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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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25.04.2016, 21:03 | #1 |
Wenn ich einmal nicht mehr da bin
Wenn ich einmal nicht mehr da bin dann geht es den anderen besser
Dadurch das ich nicht mehr da bin beschwert sich keiner mehr das ich im Weg stehe. Ich verschwinde einfach, stört sowie so keinen hier. Wenn ich einmal nicht mehr da bin kann ich nicht mehr zurück, das ist mir klar. Aber ich möchte vielleicht auch nicht mehr zurück. Ja vielleicht möchte ich dann einfach wegbleiben. Mich vermisst sowieso keiner. Wenn ich einmal nicht mehr da bin, dann verschwindet vielleicht die Traurigkeit aus dem Gesicht meiner Eltern. Ich weiß ich bin für die nur noch eine Last. Sie vermögen mir nicht zu helfen. Wenn ich einmal nicht mehr da bin, dann sind auch die anderen weg. Die Anderen… Die Stimmen in meinem Kopf die mir sagen was einmal ist wenn ich einmal nicht mehr da bin. |
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26.04.2016, 09:42 | #2 |
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Lieber Blutsengel
deine Zeilen haben mich berührt. Die von dir niedergeschriebenen losen Sätze tragen eine Schwermut in sich, die man in einer bestimmten Situation als Maßstab für seinen Umgang mit der Welt nimmt. Sie wecken auch das Bedürfnis eine Tür aufzustoßen und noch einmal hineinzuschauen: es ist die Tür zur Vergangenheit, denn Jugendtage bleiben schon lange in Erinnerung und Situationen, die einen so unmittelbar an einen Abgrund herangeführt haben erst recht.
Obwohl ich im allgemeinen eine Frohnatur bin und das Leben schon recht leicht und locker nehme und in allen Dingen das Schöne und Liebevolle finden und erspüren kann, habe auch ich eine Zeit überstehen müssen, in der ich diese Fähigkeiten verloren habe. Mir hat damals meine Familie Halt gegeben, auch wenn ich dachte ich hätte mich zu weit entfernt und sie könnten mich nicht mehr annehmen - sie haben es getan - ganz einfach so, liebevoll, verständnisvoll. Meine Eltern hatten immer ein feines Gespür für meine Gemütszustände und so konnten sie schnell eingreifen; zudem gehören sie zu dieser Art Eltern die ihre eigene Jugend nicht vergessen haben und auch mal gerne zugeben Fehler gemacht zu haben, als sie jung waren. Als Jugendlicher darf man Fehler machen, das ist eben so. Es wird keinen Lernprozess geben, wenn man nicht gegen die Wand laufen darf und spüren kann, dass es wehtut. Davor kann uns niemand beschützen. Aber eines können wir immer tun: anschauen, prüfen, abwägen. Jedes Leben ist wertvoll und jeder Mensch hat es verdient geliebt zu werden. Menschen sind nicht irgendein Gegenstand den man abstellen und vergessen kann - auch dann nicht, wenn sich heute viele nicht mehr gern an ihre Menschlichkeit erinnern wollen - sie bleibt dennoch da. Gerade in der Untiefe, die ich aus deinen Zeilen herauslesen kann findet man die schönsten Edelsteine. Man muss nur die Augen aufmachen und ein bisserl im Schlamm wühlen. Du wirst ihn finden, lieber Blutsengel, da bin ich mir ganz sicher. Alles Liebe in deinen Frühlingstag (und wenn du schreiben möchtest dann mach das einfach. Man kann sich so vieles von der Seele schreiben und oft geht es dann auch wirklich leichter) Geändert von Ex-Lichtsohn (26.04.2016 um 12:38 Uhr) |
26.04.2016, 11:45 | #3 |
Hi Blutsengel,
dieser text macht das kommentieren schwer. sollte das dein innerer zustand sein, muß deine seele dringend sonne tanken, im wahrsten sinn des worts. jugend und weltschmerz gehen sehr häufig überein; die meiste kunst schöpft ihre schaffenskraft aus den gefühlen der verlassenheit und des mißverstandenseins durch umwelt und die liebsten, wenn die beziehung in die brüche geht. mein rat: schrei deine gefühle heraus, packe sie aufs papier, das erleichtert und schafft abstand, um die ganze chose einmal aus dem blickwinkel des betrachters / beobachters und nicht aus dem des betroffenen zu sehen. oft erkennt man durch den abstand, was (schief) gelaufen ist und wie man es ändern kann. eltern kann man in deinem alter ziemlich nerven - und die nerven dann zurück. allerdings bezweife ich, daß sie deshalb ihre kinder nicht mehr lieben, weil sie ihnen gerade mordsmäßig auf den zeiger gehen. ich spreche aus zweifacher erfahrung - als sohn und als vater. daher: kopf hoch, stay tuned. selbst der grauste tag trägt die vorfreude auf den kommenden sonnenschein in sich. und dann gehst du sonne tanken, versprochen? lieber gruß W. |
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26.04.2016, 12:39 | #4 |
Danke für eure Antworten ich saß gestern da und hab diesen Gedanken gehabt. Es ist nicht so das ich mir etwas antun möchte, doch spüre ich ab und an eine tiefe Traurigkei, dessen Ursprung ich in nichts finden kann. Das schreiben ist für mich ein Ventil, die Texte enspringen meinen Gedanken. Manchmal frage ich mich was wäre wenn... Nunja wie gesagt ich habe kein Interesse an einem vorzeitigen Ableben. Nur manche meine Gedanken sind recht düster obwohl ich doch ein recht lebensfreudiger Mensch bin. Es ist ein Paradoxon...
Danke für eure lieben Worte Mfg Blutsengel PS: Ja ich gehe einmal Sonne tanken, verprochen. Ich sitze seid einem dreiviertel Jahr eh nur zuhause. Freunde habe ich kaum noch. Aber Sonne tanke wird schwer xD was für ein Wetter |
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26.04.2016, 12:42 | #5 | |
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Zitat:
Genieß was dir angeboten wird, Regen, Schnee, Graupel und denk immer dran dass sie über dir steht, egal was sich da drunter auch alles auf dich herniederstürzt. Alles Liebe in deinen Tag. |
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05.05.2016, 00:04 | #6 |
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Hallo Blutsengel,
auch mich haben deine Zeilen sehr berührt. Die Kommentare von Lichtsohn und Walther haben mich ebenfalls sehr berührt, toll Jungs! Sehr beeinfruckt! Viel Kraft in dein junges Leben, Blutsengel, und schreib was das Zeug hält, das befreit. Lieben Gruß Letreo |
05.05.2016, 00:14 | #7 |
Die auf Orakel geworfenen Knochen sagen
Da ist noch einiges abzunagen |
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05.05.2016, 20:12 | #8 |
R.I.P.
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Immer wieder kommt ein wunderschöner Tag!
Gute Wünsche von Romulus-Thing |
23.04.2017, 18:07 | #9 |
eigentlich ist in den kommentaren alles gesagt, aber so ein beitrag verlangt es genauso kommentiert zu werden wie er es doch schwer macht. denn wo findet man die richtigen worte, wo wird man zu persönlich, zu anmaßend, zu sehr von oben herab. verständnis ist eine große sache.. jemand kaum zu kennen macht es meist schwer ihn zu verstehen, aber vielleicht auch leichter? Generell ist es mir wichtig zu sagen, dass niemand allein ist. einsam sind viele, aber es gibt immer jemanden, den es interessiert. auch wenn es sich nicht so anfühlt.. wenn du also nicht mehr wärst, dann würde es sehr wohl einen unterschied machen. Schreiben als Ventil, das kenne ich nur zu gut! Auch für mich war und ist es das seit ich denken kann. Das Leben ist zu kurz, nicht zu lang. Das klingt platt, aber so ist es.
Die Sonne ist so heiß und die Welt so groß, also los, es geht nicht um Arbeit, um Fleiß, die kleinen Freuden, die Zeit nicht vergeuden, die Angst vergessen und die Zeit genießen. Fiel mir so spontan ein. Die liebsten Grüße, deine openminded |
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23.04.2017, 22:00 | #10 |
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Schön, dass Du den Thread ausgegraben hast, Openminded.
Ich las den Text gern, da ich Deinen Zeilen Folgen kann, Blutsengel. Trotzdem erlebe ich immer wieder, wie schrecklich vielen Menschen es ähnlich ergeht. Es macht mich noch trauriger als ich ohnehin bin. Doch so läuft es hier eben. Leider. Ich würde dieses Werk weniger in diese Rubrik einordnen. Viel besser aufgehoben würde es mir hier scheinen: https://www.poetry.de/forumdisplay.php?f=13 Doch das ist nur meine Ansicht. |
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Stichworte |
sterben, stimmen, tot |
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