Eine Begegnung mit Nostalgie

[Ex-Erman]

Im Halbdunkel meines Zimmers
erzwang ich mit festen Fingerkuppen
Melodien in starren Koordinaten der metallenen Drähte
und geträumten Türschwellen,
erzwang unter Staub diesseits
der in mir geflochtenen Mappe der Selbstbeobachtung.

Es war ein Lied
aus dem Herzen einer rauen Kehle
patiniert:
"Bleib, bleib stehen Flusswasser,
Fluss wohin eilst du..."

Dieser beißende Piano Akkord
stellt dem Herzen Hindernisse
in rasantem Rennen um Leistung
oder durchsticht es hitzig den Zauber?

Im autogenen Labyrinth
der erblindete Theseus - Ich
der unbestimmt leidet:
Nach einem Königreich
oder entferntem Grün das mir gehört?
Stelle ich die These auf:
Amorpher Schmerz
vergossen in verschiedenen Gefäßen
verliert nichts an Volumen.
Weltschmerz,
Weltschmerz bliebe er doch unversehrt!

Allzu sehr ist das Knäuel
längst verwickelt.
Der erblindete Theseus blieb Ritter des Labyrinths.

Vielleicht aus Solidarität mit ihm
schließe ich meine Augen
oder verstecke ich nur ewig meine Füße wie die Schlange?

Auch im Dunkel der Nacht
findet mich sehr leicht sie -
Mit dem Namen Nostalgie.