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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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15.01.2013, 18:30 | #1 |
Intelligenzverlust
Kämpfe mit uns oder misch dich nicht ein,
aber gerne, so soll es wohl sein, wenn ihr mir sagt, gegen wen, kann keine ernsthaften Feinde sehn. Heuchler und Schwätzer, das wohl, doch sind mir diese zu hohl, mein Wort gegen sie zu verschwenden, die Wahrheit selbst wird ihr Nichts beenden. Fällt doch alles auf sie zurück, jede Sekunde ein kleines Stück, bis sie von ihren Lügen erdrückt, was mich weder bewegt noch entzückt. |
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15.01.2013, 19:29 | #2 |
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Hallo Desperado,
selbstverständlich ist das auch eine Lebensphilosophie. Nur wie weit kommt man damit? Macht man sich damit nicht etwas vor? Bane |
15.01.2013, 22:36 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Die Wahrheit kennt kein Mensch, und bis heute ist das "Nichts" nicht zufriedenstellend definiert worden. Die Wahrheit ist und ist nicht, und das Nichts ist und ist nicht. Und deshalb wird die Wahrheit nichts bewirken, nichts beweisen und schon gar keinen Einfluss auf das Nichts haben. Wir haben keine Macht über die Wahrheit und das Nichts. |
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16.01.2013, 09:07 | #4 |
Hi Bane,
der Gedanke des Selbstbetrugs drängt sich auf- vorausgesetzt, es wäre eine Philosophie. Und kein Ergebnis von Erfahrung und Beobachtung. Wie weit du kommst damit, weiß ich nicht, aber dafür wohin: Zu Gelassenheit und innerer Ruhe. Es bedeutet Kampf und Sieg an der letzten und wichtigsten Front menschlichen Daseins und Bewusstseins, die bewusste Entscheidung gegen Falschheit und Verlogenheit für einen selbst im täglichen Leben bis hinein in die kleinsten Bereiche- mit allen Konsequenzen und vermeintlichen Nachteilen, die sich zwangsläufig daraus ergeben in einer Umwelt, die begeistert und hörig Blendern und Betrügern anhängt und hinterherrennt, und ohne sich an deren widerwärtigen Machenschaften zu verzehren und verzetteln und vergeblich dagegen anzurennen. Einfach deshalb, weil sie es nicht wert sind. Im Grunde ist die endgültige Aburteilung des Bösen -und der Böswilligen- darin verborgen, die definitive Missachtung ihrer Existenz ist gleichbedeutend mit ihrer Vernichtung und Auslöschung in der persönlichen Wahrnehmung, ganz im Gegensatz zum ersten Eindruck eine sehr radikale Entscheidung und Verneinung sowohl der Menschenrechte sie betreffend als auch der Mitmenschlichkeit in Bezug auf ihr Vorhandensein. Sie verdienen weder Erbarmen noch Gnade, kein Verständnis und keine Beschäftigung mit ihrer Person, ja nicht einmal Aufmerksamkeit, die schweigende Duldung und wissentliche Hinnahme ihres unaufhaltsamen menschlichen "Verderbens" ist deckungsgleich mit einem innerlich ausgeführten Todesurteil. Du erklärst sie schlicht und ergreifend für tot. Klingt hart, aber dahin kommst du früher oder später, es sei denn, du willst deine kostbare Lebenszeit in der steten Auseinandersetzung mit ihrer Irrsinnigkeit vergeuden und an der Ungerechtigkeit und Bosheit der Welt den Verstand verlieren. Tja, Ilka-Maria, soll ich Dir jetzt wünschen, dass Du Dich weiterhin in der vermeintlichen Sicherheit dieses zweckmäßigen Irrtums verschanzt? Der Illusion, Du könntest der Stunde der Wahrheit entkommen, bis sie geschlagen hat? Das wäre dann doch etwas zu boshaft. Also möge die Wahrheit schon vorher etwas bewirken in Dir, sich Dir beweisen und Einfluss nehmen auf Dich und Dein Leben- im Guten und bevor es zu spät ist. Kein Spiel Desperado |
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16.01.2013, 09:24 | #5 |
Forumsleitung
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Es gibt keine Wahrheit.
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16.01.2013, 09:39 | #6 |
... sagte die Lüge.
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16.01.2013, 09:52 | #7 | |
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Zitat:
Auch das was du sagst /schreibst Hallo Desperado, man kann der Spur des Bösen folgen aber man hat immer die auch die Wahl es nicht zu tun und einen anderen Weg einschlagen. Oftmals erkennt man einfach, es wäre ein Kampf gegen Windmühlen. Du kannst die Menschen nicht ändern, warum also nutzlos Energie verschwenden? Man kann nur sich selbst ändern und diese Menschen ignorieren. Eine schlimmere Strafe gibt es wohl kaum. Guter Text, unterschreibe ich sofort. Lieben Gruß, Carina |
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16.01.2013, 10:02 | #8 |
abgemeldet
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Intelligenzverlust
Desperado, alter Kämpfer, du hast doch aufgegeben. Jetzt bist du müde und abgekämpft, und du fragst dich, wozu das alles. Du glaubst, du hättest nichts erreicht, alles bleibt so, wie es ist, wozu sich Brüschen holen,
es kommt ja doch nichts raus dabei, sollen andere das erledigen. Ich kenne Leute, die so fühlen, zur Genüge. Sie hatten alle möglichen Beweggründe, hier und da aufzumüpfen, aber im Grunde wussten sie nie, warum eigentlich. Darum fällt es ihnen auch nicht so schwer, die Hände in den Schoß zu legen. Ich dagegen halte mich an Brecht: "Es setzt sich nur so viel Vernunft durch, wie wir selber durchsetzen." Und damit bin ich am Ende immer gutgefahren. Aber jeder, wie er kann, und du kannst nicht mehr. Verstehen kann ich es, entschuldigt bist du aber nicht bei mir. Gruß, Nitribitto |
16.01.2013, 10:09 | #9 |
Nun, ich BIN Desperado,
immer schon gewesen, allerdings keiner von dieser Sorte, wie ich sie ebenso kenne, ohne sie deswegen freilich zu verurteilen. Das Leben dauert etwas länger als ein paar Schlachten und steckt voller Unvorhersehbarkeiten. Ich kämpfe gewissermaßen, ohne mir etwas zu versprechen davon. Aber wenn Du mich so negativ sehen willst, hab ich auch nichts dagegen. Bleib Du mal so, wie Du bist, mehr ist nicht drin. Desperado |
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16.01.2013, 10:29 | #10 |
Guten Morgen Desperado,
es hat keinen Sinn, Dinge / Menschen / Sachverhalte, die einem nicht gut tun, zu füttern und zu wünschen , sie wären andere, als sie sind. Ganz klar wurde mir das letzten Herbst, als ich einer Kollegin, die todtraurig war, sehr lange und einfühlsam zuhörte, so intensiv und empathisch, daß ich selber mit Tränen in den Augen dastand zum Schluß. Ein oder zwei Tage später erzählte ich ihr und einigen anderen von einem Erleben, das mich tief getroffen hatte. Das konnte eigentlich keiner überhören , der ein Herz im Leibe hatte. Als Antwort bekam ich nichts .... schier gar nichts!! Das war der Moment, in dem mir klar wurde, daß ich solchen Menschen nichts mehr gebe ! Ihre Spiele noch mitspiele ... aber mehr auch nicht. Das ist Energieverschwendung und wenn man genau auf sich hört, dann weiß man das auch. Es ist nur eines der vielen Spiele, die die meisten Menschen spielen, zu versuchen, die anderen zu ändern. In der Regel ist es vergebliche Liebesmüh. Ich kann alleine mich ändern. Ich versteh Deine kompromißlose Haltung , die Du oben beschreibst, sehr gut! Im Grunde hat ein mensch nur sich selber und für diesen hat er gut zu sorgen, für diesen Innersten. Das hat auch schon Jesus gesagt; gestern las ich, daß er in alten Schriften als Leopardensohn bezeichnet worden ist. Liebe Grüße MuschelIch |
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16.01.2013, 10:58 | #11 |
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Intelligenzverlust
Desperado,
ich sehe dich keineswegs negativ, wie ich dich sehe, das ist einfach nur realistisch. Ich weiß, es wird heute sehr gern gesehen, wenn man alles, ohne zu mucken, über sich ergehen lässt. Zum Beispiel IM auf ihren ungereimten Müll die passende Antwort zu geben, das wäre vielleicht unhöflich. Man muss akzeptieren, dass da jemand "eine andere Meinung" hat, alles andere ist Diktatur. Selbstverständlich, keiner ändert sie, aber diesen Anspruch hat ja auch niemand, sondern höchstens den Wunsch, sie möge einfach mal die Tinte halten. That's all. Gruß, Nitribitto |
16.01.2013, 11:07 | #12 |
... wenn ich "GUTES" tue, ERWARTE ich nichts ...
... wenn ich zuhöre, ERWARTE ich nichts ... ... wenn ich helfe, ERWARTE ich nichts ... Dies ist meine Idealvorstellung, an welche ich mich täglich zu erinnern versuche. Allein der Wunsch ist mir geblieben. Nicht erfüllte Erwartungen bringen mich nicht dazu, Trauer in mein Herz zu lassen geschweige denn mich zu verschließen. Vorleben, immer und immer wieder. Da, wo es drauf ankommt. Staubige Grüße Dead Man |
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16.01.2013, 11:24 | #13 | |
R.I.P.
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Zitat:
Großartig! Ich ziehe meinen Hut in gleicher Haltung. Thing |
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16.01.2013, 11:25 | #14 |
Forumsleitung
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Das ist ein Irrtum: Das Gegenteil von Lüge ist nicht Wahrheit, sondern Ehrlichkeit. Die Wahrheit ist dagegen ein rein subjektives Impfinden, das von jedem Menschen anders "wahrgenommen" wird; somit gibt es keine allgemeingültige Wahrheit. Wäre es anders, müßten sich die Philosophen nicht darüber den Kopf zerbrechen, sie in großen Umschreibungen zu definieren.
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16.01.2013, 11:45 | #15 |
Dead Man,
wenn ich zuhöre und mich öffne, erwarte ich auch nichts! Wenn ich allerdings drei Tage später von der, der ich mich total geöffnet habe, absolut ignoriert werde und stehen gelassen, als wäre ich eine Packung Sondermüll, dann werde ich genau dieser Person gegenüber zu machen! Wenn Ihr das anders tun könnt, ist das Eure Art in der Welt zu sein. MuschelIch |
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16.01.2013, 12:47 | #16 | |
R.I.P.
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Zitat:
Ein Spalt genügt, um sich offen zu zeigen, ohne sich bloßzulegen. (Aus einem Sandkorn kann z.B. eine Perle werden!) Die totale Öffnung erinnert mich an Jemanden, der von mir erwartete, sein Seelenmülleimer zu sein/werden. |
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16.01.2013, 13:38 | #17 |
abgemeldet
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Hallo MuschelIch,
sich zu öffnen hat etwas mit Vertrauen zu tun. Wenn das Vertrauen missbraucht wird, bleibt Bitternis zurück aber auch die Erfahrung und Erkenntnis das nächste Mal noch vorsichter zu sein. Solchen Menschen würde ich dann auch die kalte Schulter zeigen und wenn's ganz hart wird den Mittelfinger. Gräm dich nicht weiter darüber, schau nach vorn und schaue dir die Menschen, die deinen Weag kreuzen genau an. Ich wünsche dir alles Liebe, Carina |
16.01.2013, 13:52 | #18 | |
Zitat:
Und, Carina, eines der größten Übel dieser unserer orientierungslosen und hoffärtigen Zeit ist der Versuch einer Relativierung und Entkräftung des eindeutig definierten Begriffes "Wahrheit", allüberall waschen sich Pilatusse ihre Hände in Unschuld und fragen sarkastisch "was ist Wahrheit?", um ihre schamlosen Lügen, Betrügereien und dreisten Lebenslügen damit nicht nur zu rechtfertigen, sondern zur Maxime menschlichen Daseinskampfes zu stilisieren. Hier manifestiert sich der blanke Zynismus einer von Lüge, Verstellung, Täuschung und Egoismus verseuchten Ellbogengesellschaft, ebenso einer zunehmend ungerechten, weil ohne große Mühe auf den Kopf zu stellenden Rechtssprechung, und der wahre Grund dafür ist der, dass ein "nichts als die Wahrheit" nichts mehr gilt, weil der unverschämte Lügner sich erfrecht zu sagen: "Ist ja nur die deine und zählt deshalb nichts." Dennoch wird niemand der Wahrheit entkommen. Ist ganz einfach so. Danke für Eure Zuschriften, hi DEAD MAN, lange nix gehört von Dir, freut mich, mal was "bewegt" zu haben. Zufriedene Grüße Desperado |
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16.01.2013, 14:53 | #19 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Zitat:
Zitat:
Bane |
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16.01.2013, 15:34 | #20 |
Hallo, Desperado,
dein Gedicht ruft die Leser dazu auf, obwohl du nur von dir sprichst, sich selbst zu hinterfragen, rüttelt an den Grundfesten der Persönlichkeit. Kämpfen oder nicht kämpfen, wo, wann und mit welchen Mitteln? Deine Haltung und Sichtweise, die sich auf Erfahrung, Einsicht und Menschenkenntnis gründet, kann ich gut nachvollziehen. Auch ich halte die bewusste Entscheidung, seine Energien nicht in irrsinnigen Schlachten zu vergeuden, wo auf beiden Seiten Mitmenschlichkeit und Menschenrechte mit Füßen getreten werden, für die richtigere, vor allem dann, wenn man mal die Erfahrung gemacht hat, dass man sich (wie ich) am Ende nur ohnmächtig, verzweifelt und verletzt wiederfindet. Jeder kämpfe an den Fronten, die für ihn wichtig sind, aber bitte mit fairen Mitteln. Und es gibt viele "Fronten", wo sich die persönlichen Fähigkeiten eines jeden entfalten können, ein Beispiel möchte ich hier nennen: die Bekämpfung der Angst und Trostlosigkeit von Sterbenden in der Hospizarbeit, oder, oder ... Ich kann nicht verstehen, dass Menschen nur ihren Weg sehen und als den einzig richtigen bezeichnen und andere verurteilen, die einen anderen Weg gehen oder demjenigen Feigheit unterstellen, ohne Näheres über ihn zu wissen. MuschelIch, deine Erfahrung tut mir leid. Wem soll man sich ganz öffnen? Eine ganz schwierige Frage! Es ist und bleibt ein großes Risiko, das man nur aus dem Bauch heraus entscheiden kann. Es kann, auch das habe ich erlebt, zu überraschend tiefen Gesprächen führen, die bisher Unausgespochenes zu Tage bringt, das ein neues Licht auf manches wirft und die Beziehung zu einer noch besondereren macht. Also, wie Carina schon sagt, vorsichtig sein beim Nächsten Mal! lg simbaladung |
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16.01.2013, 17:15 | #21 | |
Zitat:
ja mehr noch, es schert mich nicht, ob ich unglaubwürdig genannt werde, heuchlerisch, feige, streitsüchtig, hetzerisch, selbstgerecht, fanatisch, durchtrieben, verlogen, was weiß ich was, von Leuten, die all diese Eigenschaften in reinster Ausprägung verkörpern und unablässig unter Beweis stellen. Und es schert mich auch nicht, dafür "gemaßregelt" zu werden, wenn ich diese Leute als das bezeichne, was sie sind: Volltrottel. Wer aber kann mich zwingen, mir auch nur einen ihrer Ergüsse anzutun? Richtig- niemand. Weshalb ich's auch schon lange nicht mehr tu. Wozu? Klare Grüße Desperado |
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17.01.2013, 09:44 | #22 |
Carina und simbaladung Danke für Euer Mitfühlen.
Das war einfach eine sehr intensive Erkenntnis und deswegen heftig, mein Erleben oben. Daß Menschen nicht zuhören, insbesondere im Kollegen-mal-schnell-zwischen-Tür-und-Angel-Palaver, ist ja oft so. Im obig geschilderten war es nur dieses Zusammentreffen, zwischen meinem tiefen Einlassen auf der einen Seite und dem Abblitzen-Müssen auf der anderen, durch das mir das so klar wurde, daß ich dieser Person zukünftig nur noch kaltschultrig begegnen werde. Insofern war das Geschehen heilsam. Und ja, ich bin meist offen in Gesprächen und das, was sich da an Schätzen findet ist allemal mehr wert, als die ein oder andere schlechte Erfahrung. Liebe Grüße MuschelIch |
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