Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 09.08.2007, 16:28   #1
maZe
 
Dabei seit: 07/2007
Beiträge: 11


Standard Die Legende von Snowcold Part I

Die Legende von Snowcold

Part I

Erinnerungen

Es sind blutige Tage angebrochen im Königreich Snowcold, einem Reich irgendwo auf einem Planeten, außerhalb unseres Sonnensystems. Die hellen Mächte der Kinucu mussten sich gegen die dunklen Mächte der Tijey in diesen düsteren Tagen beweisen.
Die Kinucu leben auf der besonnten Seite dieses Planeten, hingegen die Tijey auf der dunklen Hälfte. Hier war noch nie ein Sonnenstrahl auf die Erde getroffen, die schwarze Magie ihre Waffe.

Im Jahre 3569 AD starb die mächtige Königin der Kinucu, Venas, an ihre Stelle trat ein König Zonofa. Das Volk trauerte lange um die stets gerechte Königin. War es sie doch die, die einst die schwarzen Mächte auf die Schattenseite drängen konnte. Eine Staatstrauer wurde angeordnet, ein Denkmal von unbeschreiblicher Größe und Schönheit wurde errichtet: Venas in einem langen Gewand, die linke Hand erhoben, in ihrer Hand eine Schale mit einer ewigbrennenden Flamme. In der rechten Hand ein Schwert als Zeichen ihrer Macht und Stärke. Dort eingraviert die Worte somnus aeternus in conditorio.
Der neue Herrscher wollte die großartigen Taten seiner Vorgängerin aufrechterhalten, denn das Volk war zufrieden. So trat er abends zum Amtsantritt auf den Balkon des riesigen weißen Palastes und sprach:
„Meine lieben Kinucu, wir haben eine großartige Fürstin verloren. Sie war stets gerecht und hatte immer die richtigen Entscheidungen gefällt, nun wird es meine Aufgabe sein, ihr Erbe anzutreten!“ Das Volk applaudiert und jubelte. Es war auch ein beeindruckender Anblick. Zonofa war bereits 61 Jahre alt, hatte einen weißen Bart, sein Haar war auch schon ergraut, trotzdem sah man ihm die Stärke eines 20 jährigen Kriegers an, man spürte den Willen eines Stieres und die Entschlossenheit eines Tigers in seinen Worten. Ein weißer Mantel wehte im Wind. Dann erhob er sein Zepter und ein blauer Plasma Strahl schoss gen Himmel. Alles färbte sich in einem hellblauen Licht. Das löste natürlich großes Stauen aus, vor allem unter den Kindern. Unter ihnen auch der kleine Tubadi. Er war grade erst 11 Jahre alt geworden und verstand eigentlich noch nicht so recht, was hier vor sich ging. Woher auch, der Krieg war 30 Jahre her, nur von Erzählungen und den vielen Legenden der Helden wusste er davon. Nachdem der leuchtende Himmel wieder erloschen war, brachen die etwa 3000 Einwohner zu ihren Häusern auf. Tubadi saß noch vor dem Haus der Eltern und schaute in den Sternenhimmel. Sein Vater wollte ihn in die Behausung holen, doch er wollte nun mehr über die Legenden, welche die Sterne erzählen sollen, wissen.
Sein Vater setzte sich also zu ihm ins Gras, es war wieder ein laue Nacht. Der Vollmond erhellte die Gesichter der beiden. Er nahm als seinen Sohn in den Arm und deutete Richtung Himmel. „Siehst du, dort, das ist das Sternbild des Xarxes. Das war unser Anführer in diesem Kampf. Die Tijey wollten auf unsere Seite des Planeten, sie versuchten uns zu verdrängen. Venas musste schnell handeln, also rief sie die stärksten Männer und Frauen von unsere Hälfte des Planeten zusammen, gab ihr die Kraft der weißen Magie und diese mutigen Krieger zogen an die Grenze des Schattenreiches. Dort kam es dann zum Kampf. Die dunklen Fürsten konnten zurückgedrängt werden und seit diesem Tag ist eine Mauer die unsere Hälfte von der Hälfte der Tijey trennt. Bis heute haben sie keinen Angriff gewagt, aber die Propheten sehen einen baldigen Krieg wieder voraus“. Tubadi schaute gespannt gen Himmel. In seinen Augen reflektierte sich das Licht der Sterne und des Mondes. Gespannt lauschte er den Worten des Vaters. In seinen Gedanken stellte er sich alles genau vor. „So kleiner Mann, jetzt wird’s aber Zeit zum Schlafen!“ So wurde er aus der Phantasiereise gerissen, eine letzte warme Böe strich durch das Gras und dann wurde das Kerzenlicht erloschen und sie gingen ins Haus.
Der nächste Morgen begann mit einem orangenem Sonnenaufgang. Tubadi begrüßte verschlafen seine Eltern und nahm sich einen Happen zum Frühstück. Danach ging er zum Spielen mit seinen Freunden raus...So verging ein Jahr ums andere.
Kurz nach seinem 16. Geburtstag saß Tubadi an seinem Lieblingsplatz, oben auf einer Klippe. Von hier sah er die gesamte Stadt, den Tempel, die Häuser. In der Abendsonne sah er wie die Bewohner die Lichter an ihren Häusern und den Straßen anzündeten. Die Sterne wurden immer klarer zu sehen. Nun erinnerte er sich an die Geschichten seines Vaters, die er ihm erzählt hatte. Wieder diese warme Böe, die er auch damals gespürt hatte, das Gras strich ihm durch sein Gesicht. „Hey was machst du da?“ Tubadi erschrak, das war nicht wie damals die Stimme seines Vaters, dafür war sie viel zu hoch. Er richtete sich auf und erkannte ein junges Mädchen. Er sah ihre langen Haare im Wind wehen und als sie näher kam erkannte er ihre strahlend blauen Augen. „Nun ich sitze hier und beobachte die Sterne.“ „Hallo ich hab mich noch gar nicht vorgestellt, ich bin Nazul“ – „Nazul, ich bin Tubadi. Ich habe dich hier noch nie gesehen!“ So unterhielten sich die beiden dort oben auf der Klippe und schauten beide in den Himmel. Am späten Abend, also nur noch der Mond die Straßen erhellte, gingen die beiden nach Hause. Vor dem Haus von Nazul nahm sie seine Hand und küsste ihn zärtlich auf die Wange. Er spürte etwas, das er noch nicht kannte. Ihm wurde heiß und kalt zusammen. Tubadi konnte auch nichts mehr sagen, so überwältigt war er von diesem Moment. Noch einmal sah er ihr in die Augen. Sie mussten nichts sagen um sich zu verstehen. Zum Abschied umarmten sie sich und Nazul ging ins Haus, drehte sich aber noch einmal um.
Tubadi machte sich auch auf dem Heimweg, aber immer noch wusste er nicht was mit ihm geschehen war. Er fühlte sich so stark wie noch nie, auch ein leichtes verschmitztes Lächeln ging einfach nicht mehr von seinen Lippen.
Am nächsten Tag trafen sich die beiden wieder. Wieder oben auf der Klippe. Sie sahen sich beide tief in die Augen, ihre Köpfe näherten sich langsam einander. Er strich ihr langsam durch die Haare und ihre Lippen berührten sich ganz zart. Er roch ihren leichten Rosenduft, spürte ihre zarte, weiche Haut. In diesem Moment brach förmlich ein Feuerwerk in Tubadi aus, er fühlte sich als könnte er nun Bäume ausreißen. Was hatte diese Person nur mit ihm angestellt? Dieser Moment war der wohl magischste für die beiden.
Plötzlich die Alarmglocken! Unsanft wurden die beiden von dem schrillen Läuten aus ihrer Welt gerissen. „Schnell wir müssen vor den Tempel!“ Die Bewohner versammelten sich vor dem monumentalen Bau und auf dem Balkon stand Zonofa.
„Meine lieben Untertanen! Die Propheten sahen diesen Tag immer näher kommen, nun steht er kurz bevor! Die Tijey planen einen Angriff auf die Mauer und sie könnten dann auch uns angreifen. Wir müssen das verhindern! Ich bitte euch darum, die Stärksten von euch auszuwählen und diese sollen zu mir kommen. Ich werde ihnen wie schon Venas es tat, die Macht der weißen Magie geben und diese werden unser Reich schützen!“
Helle Aufregung brach unter den Bewohnern aus. Viele hatten Angst.
Tubadi und Nazul gingen zu seinem Haus und setzten sich ins Gras. Er legte zärtlich den Arm um die Schulter und sagte ihr ins Ohr „Ich muss gehen. Ich saß hier vor einigen Jahren und mein Vater erzählte mir von den Legenden.“ Eine kleine Träne kullerte ihr über die Wange. Vorsichtig strich er sie ab. „Bitte, ich werde wiederkommen, ich werde dich wiedersehen!“
Nazul schwieg. Zum Abschied nahm sie seine Hand und sprach zu ihm „Ich werde jeden Tag an dich denken, bitte komm wieder, ich warte hier auf dich!“ Dann ging sie die durch die Abendsonne rot erleuchteten Straßen.
Schon lange vor Sonnenaufgang war Tubadi zum Tempel gegangen. Er wollte einfach in diesem Moment nicht an Nazul denken müssen. Der Herrscher trat vor ihn, sah ihn an und lächelte. „Ich bin froh dich hier zu sehen! Die Vorhersagen beschrieben einen jungen Mann wie dich, wir können so nicht verlieren!“ Am Abend dieses Tages war dann die feierliche Zeremonie. Noch etwa einhundert weitere junge Männer und Frauen hatten sich versammelt und waren bereit die Kräfte des Fürstes in Empfang zu nehmen. Nacheinander wurde jedem ein langes silbernes Schwert auf die Schulter gelegt. Plötzlich begann dann Schwert zu glühen an, ausgerechnet bei Tubadi war es besonders hell. „Wir haben unseren Anführer gefunden! Sein Mut und seine Stärke werden uns zum Sieg leiten!“ Er wusste nicht so recht, was er mit den Worten von Zonofa anfangen sollte. Ihm wurde dann noch ein weißer Mantel umgehangen. „Geh voran, sie warten auf dich!“ „Was wer wartet auf mich?“ Die große massive Tür des Tempels öffnete sich. Er sah die jubelnden Bewohner der Stadt wie sie die Krieger auf dem Vorplatz erwarteten. Man warf ihnen Blumen zu und Tubadi war immer noch nicht ganz klar, was hier eigentlich mit ihm passierte. In der tobenden Menge sah er Nazul. Sie sah ihn mit einer Mischung aus Stolz und Angst an. Tubadi wollte zu ihr, doch er musste weiter...


To be continued...
maZe ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Die Legende von Snowcold Part I




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.