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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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03.03.2012, 19:49 | #1 |
Ophelia
Ophelia
Durch das Astwerk dringt das Sonnenlicht, Legt sich still, von tiefer Trauer fern, Auf Ophelias versinkendes Gesicht. So als wäre es von einem andren Stern. Ihre Augen, offen und geweitet Starren auf das Blätterdach, Als sie reglos in den Wassern gleitet. Denn in Stille weilt der seichte Bach. Rosen treiben auf dem nassen Spiegel Und verirren sich ins bleiche Haar. Nur ihr Herz behält ein Siegel Und lässt fragen – was ist wahr? Niemand wusste, was geschah, Wen sie liebte, wen sie hasste. Niemand, der sie fallen sah Oder bei den Händen fasste. |
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03.03.2012, 20:09 | #2 |
R.I.P.
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!!!!
Vorerst sprachlos. Ob solcher Lyrik. Thing |
03.03.2012, 20:51 | #3 |
R.I.P.
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Ich steh gebannt in innrer Stille.
Hier wirkt Apoll, der Gott der Schönheit, des Gedichts. Fassungslos: Thing |
03.03.2012, 22:18 | #4 |
Stark! Und schön...trotz meiner Antipathie für Ophelia. Meine Lieblingsfigur von S.fängt auch mit O. an....
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03.03.2012, 22:40 | #5 | |
abgemeldet
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Hallo Narziss,
das ist schon ein eindrucksvolles Gedicht, dass Du da hinlegst. Mir liegt Ophelia sehr am Herzen und bin da sehr verwirrt, wenn Du schreibst Zitat:
Ich vermute, Du nimmst das Bild der Ophelia und legst es in ein anderes oder allegmeines Bild der sich selbst tötenden jungen Frau. Von daher würde ich die 'absolute' Ungewissheit über sie rausnehmen oder das Gedicht umbenennen, aber so tuts mir ein wenig in der Seele weh, denn ich bin sehr sicher, dass sie in Hamlet verliebt gewesen ist, ebenso, dass sie ihren Bruder mit Sicherheit liebte, wie er auch sie. Selbst ihren Vater (ja, es ist beinahe nicht zu glauben) liebte sie womöglich auch, sein Tod war schlimm für sie. Dennoch ein gutes Gedicht, das ich gerne las. Liebe Grüße, Jack @Ayatollah: Ich hoffe doch, dass Du nicht so leicht beeinflussbar und eifersüchtig wie Othello bist... |
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04.03.2012, 01:59 | #6 |
Das ist sehr nah an der Person, weit in den Assoziationen, klangvoll im Ton: ein kleines Sprachkunstwerk, das beim ersten Lesen alle Spannungen löst und wachsen lässt.
LG gummibaum |
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04.03.2012, 10:46 | #7 |
Hallo ihr Vier,
erst mal freut es mich zu hören, dass meine Ophelia so großen Gefallen findet. Der Bezug auf Apoll ehrt mich, lieber Thing. Ophelia besitzt den Charakter einer tragischen Figur. Letztlich ist sie mit gebrochenem Herzen gestorben, hat ihre Liebe nie finden können. Wie fühlte sie sich dabei? Hat sie gehasst oder immer noch geliebt? Beides liegt oft so nah beieinander wie Frucht und Baum. Jedoch fehlt die Gewissheit. Und das war, was die vierte Strophe unter anderem veranschaulichen sollte. Lieben Dank Narziss |
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04.03.2012, 11:34 | #8 |
Hallo Narziss,
Mit einem Wort wunderschön!! Gereimte Gedichte sind selten mein Ding... Doch das, was ich hier lese ist, einmalig bemalt, wie Mona Lisa ... Des Öfteren gern gelesen.. Und bevor ich es vergesse, Willkommen.. Lieben Gruß Erman |
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04.03.2012, 12:56 | #9 |
Hallo Erman,
lieben Dank für die freundlichen Worte. Ich fühle mich geschmeichelt. Narziss |
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07.03.2012, 16:05 | #10 |
der erste teil war in meinen augen nicht ganz so gut das ende dann aber wirklich sehr stark, gerade wegen der reime auf 'a' die einen sehr guten rhytmischen klang erzeugen.
schönes gedicht, gerne gelesen. willkommensgrüße von mir Zy. |
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07.03.2012, 16:15 | #11 |
Hallo Narziss,
ich finde das Gedicht auch wunderschön. Die Bilder sind super stark! Wie durch einen zarten, liebevollen Schleier spieglt sich am Wasser, mit Rosen und der Blassen, Reglosen, ihre Schönheit noch zurück, die bleibt... als Erinnerung. Klasse! lg rebird |
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07.03.2012, 19:46 | #12 |
Hallo ihr Beiden,
freut mich, zu hören, dass es euch gefallen hat und ich die Bilder so vermitteln konnte. Danke für den Willkommensgruß. Narziss |
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21.08.2012, 21:26 | #13 | |
Zitat:
Entschuldige bitte, ich weiß, ich bin wirklich spät dran, dennoch; es ist ein komplettes Zitat wert. Von der ersten bis zur letzten Zeile pure Ästhetik. VG Pitti |
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21.08.2012, 21:36 | #14 |
gesperrt
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Hi Narziss
Dieses Forenmeisterwerk ist schon lange auf meiner Favoritenliste.
Danke, Pit Bull, dass du es noch mal hochgeholt hast, nun können es auch ein paar neue User lesen .. Rhythmus, Metrik, Sprach- und Lesefluss und Thema top, nicht zu poetisch/verkünstelt oder trivial geschrieben: wirklich alles ohne Fehl und Tadel. Kunst, wie man sie selten sieht. LG Martin |
21.08.2012, 21:51 | #15 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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hallöchen Narziss
Ophelia, die (arme) wie oft muss denn diese noch sterben, bis se endlich zur ruhe kommt aber super, wie sie dort start dem blätter dach! icke, seh se schon, die wölfe wi seh zu mir eilen, um mich, dem freveler zu zerreißen toll, und muss das sein? LG, lieber lebendig und vom honig süssen |
22.08.2012, 14:26 | #16 |
Hallo,
es freut mich zu sehen, dass das Gedicht nochmal ausgegraben wurde. Ich kann mich vor Lob ja gar nicht mehr retten. Narziss |
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22.08.2012, 19:23 | #17 |
Hallo Narziss,
die Rettung muss noch etwas warten, denn hier kommt noch mehr Lob! Ein sehr, sehr ausdrucksstarkes und berührendes Werk hast du da geschaffen. Es ist so ganz nach meinem Geschmack. LG Daisy |
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14.09.2012, 15:30 | #18 |
Hallo Daisy,
danke für die netten Worte und das Lob. Es grüßt Narziss |
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14.09.2012, 16:17 | #19 |
abgemeldet
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Ophelia
@Narziss
Du stützt dich in deinem Gedicht auf den Monolog der Königin, die vom Tode Ophelias berichtet, du erzählst die Sache einfach nach. Insofern fragt man sich natürlich, warum schreibt er die Sache noch einmal, statt in seinem eigenen Gedicht einen neuen Blickwinkel auf die Zusammenhänge in die Ophelia-Figur zu bringen. Für mich, entschuldige, bringt dieses Gedicht gar nichts. Was ich loben kann, sind die sauber geschriebenen Trochäen (wobei ich glaube, dass hier Jamben eher angebracht wären) und dass sich das Gedicht gut liest, wenn man das Original nicht kennt. Nitribitto |
14.09.2012, 16:27 | #20 |
Hallo Nitribitto,
als Vorlage für das Gedicht diente nicht der Monolog der Königin, sondern ein Gemälde. Warum sind deiner Meinung nach Jamben eher angebracht? Narziss |
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14.09.2012, 16:43 | #21 |
R.I.P.
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17.06.2013, 18:17 | #22 |
Hallo Narziss
Ich bin neu und schau gerade durch die "Best of"-Sektion. Einige Gedichte sind aus irgendeinem Grund nicht abrufbar, weiß jemand was da los ist?
Auf jeden Fall gefällt mir dein Gedicht sehr gut. Ich kenne weder das Original, noch irgendeine Übersetztung des Hamlet (Schande über mich!). Ich kenne - und liebe - allerdings die Ophelia-Bearbeitung Arthur Rimbauds und fühlte mich von deinem Gedicht sofort an jene erinnert. Besonders das langsame Eingehen der toten Ophelia in die Natur und ihr Mysterium sind bei beiden sehr präsent. Dein Ansatz ist ähnlich und doch ist deine Betrachtung völlig verschieden. Danke für dieses Gedicht |
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17.06.2013, 18:31 | #23 |
R.I.P.
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Schön, daß das wieder hochgeholt wurde!
Mir kam Georg Heym ins Gedächtnis. Habe selbst auch ein Ophelia-Gedicht geschrieben, weiß aber den Titel nicht mehr. (Doch, ist mir eingefallen: "Hamlets Braut") |
20.06.2013, 12:19 | #24 |
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So soll es sein, Das Spiel Um nichts und alles.
Die Erreichbarkeit dessen ist durch den nassen Spiegel annaehernd dargestellt. Trauer, stille und Siegel schaffen die notwendigen Kontraste. |
20.01.2016, 17:10 | #25 |
abgemeldet
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Wow!
Du liebe Güte ist das wundervoll. Solche Perlen dürfen niemals untergehen. LG |
20.01.2016, 17:48 | #26 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 42
Beiträge: 5.529
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