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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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21.09.2017, 19:09 | #1 |
Die Nixe
Ich sitze am Ufer im Schatten der Erle
und starre ins Wasser, so dunkel und tief. Ich suche die Eine. Die schimmernde Perle, zu der mich ein Abgrund aus Einsamkeit rief. Und plötzlich ein Strudel. Ein Nacken, hell glänzend. Sie ist es! Im Mondlicht, ihr grünliches Haar in Zöpfe sich flechtend, mit Muscheln bekränzend. Sie ist es, sie sieht mich. Ich bin in Gefahr. Denn wieder beginnt sie so lieblich zu singen vom Leben dort drunten mit ihr und befreit von all meiner Sehnsucht. Und langsam bezwingen die Klänge. - Ich falle und fürchte kein Leid… |
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21.09.2017, 20:24 | #2 |
Nein! Nicht hinterher gummibaum, letztens erst! Diese Sache mit dem Abschied und dem Alter. Nein!! Sehr bildlich, schön gemacht ich habe nichts auszusetzen. Ich sah die Nixe vor mir. .. Unter der Erle wuah .. hoffentlich ist sie nicht die verheiratete Tochter des Königs der Erlen. Dann wäre sie womöglich sehr, sehr ... tödlich.
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21.09.2017, 21:15 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Lieben Gruß und gute Nacht, Ilka |
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21.09.2017, 22:50 | #4 |
Sehr gelungen, gummibaum!
Seltsam, dass so gute Gedichte oft nur so wenig Lob erfahren. LG Sonnenwind |
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22.09.2017, 12:03 | #5 |
Danke, lieber MiauKuh, liebe Ilka, lieber Sonnenwind.
Die Nixe freut sich sehr. Ich bin als Schreiber nicht in Gefahr. Es betrifft nur das LI. Alles Gute für euch. gummibaum |
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22.09.2017, 20:35 | #6 |
gesperrt
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Ist es witzig oder gruselig. Nein, witzig.
Im grünlichen Haar In Zöpfe sich flechtend Auf den Reim muss mal jemand kommen: glänzend, bekränzend, begränzend Das hast du wirklich gut hinbekommen Gummibaum. Gem |
22.09.2017, 21:21 | #7 |
Danke, lieber Gemini.
LG gummibaum |
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22.09.2017, 21:30 | #8 |
gesperrt
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Regel Nummer eins bei Dichtern:
Bedanke dich nie für etwas was du selbst gut gemacht hast. Gem Übrigens: In Zöpfe sich flechtend sind zwei Sinnebenen. Die Zöpfe flechten sich selbst, aber metaphorisch beschreibt es, dass sich das selbst in sich befreit und verknotet war Das SICH ist hier das Lyri und beschreibt einen Vorgang der Befreiu Eine klassische metaphorische Sinnebene |
24.09.2017, 17:27 | #9 |
Hi Gum!
Sehr gelungen! Erinnerte mich gleich ein wenig an die Loreley - wobei mir deine Verse mindestens ebenso poetisch erscheinen, wenn nicht sogar noch besser! Die Nixe ist versinnbildlichend für die Angst des Mannes vor der becircenden Macht der Frau, die ihn verunsichert und manipulieren kann. Oder anders gesagt: Wie oft wir auch schon ersoffen sind im Wasser so einer Nixe - am nächsten Ufer schon hören wir bereits wieder begeistert hin ... Sehr gern gelesen! LG, eKy |
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24.09.2017, 19:12 | #10 |
Danke, lieber Erich.
Hier bringt der Mann Einsamkeit mit, die in Bereitschaft sich fallen zu lassen übergeht. LG gummibaum |
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25.09.2017, 08:41 | #11 |
Lieber Gummibaum,
Du hast Dein Gedicht in einen wunderbaren Dreier- Rhythmus gepackt, ich höre es schon vertont und besungen (Schubert? Brahms?). Wie immer eine große Freude, Deine Gedichte zu lesen! Liebe Grüße von Georg |
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26.09.2017, 10:18 | #12 |
Danke, lieber Georg,
schön, dass dir der Rhythmus gefällt. Ein Lob von dir freut mich immer. LG gummibaum |
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26.09.2017, 17:41 | #13 |
Wie wunderschön fließend der Rhythmus ist und die Sprachmelodie, rauf und runter.... (Georg hat es besser ausgedrückt)
LG DieSilbermöwe |
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27.09.2017, 11:14 | #14 |
Danke, liebe Silbermöwe.
Einen schönen Tag wünscht dir gummibaum |
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27.09.2017, 11:16 | #15 |
Wünsche ich dir auch, lieber gummibaum!
Werde das Gedicht gleich mal zu meinen Favoriten hinzufügen, das hatte ich glatt vergessen. |
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27.09.2017, 14:32 | #16 |
Hi Gum!
Ein Vorschlag: "Ein Nacken, hell glänzend." Da entsteht eine Zäsur am Komma, und das in einer Zeile, die ohnehin schon einen Punkt hat mittendrin. Zudem muss die Zunge beim Artikulieren von "hell glänzend" viel arbeiten, um die nahen "l"s der beiden Worte klar voneinander abzusetzen. Wie wäre "Ein Nacken so glänzend." Spart das Komma ein, und von "so" aus flutscht es flüssig zu "glä-" im Munde! Nur so eine Idee, denn an dieser Stelle war ich doch beim Lesen ein wenig hängen geblieben. LG, eKy |
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28.09.2017, 11:14 | #17 |
Lieber Erich,
vielen Dank, dass du einen guten Vorschlag machst. Die Stelle ist heikel. Ich hatte das "hell" als Kontrast zu "dunkel" in V2 gewählt und die freudige Erregung des LI, die gedrängte Folge seiner Wahrnehmungen sich in Satzbau/Interpunktion niederschlagen lassen. Vielleicht ist es aber zu viel der beabsichtigten Dramatik und lässt den Leser straucheln. Ich muss noch überlegen, ob ich es ändere. LG gummibaum |
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28.09.2017, 11:24 | #18 | |
Zitat:
Genau dieses "hell" als Kontrast zu "dunkel" ist mir beim Lesen aufgefallen und genau das fand ich auch sehr gut. Lass das ruhig mit in deine Bedenken einfließen was der eine mag, missfällt dem anderen. |
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04.10.2017, 16:11 | #19 |
abgemeldet
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Lieber gummibaum,
ich dachte, ich hätte es bereits kommentiert. Es wurde ja bereits alles gesagt. Schaurig schön, deine Zeilen, oder hell und dunkel. Lieben Gruß Letreo |
04.10.2017, 16:26 | #20 |
Danke, Letreo.
LG g |
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05.10.2017, 07:55 | #21 |
Hey Gummibaum,
ich wollte dir nur mal folgen des schildern, es ist wahr, sonst wären die Zeilen hier ja Blödsinn: letztens ging ich mit meiner Familie durch den Wald, Pilze suchen (krause Glucken, wir haben keine gefunden, aber etwas vorher 5, lecker!). Dann war neben dem Weg ein großer umgefallener Baum, riesengroß, uralt und daneben war so ein kleiner Sumpf, dachte ich. Als ich näher ging, sah ich die Farbe des Gewässers. Schwarz, tief schwarz, grundlos schwarz! Und ich: dachte an deine Nixe, die mit ihrem "hellen, glänzenden Rücken" dadrin ist ... Krass oder? Ein bisschen wie bei: "dunkel wars der mond schien helle.", assoziationen. Da ist mir ja ein ganz schönes Bild hängen geblieben von deinem Gedicht. |
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05.10.2017, 15:04 | #22 |
Danke, MiauKuh. So kann es gehen. Manche erdichteten Bilder bleiben im Kopf und legen sich über die Wirklichkeit.
Liebe Grüße gummmibaum |
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28.10.2017, 13:38 | #23 |
Lieber gummibaum,
gut das ich noch einmal in den Tiefen der Forums gesucht habe und auf diese Feine Werk von Dir gestoßen bin. Wäre doch zu schade gewesen. Super, wie immer! Liebe Grüße Gylon |
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29.10.2017, 10:31 | #24 |
Danke, wie immer. Einen wunderschönen Sonntag wünscht dir, lieber Gylon, der freudige
gummibaum |
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31.01.2023, 14:47 | #25 |
abgemeldet
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Ja, nicht nur der mürrische Goethe wäre neidisch gewesen.
Ich bin es nämlich auch. Werke wie dieses erinnern mich an meine Kindheit und an meine Jugend und rufen den einst empfunden Zauber der Lyrik wieder hervor. Ich müsste mich ausgiebig kritisieren, würde ich hier kein Lob hinterlassen. |
31.01.2023, 15:42 | #26 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.980
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... ach komm, wunderbares aus der tiefen Truhe wieder ans Licht gebracht, schön.
Die Töchter des Wódny muž haben mich auch schon immer fasziniert, gern mit ihnen getanzt, doch dann lieber Abstand. wünsche schöne Träume |
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