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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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04.07.2024, 10:48 | #1 |
kriegstüchtig - Konjunktiv
Wolfgang Niedecken soll gesagt haben, dass Frieden schaffen ohne Waffen nicht funktionieren würde. Campino würde heute unter diesen Umständen den Dienst an der Waffe nicht mehr verweigern. Christopher Lauer würde es gerecht finden, wenn auch Ältere dienen.
Mir blieb der Mund offen beim Lesen. Begründet wird dies mit einer "veränderten sicherheitspolitischen Lage". Ja, mag sein, doch nicht das deutsche Volk hat diese Lage verursacht. Warum also soll das Volk zur Waffe greifen? Vermutlich würde auch ich den Dienst an der Waffe nicht verweigern. Ich wüsste nur nicht, gegen wen ich sie richten und wo ich kämpfen soll. Der „gegnerische“ Soldat ist ja auch nur Kanonenfutter. Man soll sich eher die Frage stellen, für wen? Völker haben bisher keinen Krieg wirklich gewonnen, immer nur die, welche danach die Beute aufteilten und schon am Krieg selbst verdienten. Die Einstimmigkeit unserer Parteien zur Kriegstüchtigkeit erinnert mich an 1914, man weiß ja, wie es ausging. |
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04.07.2024, 11:22 | #2 |
Forumsleitung
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Niedecken hat sich wahrscheinlich auf den Spruch der Antike bezogen: "Willst du den Frieden, dann bereite den Krieg vor." Er hat ja nicht explizit gesagt, dass man einen Krieg lostreten soll. Es geht vielmehr darum, potentiellen Angreifern zu zeigen, dass man wehrhaft ist. Das Problem dabei ist, dass ein stehendes Heer, das nur Trockenübungen machen und Waffen ölen kann, sehr teuer ist. Aber was ist die Alternative? Als die Wehrmacht in unsere Nachbarländer einfiel, haben die Regierungen kapituliert und sich der Besatzungsmacht gebeugt. Aber mit welchen Konsequenzen? Opfer gab es trotzdem, weil dann die Abwehr aus dem Untergrund kommt, quasi als Guerillakrieg. Was die Besatzung für die jüdische Bevölkerung dieser Länder bedeutete, braucht man nicht zu wiederholen, es ist hinreichend bekannt.
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18.10.2024, 15:12 | #3 |
Lb. dunkler Traum,
ein Land, das umfangreiche Verträge und Handel mit vielen Ländern hat, schützt sich damit, denn jeder Vertrags- oder Handelspartner möchte seine Vorteile behalten und wird diese gegen Angreifer verteidigen. Am wichtigsten ist die Verteidigung von Rechte und Freiheit. Dies wird meist durch die eigene Regierung gefährdet. LG Hans |
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21.10.2024, 10:16 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wie viele Kriege es durch innere im Vergleich zu äußeren Konflikten in der Menschheitsgeschichte gegeben hat, müsste man statistisch erst einmal untersuchen, ehe man das Wort "meist" zugunsten einer Seite verwendet. Ich wüsste das nicht aus dem Stegreif zu behaupten. |
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21.10.2024, 12:18 | #5 |
hallo HP
... Kaufleute würden lieber den Frieden erhalten, es handelt sich ruhiger, wobei der Aufschlag zu Kriegszeiten auch nicht zu verachten ist. Waffenkaufleute verdienen in Kriegszeiten gut.
Natürlich, am wichtigsten ist die Verteidigung der Rechten und die Freiheit des Handels, dazu benötigt man aber eine eigene Regierung und keinen fremdgeleiteten Verein. Sanktionen halte ich für Wirtschaftskrieg, falls sie nicht auf Grund eines Krieges verhängt werden, was derzeitig auf die meisten Sanktionen zutreffen dürfte. wsT dT |
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02.11.2024, 11:49 | #6 |
Dabei seit: 04/2024
Ort: Leipzig
Alter: 21
Beiträge: 26
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Wenn es ums eigene Geld oder um die eigene Ideologie geht, geht jede Moral flöten. Egal ob Links, Rechts,
oben, unten, hinten, vorne. |
06.11.2024, 16:26 | #7 |
Zur Zufriedenheit (Lebensqualität) gehört Wohlstand (Einkommen, Luxus), Freiheit und Sicherheit. Entscheidend ist dabei, wie dies empfunden wird. Wie es wirklich bei uns und anderswo ist kann kaum einer sicher beurteilen, denn Propaganda gibt es überall.
LG Hans |
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06.11.2024, 17:05 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Mir ist nicht ganz klar, wieso überhaupt das Wort "Moral" in Zusammenhang mit dem Ausgangstext ins Spiel kommt. Ob sich ein Staat auf das "goodwill" anderer Staaten verlässt, niemals von ihnen angegriffen zu werden, oder lieber eine gewisse Abwehrbereitschaft vorhält, ist meines Erachtens keine Sache der Moral, sondern der Vernunft. |
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