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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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14.07.2012, 16:59 | #1 |
Depression
Wir sind Gefäß und sehnen uns nach Fülle,
doch was wir greifen füllt uns niemals aus. Stets bleiben wir die immer leere Hülle, und hassen dieses triste Herrenhaus. Nichts hat Geschmack im Mund ist alles fad', sinnloser Stumpfsinn ist in allen Dingen. Und was wir ernten ist verdorb’ne Saat, die wir erneut auf öde Felder bringen. So dreht sich alles stets im ew‘gen Kreise, und wirbelt uns im Ganzen mit hinein. Oh diese endlos schnöde Lebensreise, oh dieses menschliche lebendig sein. |
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14.07.2012, 18:58 | #2 |
abgemeldet
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Hallo und willkommen Authenzius,
dein Gedicht gefällt mir. Das Thema Depression hast du sehr gekonnt umgesetzt und gute sprachliche Bilder für diesen Zustand gefunden. Liebe Grüße Peace |
14.07.2012, 19:58 | #3 | |
R.I.P.
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Zitat:
Halli Hallo, Authenzius und herzlich willkommen! Du führst Dich hier mit einem mächtigen (im guten Sinne!) Gedicht ein, in dem ich selbst - wäre es meines - nur winzige Korrekturen vornähme. (Die Apostrophe kannst Du weglassen). Im Gegensatz zu Titel und Peace sehe ich keine Depression; dann schon eher Erkenntnis und (Welt-)Ekel. In meinen Augen gegen den vielen Schmarrn, der hier eingestellt wird, groß. LG Thing |
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14.07.2012, 23:33 | #4 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Ich halte es nicht für besonders glücklich, Lob für einen Autor mit der gleichzeitigen Abwertung anderer Autoren zu verbinden. Aber das ist eine Frage des persönlichen Stils.
Hallo Authenzius, tja, das hat sich ja bei "Du bist..." schon angedeutet, dass du Schreiben kannst. Hier schilderst du sehr authentisch, aber auch sehr neu, was Depression bedeutet, was sie bewirkt. Ich bin abermals beeindruckt. CDP |
15.07.2012, 08:37 | #5 |
Forumsleitung
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Es ist dem Menschen immanent, Qualität zu vergleichen. Das geschieht automatisch und hat nichts mit Stil zu tun.
Auch ich bin der Meinung, das Gedicht ragt aus der Masse dieses Forums heraus. Den Zustand der Depression kann man auf vielfältige Weise beschreiben, das zeigen die Autoren, die sich ebenfalls an dieses Thema herangewagt wagen, gleichwohl ist das ein schwieriges Unterfangen. Deshalb halte ich dieses Gedicht nur für bedingt gelungen, denn es bleibt mir zu sehr an der Oberfläche. Die tiefe Verlorenheit eines Depressiven mag nicht so recht beim Leser ankommen. Eher hat es den Tonfall eines Nihilisten. Dieser Vers mißfällt: "Nichts hat Geschmack im Mund ist alles fad'," Erstens fehlt ein Komma, so daß der Leser versucht ist, den Vers ohne Zäsur zu lesen, was ihn hinter dem Wort "Mund" unweigerlich ins Straucheln bringt. Außerdem bekommt der Leser durch das doppelte Bild "nichts hat Geschmack" und "im Mund ist alles fad", das Gefühl, er sei begriffsstutzig. Solche Doppelungen sind daher nicht erfreulich. Gruß Ilka |
15.07.2012, 17:55 | #6 |
@ Peace: Ersteinmal danke für das herzliche Willkommen
Es freut mich das dir mein Gedicht gefällt, danke für die Blumen... @ Thing: Auch dir ein dank für das herzliche Willkommen Zur Zeichensetzung möchte ich anmerken, dass man schon mal das ein oder andre Kommata vergessen kann, wenn man seine Werke selber des öfteren liest, das tut aber der Schönheit des Gedichtes keinen Abbruch, ich muss da an Stefan George denken, der in seinen Gedichten konsequent klein geschrieben hat und auf die Zeichensetzung vollkommen verzichtete in seiner "Kunst für die Kunst". Und du triffst es sehr gut in dem du die Erkenntnis und den Weltekel heraus liest... Obgleich jeder für sich etwas anderes heraus liest, wie zum Beispiel CDP der ich wie sie es empfunden hat die Depression näher bringen konnte... @ CPD: Es freut mich das ich dich beeindrucken konnte... @ Ilka Maria: Und hier sieht man es wieder einmal, das jeder etwas anderes für sich mit nimmt aus diesem Werk. Bei dir kommt das Depressive nicht so recht an, bei CPD ist es vollkommen eingeschlagen, obwohl ich zugeben muss das der Titel vielleicht etwas unglücklich gewählt ist. Und die Depression wahrhaftig ein schwierig um zu setzendes Thema ist. Wir können uns ja beim LI auf einen depressiven Nihilisten einigen Desweiteren will ich dem Leser nicht den Eindruck vermitteln er sei begriffsstutzig, ich wollte das" nichts hat Geschmack" mit "im Mund ist alles fad'", unterstreichen, verstärken ich noch bildhafter verdeutlichen... @ Alle: Doch urteilt nie über ein Gedicht, man kann ein Gedicht empfinden, man kann etwas für sich heraus lesen, es kann wie Horaz es gesagt hat: Dichter wollen Prodesse et delectare "nützen und erfreuen," aber ein Urteil steht euch nicht an, denn wie Rilke es einmal wunderbar formuliert hat: " Ein Gedicht entsteht aus Notwendigkeit und nur in dieser Notwendigkeit liegt auch sein ewiges Urteil, es gibt kein Anderes." |
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15.07.2012, 18:04 | #7 |
R.I.P.
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Ich habe nicht geurteilt.
Ich habe meinen Eindruck geschildert und ich werde meine eigene Definition beibehalten. Zumal sie sich nur in Nuancen von anderen Descriptionen unterscheidet, lieber Autzenzius. Im Übrigen: stefan georges stil war mir so konsequent er auch war nie nahegekommen er mag originell gewesen sein das auf jeden fall aber ich sah ihn nie als wirkliches gewolltes ästhetikum sondern als gewollt artifiziell und auf die dauer ermüdend und racht bald verbraucht. Aber das ist rein subjektiv. Lieben Gruß von Thing |
15.07.2012, 18:04 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wenn es so einfach wäre, hätten wir in der Schule nicht Verslehre pauken und Gedichte interpretieren müssen. Ich bin froh und glücklich darüber, daß ich dazu angehalten war. Ansonsten wäre ich nur ein Konsument gewesen. ..." nützen und erfreuen ..." Horaz hätte heute eine gut dotierte Position in der Medienwelt. Aber ich bin sicher: In der Antike hatte er auch seine Stellung. |
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15.07.2012, 18:13 | #9 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Hallo Authenzius,
jetzt bist du ja für deine Bemerkungen ordentlich abgewatscht worden, egal, mir hat dein Gedicht und dein Kommentar den Horizont erweitert. Aber man muss natürlich dafür auch bereit sein. Liebe Grüsse CDP |
22.07.2012, 12:29 | #10 |
abgemeldet
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Jeder interpretiert ein Gedicht auf seine Weise.Das ist auch gut und richtig so.
Mir persönlich gefallen deine Zeilen recht gut. lg dunkelkristall |
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