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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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07.02.2022, 14:12 | #1 |
mit einem grashalm im mund
kennst du die traurigkeit alter bahnhöfe wo die signale
auf durchfahrt stehen kein schaffner zum aussteigen und keine trillerpfeife zum zurückbleiben auffordert spürst du die triste morgenstimmung in den wiesen wenn der nebel die feuchtgrauen laken aufhängt und die hosenbeine durchnässt an den waden kleben dann wird es zeit die erinnerungsfesseln abzustreifen die taubheit der jahre endgültig abzuschütteln und ein lächeln ins gesicht deines gegenübers zu zaubern Geändert von Perry (07.02.2022 um 17:34 Uhr) |
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07.02.2022, 16:03 | #2 |
Hallo perry,
es ist immer wieder sprachlich schön, deine Gedichte zu lesen. Meinst du "Thrillerpfeife" oder "Trillerpfeife"? Die Trillerpfeife ist zum Zurückrufen, die Thrillerpfeife kannte ich gar nicht, bis ich feststellte: Es gibt sie doch, aber ich glaube nicht, dass du die meinst ... Liebe Grüße! |
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07.02.2022, 17:33 | #3 |
Hallo MiauKuh,
danke fürs genaue Hinschauen, Thriller ist ein anderes Genre.
LG Perry |
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07.02.2022, 17:45 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wieder super gedichtet, Perry, und den Nagel auf den Kopf getroffen. |
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07.02.2022, 17:50 | #5 |
Hey Perry,
ich kann mich MiauKuh absolut anschließen, ich konnte mich gut einfühlen. Vielleicht nicht in das, was du beschreibst, aber in starke Emotionen, die davon geweckt wurden. Ich sag einfach mal danke, das war schön *Schade nur, die Thrillerpfeife hab ich übernommen, ich lasse sie so stehen^^ Du schreibst von einer Traurigkeit die mich von Zeit zu Zeit erhebt die sich so löst und mich befreit in meinem Herzen freudig bebt. Zumindest seh ich's buchstäblich, im Sinnbild bin ich ganz allein, die Thrillerpfeife meldet sich und hüllt mich tief ins Dunkel ein. Die Nacht verfeiert, Zeit steht still ich sitze wach, ganz hart und kalt im Schädel dröhnen zwei Promill, die Nebelwand erreicht mich bald. Es hält mein Herz, was es nicht kann, so dass es mich nach unten zieht, was ich als meinen Halt ersann scheint greifbar, während es mir flieht. Ich sehne mich nach meinem Bett, nach Decken, Kissen, allerlei, doch ehrlich finde ich's hier nett, ich fröstel zwar, doch bin ich frei. Ich könnt loslassen die Gestalt der Wind, er trüge fort mein Glück... dann schreit mein Herz kraft der Gewalt... drei Schritte vor und vier zurück... Ich wäre schon ganz gern zu Haus, doch and'rerseits bin ich es schon und harre hier am Bahnsteig aus ganz frei in der Resignation. Am liebsten ließe ich es geh'n doch weiter bleibt mein Herz gebannt ja mag der Geist auch Meere seh'n sein Sehen löscht kein Herz in Brand. Das eine find ich ungesucht und lieb das schwere Nebelkleid das and're bleibt von mir verflucht bis es gelöst vom Lauf der Zeit. Viele Grüße |
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07.02.2022, 18:01 | #6 |
Hallo Zusammen,
hallo Ilka-Maria,
alte Bahnhöfe sind ein gutes Bild für die Vergänglichkeit. Viele dieser Zeitzeugen sind schon abgerissen worden, aber einige künden noch von einstiger Bedeutsamkeit. Danke fürs Reflektieren und LG Perry Hallo Anaximandala, freut mich, dass Dich die Emotionen in den Bildern inspirieren konnten. Vielleicht könnte man ja einen "Schundkrimischreiber" als Thrillerpfeife bezeichnen. LG Perry |
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07.02.2022, 18:11 | #7 | |
Zitat:
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