunderte benötigt?

Zitat:
„Eine Idiotie bleibt es trotzdem!", beharrte Eve.
Ich mag Eve, auch wenn sie nur Astronautin und Frau kann.

Zitat:
„Ihr werdet es nicht brauchen", versuchte Frances zu vermitteln, „und ihr habt wirklich wichtigere Dinge zu tun als euch darüber den Kopf zu zerbrechen!" Sie wandte sich an Ireen. „Von welcher Berechnung hast du eben gesprochen?"
Zu ihrem Erstaunen wich Ireen der Frage aus. „Nicht so wichtig, ich habe einen blöden Rechenfehler gemacht, eben ist mir eingefallen, woran es liegen könnte."
„Soll ich dir nicht helfen?", fragte Frances verwundert.
„Ich glaube nicht." Ireen blieb stehen. „Ich denke, ich gehe nach Hause und rechne erst nochmal alles von A bis Z durch."
Sie verabschiedete sich. Die beiden Frauen sahen ihr nach, wie sie mit eiligen Schritten davon stapfte.
Die Berechnung wäre schon interessant gewesen zu hören. Auf Jedenfall weiß da jemand mehr, als das Fußvolk scheint mir, wenn nicht mal die Raumfahrttechnikerin plötzlich mitrechnen darf. Eventuell hätte sie nur unangenehme Fragen gestellt.

Zitat:
„Das gefällt mir gar nicht." Eves Stimme klang flach.
Frances klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde alles nochmal durchspielen, am Rechner und von Hand. Wie hieß es schon 1970: ‚Poppy keeps bringing astronauts home'".
„Wie könnte ich das vergessen." Eve lächelte. „Lass mich raten, dein zweiter Vorname ist..."
„Poppy. Woher weißt du das?"
Ok, eine Anlehnung an Poppy Northcutt und Apollo Mission 11

Zitat:
Zwei Monate später fand der Flug der Astronautinnen zum Mars statt. Frances saß, äußerlich kühl, innerlich angespannt, im Kontrollzentrum und verfolgte mit ihren Kolleginnen und Kollegen den Start. Sie atmete erst auf, als die Rakete im Weltraum auf ihrem Kurs war.
„Dass wir das einmal schaffen würden", sagte jemand neben ihr.
„Ja", antwortete sie nur.
Ich glaube diese Freundin namens "Frances" kannte den eigentlichen Grund zur Reise.
Es fühlt sich nicht an als wären die Frauen zur Erforschung, Proben nehmen und Marsstation einrichten dort hoch geschickt worden, sondern zur Besiedelung und Kollonisierung als Brutmuttern.
Nur eine Ärztin an Bord und sonst nur Frauen ohne Profession oder Kenntnisfeld? Was sollten die sonst da?

Gruselige Vorstellung, aber spannend im Nachhinein. Ich fand es dennoch schwierig nachzuvollziehen wer wann spricht.

Lg Mono
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Alt 02.02.2023, 18:53   #7
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Hallo MonoTon,

uff .

Zitat:
.Ich fand es dennoch schwierig nachzuvollziehen wer wann spricht.
Das ist ganz einfach:
Wenn ein anderer Protagonist etwas spricht, kommt ein Zeilenumbruch. Sonst nicht. Das sind Regeln. Kann man auch in jedem Roman nachschauen.

Dass Eve eine Assoziation zu Eva hervorruft, war nicht gewollt. Der Name ist mir eher zufällig eingefallen.

Zitat:
.Es werden mit Sicherheit nicht zuerst Menschen auf einen Planeten gesendet, der Lebensunfreundlich ist. Vermutlich würde man Roboter und Maschinen voran schicken, um Habitate und Ressourcen zu bergen, um den Planeten nutzbar zu machen.
Die Geschichte spielt 2076. Also ist das alles längst passiert und kein Grund, die Leser damit zu langweilen.

Zitat:
.Womit wird eine Grundlage auf dem Mars geschaffen?
S.o., ich wollte keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben.

Das „mit" ist aus Versehen mit hineingerutscht.

Zitat:
.Ok, Frances hat einen Beruf "Raumfahrttechnikerin"..hm, ist das ein Beruf, den man auf dem Mars als effektiv bezeichnen könnte
Frances fliegt doch gar nicht mit. Sie sitzt im Kontrollzentrum.

Zitat:
Frances saß, äußerlich kühl, innerlich angespannt, im Kontrollzentrum und verfolgte mit ihren Kolleginnen und Kollegen den Start. .
Zitat:
.Auffällig viel Frauenanteil auf dieser Marsmission, sicher dass es nicht zur Venus geht?
Na, auf dem Mond waren nur Männer. Hier wollte ich mal die Frauen ranlassen.

Zitat:
Es wird nie konkret geäußert wer fliegt.
Einfach noch einmal aufmerksam lesen.

LG DieSilbermöwe
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Alt 02.02.2023, 19:52   #8
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Okay sorry, vermutlich hab ich den drang zu realistisch an Dinge heran zu gehen.

Das mit dem Zeilenumbruch war mir nicht bewusst, aber jetzt macht das auch Sinn und hilft mir Protagonisten besser einzuordnen.

Zitat:
Frances fliegt doch gar nicht mit. Sie sitzt im Kontrollzentrum.
Ganz am Schluss, ja.
Ich hab den Fehler gemacht und mich ans Schreiben gemacht "bevor" ich deinen Text gelesen habe, weil ich dachte ich schreib einfach mal kurz was dazu.

Zitat:
Na, auf dem Mond waren nur Männer. Hier wollte ich mal die Frauen ranlassen.
Ich hätte es einfach gut gefunden wenn man mehr zu Eve und ihrem Fachbereich gelesen hätte. Ist sie in der Wissenschaft, Microbiologie, eventuell Botanik mit Schwerpunkt auf Hydrokulturen oder Genforschung? Nein, sie ist Astronautin, die mit dem bedeutenden Job sitzt auf der Erde.
Das wirkt als hätten die Hausfrauen per Ahnenforschung mit der höchsten Geburtsrate gesucht, sie in einen weißen Schutzanzug gesteckt und gesagt. "Nein Schatz, der trägt nicht auf, kannst los, aber stell bloß keine Fragen.
Du bist jetzt Au pair."

Lg Mono
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