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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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29.01.2017, 17:24 | #1 |
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Lollus Mohn
Ich trank eine Phiole aus
Gott Lollus gab sie mir Erst kam der Schlaf, alsbald der Traum Als käm ich nun zu ihr Die Felder, wie aus goldnem Glas Der Wald ein schwarzes Meer Die Sphären schon zum Greifen nah Der Wind weht Schatten her Der Himmel dunkelblauer Samt Bedeckt mein Jammertal Ich scheuer mich an Sternen wund Quasar dient mir als Pfahl In einem Fluss aus Yttrium Versuch ich zu ersaufen Doch Menschenkörper sinken nicht Verglüh'n beim Drüberlaufen Aus meinen Fingern werden Zweige Nun wurzel ich hier fest Wie ein Korsett umschließt die Rinde Im Haar ein Rabennest Und als ein Giemen in der Weite Atmen Berge aus und ein Die Luft ist voll von Bronzepuder Ich zieh es tief in mich hinein Es wechseln Bilder, Stund um Stund Keins bringt mir meinen Tod Lollus, ich verfluche dich Nichts nützt der Mohn, so rot Im Opiumtaumel weggefangen Ziehst mich in deine Welt Nun werd ich sie nie wieder sehen Kein Todesurteil fällt Geändert von Unar die Weise (29.01.2017 um 19:46 Uhr) |
29.01.2017, 17:54 | #2 |
Liebe Unar die Weise,
wirklich stark, ganz weit vorne! Sehr gerne und mehrfach begeistert gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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29.01.2017, 18:11 | #3 |
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Danke Gylon,
ich freue mich sehr, dass ich dich begeistern konnte. Liebste Grüße, Unar. |
29.01.2017, 18:23 | #4 |
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Liebe Unar,
zunächst Verwirrung bei mir beim Lesen Dann "Lollus" gegoogelt (aha, ok) dann nochmal mit klaren Augen gelesen und - wow! LG |
29.01.2017, 19:27 | #5 |
Gern gelesen, dein Sagengedicht, liebe Unar. Ich würde durchzureimen, Metrum und Reimschema beibehalten.
(Jambus, 8m/6w): Gern trank ich die Phiole aus, Gott Lollus gab sie mir, und ich bezog des Traumes Haus, mir war, ich flög zu ihr... LG gummibaum |
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29.01.2017, 19:43 | #6 |
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Danke für dein Lob, lieber Gummibaum.
Ja, du hast recht. Vielleicht setze ich mich noch mal dran. Später, im Moment fand ich keine besseren Formulierungen. Manchmal reicht es, wenn ich nochmal drüber schlafe. Das Gedicht ist erst ein paar Stunden alt. Dein Vorschlag ist gut. Gruß zurück, Unar. |
29.01.2017, 19:45 | #7 |
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Danke, liebe Richmodis,
dass du sogar wegen meinem Gedicht recherchiert hast. Ich freue mich übers Lob und grüße dich herzlich, Unar. |
29.01.2017, 21:00 | #8 |
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Klingt schön nach einer Auflösung die nicht aufhört.
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29.01.2017, 21:29 | #9 |
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Das hast du gut interpretiert, Frankie.
Danke fürs Lob. |
11.02.2017, 14:00 | #10 |
Das steht für sich. Da gibt es keinen Vergleich!
Für mich ein weises Gedicht, das deinem Namen Ehre macht. Lieben Gruß wolfmozart |
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11.02.2017, 14:38 | #11 |
R.I.P.
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Hallo, Unar die Weise -
ein sehr eigentümliches Gedicht mit so noch nicht gelesenen Ausdrücken - hochinteressant! Da macht sogar das googeln Freude. Wenn ich Dein Gedicht mit den leiernden, kurzversigen Beiträgen einer anderen Dichterin (deren Wortschatz die hundert nicht übersteigt) vergleiche, kann ich wie so oft nur festellen: Welche Bereicherung für Poetry.de! Auch wenn ich persönlich der hellenistischen Antike verbunden bleibe. Anerkennenden Gruß von Thing |
11.02.2017, 19:18 | #12 |
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Vielen Dank, Wolfmozart und Thing.
Euer Lob ehrt mich.
Habt Dank für eure lieben Worte. Ich freue mich riesig. Die hellenistische Antike ist hier nicht ganz unschuldig. Sie spielt, als Inspiration für mein Gedicht, eine Rolle. Ich möchte euch allen nicht vorenthalten, welches Werk mir als Inspirationsquelle diente. Ich lese zur Zeit ein wundervolles Buch, es heißt Das Pesttuch. https://www.amazon.de/Das-Pesttuch-R.../dp/3442732239 In diesem Buch geht es, in einem Kapitel, um Lethes Mohn. https://de.wikipedia.org/wiki/Lethe_(Mythologie) Lethe, einer der Flüsse der griechischen Mythologie. Der Fluss des Vergessesens. Im benannten Buch versucht Anna Frith, mit Hilfe eines Mohnextrakts Schlaf zu finden. Um mit ihren Verlusten besser aus zukommen. Schlaf findet sie sehr wohl, allerdings mit aufwühlenden Träumen. Die Beschreibungen waren so erlebbar, das es mich nicht loslies. Und so übertrug ich meine Gedanken, malte mir eigene "Bilder", um sie in meine Worte zu kleiden und Lollus zu bedichten. https://de.wikipedia.org/wiki/Lollus Nun wünsche ich euch ruhige Nächte mit erholsamen Schlaf. Eure Unar |
09.04.2017, 21:10 | #13 |
Ein sonderbarer Text, er birgt Nachlesenswertes und gräbt vergessene Worte aus. Die atmenden Berge haben es mir angetan. Bitte mehr davon..
Grüße |
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09.04.2017, 21:18 | #14 |
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Guten Abend, lieber Richard.
Ach, was freut mich dein Lob.
Danke, dass du mein Werklein nochmal nach oben geholt hast. Ich werde versuchen, deinem Wunsch nach zu kommen. Und mehr in diesem Stil dichten. Im Moment umfangen mich aber leider andere Aufgaben. Ich hoffe, sie lassen mich bald los. herzliche Grüße, Unar |
09.04.2017, 21:19 | #15 |
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Liebe Unar,
das ist wirklich zauberhaft - Fantasy. Hab ich sehr erfreut gelesen. Liebe Grüße Letreo Favorit! |
09.04.2017, 21:38 | #16 |
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Oh, danke liebe Letreo.
Ich bin ganz verlegen. aber zugegeben auch ein bisschen stolz. Ja, da ist die Fantasie mit mir durchgegangen. Danke auch für den Favoritenpunkt. sei herzlich gegrüßt |
10.04.2017, 18:01 | #17 |
Gast
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Liebe Unar,
Deine Zeilen sind wundervoll..., danke dafür. Ein lieber Gruß Margret |
10.04.2017, 18:43 | #18 |
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danke, danke liebe Margret
Auch von deinem Lob bin ich gerührt. Grüßchen, Unar. |
10.04.2017, 21:57 | #19 | |
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Zitat:
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10.04.2017, 23:12 | #20 |
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Hallo Unar
Ich schließe mich den anderen an und stimme Ralf zu. Ganz besonders gefällt mir die giemende Weite. vlg EV |
11.04.2017, 09:30 | #21 |
Düster und fesselnd! Erinnert an andere germanische Erzählungen wie "Regentrude". Gerne gelesen, Lg Georg
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11.04.2017, 11:01 | #22 |
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Vielen Dank, ihr drei.
@ Ralfchen -> schön, dass ich dich entführen konnte.
@ Eisenvorhang -> diese Stelle mag ich auch besonders. @ Georg C. Peter -> mich ehrt ein Vergleich mit der Regentrude. Neben dem kalten Herz und Krabat, mein Lieblingsmärchen. Herzliche Grüße an Euch, Unar. |
15.01.2018, 14:50 | #23 |
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Nun Unar,
ich hebe das Gedicht nochmal hoch, auch wenn ich es hier schon mal kommentierte! Weil es, neben Erich Kykals "namenlose Hure", eines der schönsten Gedichte ist, was ich je gelesen habe! Und erst letztens laß ich doch Zeilen von Dir gefüllt mit Zweifel, Du könntest mit anderen nicht gleichziehen. Ganz ehrlich: Ich sehe das anders! Deswegen auch hier nochmal: Favorit! gursky / EV |
15.01.2018, 15:00 | #24 |
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Werter gursky,
Ungemein ehrt mich dein Zuspruch und dein Lob.
Dieses Gedicht ist dem ehrgeizigen Versuch meinerseits geschuldet, endlich mal etwas metrisch Annehmbares zu schaffen. Es kostete mich viel Zeit und schuf mir neue Synapsenknoten. Es macht mich stolz und es bleibt mir unerreicht, nun widme ich mich wieder ehr der Verwortung von Gedanken. Viel freier und akuter. Danke, für das Zufügen zu den Favoriten. Schön, dass du wieder hier bist EV, hatte es bedauert. Unargruss |
15.01.2018, 15:03 | #25 |
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Die Metrik ist ein übles Ding,
verschafft sie oft nen Augenring. Doch Übung macht den Meister und Schreiben ist der Kleister! Gern. g |
15.01.2018, 17:37 | #26 |
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Schönes Jamben. Schöne Worte. Grässliche Abgründe, aber ich finde sowas halt schön. Gut, dass ich das noch lesen durfte.
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15.01.2018, 19:02 | #27 |
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Dank dir, liebster Amir.
Ich freue mich sehr über deine lobenden Worte. |
15.01.2018, 21:08 | #28 |
Hab ich das nie kommentiert? Mein Gott, es ist schon lange auf meiner Favoritenliste
Die feinen Worte machen es mit mir! |
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15.01.2018, 21:12 | #29 |
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@ MiauKuh
Na, da danke ich doch brav.
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15.01.2018, 23:26 | #30 |
Wow! Das ist stark! Das ist richtig, richtig stark! Das Gedicht knallt voll rein wie eine Überdosis und lässt das LI (und den Leser) trostlos zurück.
Die Bilder übermannen mich und lassen mich nicht mehr los. Vielen Dank für dieses intensive Gedicht und schade, dass ich es nicht eher gelesen habe. LG |
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15.01.2018, 23:39 | #31 |
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Schmuddelkind
Auch dir ein Dankeschön für deinen tollen Kommentar.
Besser spät als nie. Lieber Unargruß An dieser Stelle auch Danke an gursky, dass er es nochmal hochgeholt hat. |
16.01.2018, 05:45 | #32 |
Hi Unar, dein traumatischer Kampf gegen den Gott Lollus
hat mir sehr gefallen und mich zu ein paar Zeilen inspiriert. Bem. bei Nichtgefallen werde ich sie löschen! Der Vers „Im Haar ein Rabennest“ erinnerte mich an die Medusa, die ein Schlangennest auf dem Kopf hatte. Die griechische Mythologie Odysseus, usw. habe ich oft gerne gelesen. Auch die Nordische, bzw. Germanische Mythologie ist interessant. Die sogenannten Götter treiben schon ein seltsames Spiel mit uns. Runengedicht über die Erkenntnis (Kenaz) Als Meister der Täuschung zeigt sich Loki mal wieder von seiner besten Seite, hinterlässt verbrannte Erde, aus der dann doch eines Tages frische Knospen sprießen werden. Zeigt dir grün, wo du grün sehen willst und freut sich diebisch über deine Einfalt alles glauben zu wollen, was nur den Schein von Schönheit innehat. Zeigt dir blau und Odin, der Göttervater, nickt wohlwollend dazu, wenn du im eigenen Saft ertrinkst. Dein Spiegel bist stets Du, und was immer Du willst, wird ins Feuer gebracht um Dich zu läutern durch die Flamme der Vernunft, auf das aus Dir Liebe werde und erwachst aus dem letzten Rest Glut in der Asche. Alles, alles sei dir gegeben, aber nicht Du findest. Du wirst gefunden werden, vertraue! Manche finden sich auch selbst, durch Läuterung, oder wenn ihnen ein Licht aufgeht. Kenaz ist die Rune des Feuers, bzw. des Lichts, dadurch erlangt man Erkenntnis, im Spiegel des Bewusstseins. https://de.wikisource.org/wiki/Die_Edda_(Simrock_1876) |
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16.01.2018, 10:50 | #33 |
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Hallo Alo,
Das Runen-Gedicht darfst du ruhig stehenlassen.
Ist gut geworden, die letzten Zeilen sind voller Wahrheit. Toll, dass ich dich dazu inspirieren konnte. Vielen Dank für dein Lob. Ein herzlicher Gruß Unar |
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