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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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10.03.2010, 18:07 | #1 |
Tropfen
Tropfen
Tropfen prasseln auf mich nieder Schimmern trügerisch im Licht Singen leise Trauerlieder Doch täuschen können sie mich nicht Tropfend erklingt: „Zu lange Bist du von uns weggeblieben Bist gefolgt des Lebens Klange Um es königlich zu lieben Doch es ist Zeit, mit uns zu gehen Wir rufen dich und wissen, dass Du niemals wirst den Sinn verstehen, Doch deine Zeit wird blass und blass.“ Meine Tränen fallen stumm Das Leben hat mich angezogen Doch schöne Zeiten sind nun um Und schon wird’ ich hinweg gesogen Das Wasser war mein Feind Schon immer Doch wie es scheint Verlässt’s mich nimmer Und schließlich nimmt’s mich mit zu sich Um mich für immer zu verschlingen Das Ende naht – ich fürchte mich Vergeblich alles Flehen und Ringen Die Tropfen werden laut und laut Wird auch mein Herzschlag mehr und mehr Ich spür die Kälte auf der Haut Atmen wird’ ich nimmermehr Ich sinke, sinke tief hinab Ins Wasser ewigen Vergessens Leben ist doch alles, was ich hab Oder hab’ ich’s nie besessen? All’ die Stunden, schön gedacht Waren sie gar Wirklichkeit? Oder war ich dort in jener Nacht Erblindet vor Glückseligkeit? Getrübet hat des Lebens Ende Dieser wunderschöne Wahn Geblieben sind mir Wasserwände Was haben sie mir angetan? Zerrissen Leben, Freiheit, Macht Und nahmen mir die Fleischgestalt Waren nicht zaghaft, freundlich, sacht Erschlugen mich gar mit Gewalt Erschlugen mich mit Wassermassen Zertrümmerten die Seele mir Nicht Schimmer konnten sie mir lassen Schier unendlich ist ihre Gier Gier nach Moder, feuchtem Tod Nach aufgeweichten Eingeweiden Und schickten mir ein letztes Boot Zum Abgrund sollt’ es mich geleiten Mit Tropfen hat es gar begonnen Mit Tropfen wird es enden auch Mit Wasser bin ich nun zerronnen Verflüchtigt wie ein Nebelhauch Und der gewünschte feuchte Tod Umschließt nun mein zertrenntes Herz Um mich herum das Wasser ist rot Und dann versiegt der letzte Schmerz |
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11.03.2010, 01:23 | #2 |
Hallo sternenglanz,
ich finde dein Gedicht wirklich ausgezeichnet! Die Art wie du schreibst ist toll und du erzeugst eine gewisse Atmosphäre, die zum einen Teil sehr beklemmend ist und zum anderen aber auch mitreißend. Ich hoffe, dass ich dein Gedicht nicht missinterpretiere. Gerade die letzte Strophe nämlich erzeugt für mich das Bild, wie eine Person in ihrer Badewanne liegt und sich die Pulsadern aufschneidet, um sich das Leben zu nehmen, weil sie viel schlimmes erlebt hat. Das alles wirkt, wie gesagt, überaus beklemmend und auch sehr traurig. Natürlich möchte ich noch ganz kurz ein paar Verbesserungsvorschläge einreichen. Zum einen wäre da die Zeichensetzung und dass du jede Zeile groß anfängst (das mag an Word liegen), dann müsste es noch werd' statt wird’ heißen etc., naja sind nur Kleinigkeiten. Aber ich hör lieber auf, sonst mach ich das schöne Werk noch kaputt! Immer weiter so! Liebe Grüße, Nat |
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11.03.2010, 02:11 | #3 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Liebe sternenglanz,
ja, in der Tat, ein beeindruckendes Werk. "Gedicht" wird so einem Epos ja nicht mehr gerecht. Mich stört gar nichts an dem Werk. Das die Anfangsbuchstaben der Zeilen bei Gedichten gross geschrieben werden, ist verbreitet. Manche sagen sogar, das müsse so sein. Wie dem auch sei, ein langer, guter Text, der nie seine Qualität verliert. Beeindruckte Grüsse Corazon |
11.03.2010, 07:27 | #4 |
Erstmal danke für das Lob! =)
Dass die Anfangssbuchstaben groß geschrieben sind ist in der Tat so gewollt. Und auch die Zeichensetzung. Ich weiß nicht genau, warum ich diese Form gewählt habe, aber sie erschien mir passend. =) Liebe Grüße, sternenglanz |
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11.03.2010, 07:28 | #5 |
Achso zum Inhalt: Ich denke, den kann man nicht missverstehen. Bei diesem Gedicht gibt es sehr viele verschiedene Interpretationsansätze und das finde ich ist gerade das Schöne. Ich werde also nicht sagen, was ich mir beim Schreiben gedacht habe.
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12.03.2010, 10:01 | #6 |
Nun ja,
so pralle ist der Text nun auch wieder nicht. Mich persoenlich stoert hier so einiges, wie z. B. fehlendes Metrum, unreine Reime (Eingeweiden-geleiten), Rechtschreibfehler (wird') und Satzverdreher wie "Um mich herum das Wasser ist rot". Das tut geradezu weh. Ich mag es ganz und gar nicht, wenn Saetze des Reimes wegen so misshandelt werden. Das ist eine Frage der Aesthetik in meinen Augen und gerade in Gedichten ist diese doch von herausragender Bedeutung, nicht wahr? Die Idee an sich ist sicherlich nicht schlecht, ja gefaellt mir sogar, doch handwerklich und sprachlich ist es mir durchgehend zu ungelenk. Meiner Meinung nach solltest du den Text nocheinmal eingehend ueberarbeiten. In der jetztigen Form erscheint er mir unfertig. Nimm mir meine Kritik bitte nicht uebel, es ist nicht boese gemeint. Wie ich deinem Profil entnehme, bist du ja Perfektionistin. Ein Frage nebenbei: wie lange dichtest du schon? Gruesse vom Glasbleistift |
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13.03.2010, 12:33 | #7 |
Hallo Glasbleistift!
Erstmal muss ich sagen: Ja es ist EIN Rechtschreibfehler drin und das tut mir wahnsinnig leid. Desweiteren muss ich sagen, dass unreine Reime durchaus nichts Schlimmes sind, auch große Dichter setzen sie ein, deswegen gibt es sie ja oder nicht? Ich wüsste nicht, was daran groß falsch ist. Und ein Satzverdreher ist "Um mich herum das Wasser ist rot" auch nicht. Das nennt man Inversion und dient der Betonung. Ich bin der letzte, der Gedichte des Reimes wegen misshandelt, genau deswegen gibt es ja auch unreine Reime in meinem Gedicht. Zudem handelt es sich um die vierte Version des Gedichtes und mir erscheint sie solange als gut, bis ich denke, ich möchte etwas verändern. Und das ist noch nicht der Fall, weil ich es wie gesagt eben erst komplett überarbeitet habe. Achso noch was zum Metrum: Ich persönlich halte nicht viel davon, es klingt zwar ganz nett, aber ich zwänge meine Gedichte grundsätzlich nicht in eine vorbestimmte Form. Generell schreibe ich, wie ich es möchte und lass mir nicht von irgendwelchen Regeln vorschreiben, wie ich es zu tun habe. Es gab in der Literaturgeschichte einige Dichter, die sich den alten Normen widersetzt haben. Und die hatten schließlich auch Erfolg. Es ist eben nicht jeder ein Goethe und es schreibt eben nicht jeder gern in Jamben. Trotzdem danke für deine Kritik, auch wenn dahinter - wie mir scheint - mehr deine eigene Meinung steht. Man sollte Dinge eben nicht immer nur von einer Seite betrachten. Keine Ahnung, wie lange ich dichte. Ich schätze, seitdem ich schreiben kann. Liebe Grüße |
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13.03.2010, 13:24 | #8 |
ich finde, auch wenn die Reimform und Metrik nicht perfekt sind, ist das Gedicht sehr gut. (was heißt eigentlich gut?) Und sind es nciht gerade die Kleinen Unreinheiten, die ein Juwel zu etwas einzigartigem machen? Satzverdrehungen gehören in manchen Gedichten einfach dazu, und Metrik ist zwar schön und gut, aber wenn sie nicht da ist, heißt das nicht automatisch, das ein Gedciht schlechter ist, als ein anderes, wo sie da ist. Mir gefällt die Stimmung, die du heraufbeschwörst.
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14.03.2010, 13:44 | #9 |
Liebe Sternenglanz,
du hast Recht. Es handelt sich bei meiner Kritik um meine eigene Meinung. Naechstes Mal kann ich ja mal versuchen, dir als Schamane oder Nymphe zu schreiben. Sag mir einfach, was du bevorzugst. Ich bin da recht flexibel. Gesetzt dem Fall, dass du der Zeichensetzung maechtig bist, wovon ich mal stark ausgehe, und diese hier absichtlich ausgelassen hast, bin ich gerne bereit, aus "den Rechtschreibfehlern" einen Singular zu machen. Deine "Inversion" ist genau genommen keine. Diese ist zur Betonung naemlich nur gebraeuchlich, wenn das Praedikatpronomen seine Stellung aendert, bevorzugt an den Anfang des Satzes. "Rot wird das Wasser um mich herum" waere in diesem Falle eine Inversion, wenn man sie denn als stilistisches Mittel einsetzt. Alles andere ist schlechter Stil und meist dem Reim geschuldet. Ueber den Einsatz von unreinen Reimen kann man natuerlich verschiedener Meinung sein. Ich erachte sie als unschoen. Dass die Einhaltung von metrischen Richtlinien nicht unbedingt jedermanns Sache ist, weiss ich auch. Vielleicht habe ich mich da etwas missverstaendlich ausgedrueckt. Eigentlich verfuegt naemlich jeder Text ueber ein Metrum, auch deiner, nur halt ueber kein sehr stabiles. Ich habe nichts gegen die Brechung von konventionellen Normen, solange sie nachvollziehbar sind und nicht bloss als Entschuldigung fuer Unwissenheit herhalten muessen. Der von dir erwaehnte Goethe hat dies zum Beispiel sehr haeufig getan, doch nicht durchgaenging, sondern um bestimmte Aussagen zu unterstreichen. Oder er erfand gleich voellig neue Metrikschemata. Die von dir erwaehnten erfolgreichen Gedichte "ohne" Metrum wuerde ich zu gerne einmal lesen. Was hast du da im Kopf? Wollen wir doch mal sehen, ob da tatsaechlich kein durchgaengiges Metrum zu finden ist. Sicherlich ist die Aussage immer wichtiger als das Metrum, meiner Meinung nach macht jedoch nur die Mischung ein gutes Gedicht. Wenn du da anderer Meinung bist, auch gut. Ich aktzeptiere das gerne. Wie dem auch sei, habe weiterhin Spass beim Dichten. Gruesse vom Glasbleistift |
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14.03.2010, 16:50 | #10 |
Lieber Glasbleistift,
Tatsache: Die Zeichen wurden absichtlich weggelassen. Ich lasse mir hier nicht unterstellen, ich wäre der Zeichensetzung nicht mächtig. Man kann sich gerne davon überzeugen: In Werken, bei denen Zeichen nicht absichtlich weggelassen wurden. Bei Interesse einfach melden. Wäre schon äußerst merkwürdig, wenn ich der Zeichensetzung nicht mächtig wäre, denn dann wäre ich im Deutsch LK wahrscheinlich nicht ganz so weit gekommen. Die ganze Sache wäre, denke ich, einfacher gewesen, hättest du geschrieben: Das Gedicht gefällt mir nicht und ich verstehe die Aussage nicht. Ja dann hättest du uns ein wenig Geplänkel erspart. Liebe Grüße |
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14.03.2010, 19:26 | #11 |
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Dieses Gezacker um Form, Metrik und Reime geht mir auf die Nerven. Es ist doch nur allzu bekannt, daß es im Deutschen wesentlich schwieriger ist, Regeln einzuhalten, als z.B. im Englischen oder Spanischen. Es gibt im Deutschen eine Unmenge Wörter, auf die sich so gut wie gar nichts "rein" reimt, noch nicht einmal "unrein". Ich hatte beispielsweise in meinem jüngsten Gedicht "Medusa" einen Vers, der auf "Henker" endete. Einen sinnvollen Reim darauf finden? Nichts zu machen - versucht es selber. Dann hatte ich es mit "Vollstrecker" versucht - gleiches Ergebnis, keinen sinnvollen Reim gefunden.
Die Dichter von anno tobak heranzuziehen, hilft auch nicht weiter. Denn früher war der Sprachgebrauch anders, abgesehen davon, daß viele Wörter ganz anders ausgesprochen wurden als heute und sich deshalb anders reimen ließen. Wenn wir im Deutschen Dichtung weiterhin pflegen wollen, dann bewahre uns vor den Puristen. Sonst können wir es gleich ganz lassen (was ja in den 60er Jahren auch gefordert wurde, nämlich die Lyrik völlig einzustampfen). |
14.03.2010, 19:36 | #12 |
[QUOTE=Ilka-Maria;98306]
Ich hatte beispielsweise in meinem jüngsten Gedicht "Medusa" einen Vers, der auf "Henker" endete. Einen sinnvollen Reim darauf finden? Nichts zu machen - versucht es selber. QUOTE] mir fallen da ein paar ein... Denker zum Beispiel. aber ich finde, ansonsten hast du Recht. Metrik ist dem einen sein ding, und dem andern seins halt net. |
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14.03.2010, 19:42 | #13 |
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Auf "Denker" und "Lenker" war ich auch gekommen - aber das konnte ich vom Sinn her nicht gebrauchen, und dann gab es nichts mehr. Genau das ist ja die Krux. Und an solchen schönen, einmaligen Wörtern, auf die sich nun einmal nichts reimen läßt, ist die deutsche Sprache unglaublich reich. Das gilt nicht nur für Endreime, sondern auch für Anlaute. Es gibt z.B. nur zwei Wörter im Deutschen mit der Vorsilbe "Ant-...", nämlich Antwort und Antlitz. Wer sich auf Lyrik in der deutschen Sprache einläßt, hat es nicht einfach.
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14.03.2010, 21:06 | #14 |
Liebe Sternenglanz,
ich habe dir mit keinem Wort unterstellt, dass du der Zeichensetzung nicht maechtig waerest. Ich habe mich sogar gegenteilig geaeussert. Ich habe die Aussage deines Gedichtes verstanden und die Idee hat mir, wie schon im ersten Kommentar angemerkt, gut gefallen. Es sei mir doch aber auch zugestanden, zu erwaehnen, was mir weniger gut gefaellt. Doch wenn dir meine Kritik zuwider ist und du ein paar lobende oder tadelnde Einzeiler bevorzugst, werde ich mich in Zukunft nicht mehr zu deinen Werken auessern. @ Ilka-Maria Was waere ein Gedichteforum bitte ohne die Diskussison ueber Form, Metrik und Reime? Das sind meines Erachtens essentielle Bestandteile von Poesie, welche nicht so einfach unter den Teppich gekehrt werden koennen. Sicherlich hast du Recht, dass Dichtung im Deutschen recht schwierig ist, aber das kann ja wohl kaum als Argument gelten. "Iss zu schwierig, lassen wa weg" ist mir zu einfach. Bei meinen Kritiken versuche ich so gut es eben geht, objektive Gesichtspunkte heranzuziehen und Verbesserungsvorschlaege zu machen, wobei ich jedoch eingestehe, dass letzteres in diesem Thema etwas kurz gekommen ist. Ich beabsichtige nicht, mit irgend jemandem hier Streit anzufangen, lasse mir jedoch auch nicht einreden, dass Form, Metrik und Reim nicht von Belang seien. Gruesse vom Glasbleistift |
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14.03.2010, 21:13 | #15 | |
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Zitat:
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15.03.2010, 23:58 | #16 |
Hallo liebe Menschen,
Ich möchte mich auch einmischen, denn das mache ich in solchen Fragen all zu gerne. Liebe Sternenglanz: Ich war zuerst abgeschreckt, durch die Länge deines Werkes, habe es dann aber doch gelesen. Ich habe am Erscheinungsabend einen relativ langen Beitrag über das Metrum in deinem Gedicht verfasst, habe alle Verse "ausge-X-t" und wollte dir damit zeigen, was du verbessern kannst. Da mir das Ganze dann aber zu "pingelig" erschien, habe ich es nicht abgeschickt. Und als ich jetzt deine Kommentare gelesen habe und gemerkt habe, dass du dir Verbesserungsvorschläge in der Richtung nicht wünschst, war ich froh, ruhig gewesen zu sein. Ich muss jedoch sagen, dass ich Glasbleistift voll und ganz zustimme. In ein langes Gedicht wie deines gehört einfach ein Metrum. Es gibt einige Stellen, an denen man durch plötzliche Wechsel beim Lesen stolpert. Wenn du schreibst, dass sei gewollt, dann sage mir doch bitte, welche Absicht dahinter steckt, zum Beispiel gleich in Vers 4 Strophe 1. Auch den Satzverdreherpunkt muss ich beipflichten. Stilistische Zaubereien bei aller Ehre. Meistens unbeholfen es wirkt. Über unsaubere Reime kann man sich vielleicht sogar streiten. Fakt ist, man sollte sie so oft wie möglich vermeiden, da sie meistens nach - reim dich oder ich fress dich- aussehen. Ein "im deutschen ist es schwieriger" lass ich nicht durchgehen. Wir sind hier schließlich in einem Lyrikforum ("ältere" Mitglieder werden sich daran erinnern) und nicht auf dem Kölner Karneval. Anerkennung für ein hingegrauscheltes Etwas bekomme ich von meiner Familie oder Freunden, wenn ich sie suche, da brauche ich kein Forum für. Hier möchte ich knallharte Kritik. Warum bist du hier, liebe Sternenglanz? und noch was kleines zu Ilka: Diesen Schüttelreim für dich: Was denn wohl der Henker denkt, wenn er einen Denker henkt. Lasst euch die gute Laune nicht verderben Glasauge Bill |
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16.03.2010, 00:05 | #17 | |
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Zitat:
Aber: Ein Henker ist besser bedient, wenn er nicht denkt. |
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16.03.2010, 07:18 | #18 |
sind wir nicht alle mehr, wenn wir nicht immer denken sonden eben von Zeit zu Zeit einfach SIND???
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16.03.2010, 07:39 | #19 | |
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Zitat:
Ich erinnere mich an den Film "Die weiße Rose", den ich vor vielen Jahren gesehen habe. Als Sophie Scholls Bruder sagte, sie solle vergessen, daß er im Widerstand tätig sei und was sie darüber entdeckt habe, antwortete sie, wie das denn gehen solle, das Gehirn einfach abzuschalten. Und wenn es ginge, wären wir dann wirklich mehr? Oder nur tumbe, fremdgesteuerte Wesen ohne eigene Verantwortung? Ich hatte mal eine Kollegin, die dabei war, einen Jahresprüfungsbericht abzutippen und mit dem zuständigen Wirtschaftsprüfer die Richtigkeit einer Position klären wollte. Sein barscher Kommentar: "Sie sind nicht hier, um zu denken, sondern um zu tippen." Das hat diese Kollegin nicht als Aufwertung ("mehr sein") empfunden, sondern als eine hochgradige Menschenverachtung. |
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17.03.2010, 16:28 | #20 |
Erstmal zu Glasauge Bill:
Ich habe nie gesagt, ich würde keine Verbesserungsvorschläge wünschen oder dass ich sie nicht annehmen würde. Es sind ja bisher keine gekommen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass ich es wirklich nicht gut gefunden hätte, hättest du mir das geschickt, was du überarbeitet hattest. Und das liegt keineswegs daran, dass ich zu eitel bin, etwas zu verändern oder ähnliches. Das liegt ganz einfach daran, dass du es bearbeitet hättest und es damit nicht mehr länger mein Gedicht gewesen wäre. Ich ändere es eben so lange bis es mir und vielleicht auch anderen gefällt, aber ich würde auf detaillierte Verbesserungsvorschläge verzichten. Schließlich muss ich mich selbst versuchen und mich selbst entwickeln. Das wiederum heißt nicht, dass mich das, was ihr geschrieben habt nicht interessiert. Natürlich habe ich erst einmal versucht, mein Gedicht zu erklären. Wenn wirklich viele das nicht verstehen, dann werde ich es gerne überarbeiten. Und ich werde auch Vorschläge annehmen, doch bitte Vorschläge, die mir genügend Spielraum lassen und mir nichts vorgeben. @Ilka-Maria: Ich denke, dass jeder Mensch davon ausgeht, dass es schwierig ist, in seiner Sprache zu dichten. Nun vielleicht nicht gerade Naturtalente, aber ich habe schon oft davon gehört. Ich denke, jede Sprache hat so seine Tücken und es hilft wahrscheinlich nichts, darüber zu jammern. Übung macht schließlich den Meister. Liebe Grüße |
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17.03.2010, 16:44 | #21 | |
Forumsleitung
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Zitat:
gehört habe ich davon noch nie. Auch stammt mein Hinweis darauf, daß Lyrik im Deutschen besonders schwierig ist, nicht von mir, denn dazu kenne ich zuwenige Sprachen (Englisch, Französisch, ein wenig Italienisch). Ich habe das einem Fachbuch über Lyrik entnommen, in dem behauptet wird, es gebe Sprachen, in denen aufgrund der Buchstabenanordnungen bei den Wörtern und aufgrund ihrer Endsilben wesentlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, nach festen Regeln zu dichten, als dies im Deutschen der Fall ist. LG Ilka-M. |
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17.03.2010, 16:51 | #22 |
Nun ja das mag sein. Jedenfalls habe ich tatsächlich davon gehört. Ich habe viele Freunde im Ausland, die dies zumindest sagen. Wahrscheinlich empfinden sie es so. Ich persönlich bin froh, dass wir nicht im alten Rom leben und uns dort als Dichter versuchen. Ich bin auch froh, dass ich Latein nur ins Deutsche und nichts andersherum übersetzen muss. Ich persönlich denke, früher hätten wir uns über das Schreiben von Gedichten in Latein beschwert. Verglichen damit (das ist meine Meinung) finde ich Deutsch dann doch recht angenehm. =P
Liebe Grüße |
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