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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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22.03.2014, 16:38 | #1 |
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Ohne dich
Dich hielt nichts mehr am Leben fest,
du gingst in Würde und gefasst - was mach ich mit dem kargen Rest, den du zurückgelassen hast? Ich will dir folgen auf dem Weg und furchtlos sein wie eben du und queren meinen letzten Steg im Reinen und in Friedensruh. Ich ginge gern und zähl die Zeit, bis mir der letzte Bootsmann winkt, und halte täglich mich bereit, dass er mich endlich zu dir bringt. In starker Würde, großer Ruh, befahr ich dann das breite Meer, am andern Ufer wartest du: „Wir waren einst, jetzt sind wir mehr.“ 22. März 2014 © Ilka-Maria |
22.03.2014, 16:41 | #2 |
R.I.P.
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Dolor
Nein.
Kann ich nicht kommentieren. Soll aber nicht untergehn. Thing |
22.03.2014, 18:49 | #3 |
Hallo Ilka,
das kann ich gut nachvollziehen und das Gedicht gefällt mir sehr. Allerdings leuchtet mir der Konjunktiv und das "letzte" nicht ein. Warum: "ich ginge gern und zähl die Zeit, bis mir der letzte Bootsmann winkt," statt: ich gehe gern und zähl die Zeit, bis mir der nächste Bootsmann winkt, Gern gelesen LG gummibaum |
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23.03.2014, 15:26 | #4 |
Es ist ein Gedicht was mir sehr gefällt.
Hier wird alles gesagt was Menschen begleitet, was aber viele nicht ausdrücken können (möchten) Es ist auch ein schweres Gedicht, es drückt auf der Seele, nein, es befreit nicht, es lässt jedoch den Blick in die Ferne zu. LG von Twiddy... |
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23.03.2014, 22:34 | #5 |
Forumsleitung
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Es muss der Konjunktiv sein. Ich ginge gerne, aber ich darf noch nicht, es sei denn, ich nähme mir das Leben. Also muss ich die Zeit zählen, bis der Tod mich holt.
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24.03.2014, 03:00 | #6 |
Hallo Ilka-Maria,
koennte man dann anstatt des "und" ein "doch" verwenden? So koennte man sich deine weggelassenen Saetze einfacher dazu dichten. |
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24.03.2014, 07:01 | #7 |
Forumsleitung
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24.03.2014, 08:22 | #8 |
Hallo, Ilka-Maria,
sagen kann ich zu deinem Gedicht nichts. Es berührt mich zu sehr... Herzlichen Dank! Rosmarie |
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24.03.2014, 19:14 | #9 |
gesperrt
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wunderschön...gefühlvoll...leise
traurig und tröstlich zugleich! lg shoshin |
24.03.2014, 19:23 | #10 |
Forumsleitung
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Ich danke Euch allen für Eure Rückmeldungen.
LG Ilka |
24.03.2014, 19:36 | #11 |
Sehr ausdrucksstark! Wie wirklich erlebt. Sehr gern mehrfach gelesen. LG, SH
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24.03.2014, 20:56 | #12 |
Forumsleitung
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Danke auch Dir, Schneehuhn, für's Lesen.
Ich habe nochmal Gummibaums Einwände geprüft. Zwar kann ich weder an dem bemängelten Konjuktiv, noch am Sinn des Verses etwas Falsches erkennen, habe mir aber über den "letzten Bootsmann" Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das Wort "letzte" eine Wiederholung zu "letzter Steg" in Strophe zwei darstellt und somit entbehrlich ist. Deshalb nochmal eine geänderte Fassung, bei der ich allerdings auch den dritten Vers der dritten Strophe ändern musste, weil ich ansonsten dreimal "mich" hintereinander gehabt hätte, war ich als störend empfand: Ohne dich Dich hielt nichts mehr am Leben fest, du gingst in Würde und gefasst - was mach ich mit dem kargen Rest, den du zurückgelassen hast? Ich will dir folgen auf dem Weg und furchtlos sein wie eben du und queren meinen letzten Steg im Reinen und in Friedensruh. Ich ginge gern und zähl die Zeit, bis mich der Bootsmann zu sich winkt, tagtäglich stehe ich bereit, dass er mich endlich zu dir bringt. In Zuversicht und starker Ruh befahr ich dann das breite Meer, am andern Ufer wartest du: „Wir waren einst, jetzt sind wir mehr.“ 24. März 2014 © Ilka-Maria |
24.03.2014, 23:17 | #13 |
R.I.P.
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Liebe Ilka,
Deine Mühe, im klingenden Rhythmus balladesk ein Gedicht zu schreiben ist Dir gut gelungen. Bei sichtbar roten Faden ist es wirklichkeitsnah; die Gedanken einer Verlassenen sind nachzufühlen, einzig: ein anderes Adjektiv zur Würde in Zeile 13 wäre treffender - das hast Du erkannt, in der Neufassung ausgebügelt, nun gilt uneingeschränkt mein erster Satz. Liebe Grüße Dieter |
25.03.2014, 02:53 | #14 |
„Wir waren einst, jetzt sind wir mehr.“
wunderbar machtvoll zwingend kraftvoll so stark es grenzt an einen Bibelvers nur nicht so rätselhaft "und furchtlos sein wie eben du" Das was du da sagst ist Liebe. Schließe mich an: nicht kommentierbar. Ich bin dabei! |
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11.08.2015, 14:37 | #15 |
Diese kleine Perle möchte ich gerne vor dem Vergessen bewahren.
Das Gedicht handelt von einem Sterben in Würde und Gelassenheit. Der Partner des LI ist bereits auf diese Weise gestorben und gleiches wünscht sich das LI für sich selbst. Dabei glaubt es an ein Wiedersehen "am anderen Ufer des Meeres". Die erhabene Stimmung des Gedichtes wird dabei zum einen durch die gekonnte, positive Wortwahl (z.B. V6: "furchtlos", V8 "Friedensruh", V10: "Bootsmann winkt", V16: "jetzt sind wir mehr") zum anderen durch eine sehr ebenmäßige Form getragen: - 4 Strophen mit je 4 Versen - 4 Hebungen pro Vers, jeweils unbetonter Beginn und betontes Ende (jambischer Rhythmus) Dabei setzt du sehr sorgsam die Interpunktion, streust auch eine Frage ein (S1), um die Ebenmäßigkeit interessant zu variieren und Eintönigkeit zu verhindern. Die überarbeitete Form ist in meinen Augen noch einen Tacken besser, vor allem wegen S4V1 ("Zuversicht" statt "Würde"). Dein Gedicht, liebe Ilka, bekommt einen Platz in meiner Favoritenliste. Freundliche Grüße vom Stachel |
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11.08.2015, 14:55 | #16 |
Forumsleitung
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Allen Nachzüglern ebenfalls Dank, habe mich über die Reaktionen gefreut.
Beste Grüße Ilka |
12.08.2015, 16:15 | #17 |
Liebe Ilka,
hab's leider jetzt erst überhaupt entdeckt (dank der "Nachzügler, die's wieder nach oben befördert haben) und schließe mich "Grün" an. Die letzte Zeile ist der krönende Abschluss eines dichten, tiefgründigen Gedichtes über zwei Menschen, die sich unsagbar lieb(t)en- und es kommt im ganzen Gedicht nicht ein einziges Mal das Wort "Liebe" oder "lieben" vor... Und doch spricht Liebe und tiefes Verständnis sowie Einigkeit aus jeder Zeile. Ergreifend! lG Anouk |
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12.08.2015, 17:40 | #18 |
Ein wunderbar schöner Text über Tod und Sterben in Romantik ohne Wehleidigkeit mit einem Hauch antiker Mythologie. Ein Klassiker der Epoche der Romantik, quasi. Der letzte Vers ist zum auf deinen Grabstein Schreiben, wenn es so weit ist, schön.
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02.09.2015, 18:47 | #19 |
Auch ich bin tief bewegt von diesem Gedicht. Danke fürs Veröffentlichen!
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02.09.2015, 22:27 | #20 |
abgemeldet
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Berührt zutiefst, Ilkilein.
Großes Kompliment für dieses feine Stück. Ganz lieben Gruß Lara |
21.05.2017, 11:19 | #21 |
Es ist alles gesagt über diese Zeilen, was kann ich noch sagen?
Danke. miau |
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21.05.2017, 12:56 | #22 |
R.I.P.
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Liebe über das Grab hinaus
Mich haben die Verse damals so tief betroffen und getroffen, daß ich nichts schreiben konnte.
Und genauso geht es mir heute wieder. Thing |
12.10.2018, 15:33 | #23 |
abgemeldet
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ohne große worte
richtig: diese perle darf nicht untergehen
kommentieren muss ich nichts, nur wieder und wieder lesen grüße in deinen herbstsommertag liebe ilka-maria von einem lichtsohn |
12.10.2018, 20:21 | #24 |
Forumsleitung
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Das schrieb ich vier mehr als vier Jahren? Hatte ich völig vergessen.
Vielen Dank, Lichtsohn. |
12.10.2018, 23:12 | #25 |
abgemeldet
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Das ist in der Tat sehr schön, liebe Ilka.
Großes Kompliment! vlg EV |
15.10.2018, 20:29 | #26 |
Hallo Ilka!
Sehr schön und voller Gefühl mit einer Sehnsucht verbunden. Habe ich gerne gelesen und ich finde den letzten Bootsmann durchaus treffend. Gruß Milano |
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15.10.2018, 21:34 | #27 |
Forumsleitung
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Danke, danke, danke ...
Ich bin von dem Zuspruch überwältigt. Es ist schon so lange her, und ich kann mir nicht vorstellen, dieses Gedicht heute nochmal so schreiben zu können wie damals. Das funktioniert nur, wenn man in einer bestimmten Stimmung ist. Aber ich weiß heute nicht mehr, in welcher Stimmung ich damals war. Egal, jetzt steht es halt so da. |
22.11.2018, 13:02 | #28 |
Hallo Liebe Ilka-Maria,
dieses Gedicht ist so wunderbar, es streift stückweise an der Leichtigkeit des Seins und Vergehens vorbei, gerade genug um etwas davon in die eigene Atmosphäre des Li mitzunehmen wo " Loslassen " selbstverständlich ist. Verneigend grüßend, Denis |
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22.11.2018, 14:35 | #29 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 42
Beiträge: 5.529
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Das ist doch das beste Gedicht für Thing.
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22.11.2018, 14:44 | #30 |
Forumsleitung
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22.11.2018, 14:46 | #31 |
Die Liste der Begeisterten ist lang, liebe Ilka-Maria, aber ich muss mich auch einreihen.
Ein solches Thema ohne emotionale Übertreibungen berührend zu gestalten, erfordert schon ein Können! Dir ist es gelungen. AlteLyrikerin. |
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22.11.2018, 14:49 | #32 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 42
Beiträge: 5.529
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Meinte ich ja, sie ist ihm gefolgt ins große Meer.
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22.11.2018, 16:30 | #33 |
Forumsleitung
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