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25.05.2006, 13:45 | #1 |
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1
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Was hat die Schale, was der Kern nicht hat
HalliHallo!
Ich hätte da mal eine...naja Kurzgeschichte, ist eigentlich schon was länger...durchlesen erwünscht =) Was hat die Schale, was der Kern nicht hat Wie er da sitzt, es reicht eigentlich schon ihn nur anzuschauen um sich gleich die typischen Geschichtchen ausmalen zu können, da fällt sie neben ihm gar nicht mehr auf. Ob sie auch alleine so unauffällig wirkt? Aber doch scheint sie dazuzugehören. Einfach ein Teil von ihm, wie zum Beispiel sein Lippenpiercing oder eine Niete seiner vollbenieteten Lederjacke. Er, gleich dem harten kühlen Metall welches er am Körper trägt, mit der Aura eines Wellenbrechers, neben ihr, dem zart beseiteten Dornröschen der Großstadt. Reicht es, einfach nur neben ihm zu sitzen um ein Teil von ihm zu sein? Nein, ihre Augen verraten es, schauen ihn vertraut und mitfühlend an. Sekundenschnell und daher leicht zu übersehen. „Ey Krümel, is das etwa deine neue Schnalle?! Gab’s sowas letztens bei Gucci im Ausverkauf oda wat?!“ Schallendes Gelächter. Ein Funkeln in ihren Augen. Doch die typische Ignoranz gegenüber diversen Abfälligkeiten, die solche Leute gewissermaßen auszeichnet, war ab jetzt auch für sie kein unberührtes Terrain mehr. „Hey, ich bin Christina, wohne in Tom’s Straße, kannst mich aber auch Chrissi nennen. Wer bist denn du?“ Ohne weitere Reaktion. Was hat auch eine in enge Jeanshosen gequetschte, mit Silberkettchen und kleinem weißen Puma-Täschchen versehene Blondine auf einem Wohnwagenplatz voller Penner und Freiheitssuchender Junkies zu suchen?! Er war fest etablierter Teil des Ganzen, brauchte nix zu sagen, nix zu tun. Trank nur sein Bier und rülpste vor sich hin. Drückte so das ganze Lebensgefühl dieses bunten Haufens aus. Ob Worte dafür zu schade waren? Ihr steht nur diese Möglichkeit offen. Gedankenverschiebung in eine andere Welt, Gespräche in sowas wie in einer anderen Sprache…ihm zuliebe. Seine zerissene Jeans, die verfärbten Haare und die vielen rostigen Ketten um den Hals…..alles klar, Rebellion, Selbstbewusstsein, Weltschmerz. Die vielen Buttons und Flicken an der Kleidung sind ja die Aussagekraft schlechthin. Ein Blick, gleich ein ganzes Charakterbild. Naja und sie…? „Natürlich sag ich meinen Eltern schon manchmal die Meinung, Streit gibt es schließlich überall. Mir ist es auch egal was die anderen über mich denken, solang sie nicht lästern.“ „Ein Nietengürtel? Ja aber doch nur wenn die Hose rutscht.“ Worte über Worte, die grade mal annähernd auf das schließen lassen, was man bei ihm schon auf einem Foto vermuten würde. Hatte er denn anfangs schon nix gesagt, stand er schon immer mit diesen Urprimaten des Chaos auf einer Stufe? Meinungen von Außenstehenden brauchte man da gar nicht erst einbeziehen, er ist es einfach. Das schlimmste was ihr hätte passieren können. Das Gute im Menschen sieht offenbar nur sie. „Hey du…wenn du gehen möchtest, dann sag’s mir ruhig. Ich komm mit.“ Er darf es nicht allzu laut sagen, denn Zuneigung kann und will er nur ihr zeigen. Er greift nach ihrer Hand. Vielleicht hat sie ihren Platz dort noch nicht gefunden, doch Kapitulation ist auch für sie keine Art des guten Miteinanders. Und recht schnell kommen auch die anderen darauf. Gnadenloses testen heißt es da. Testen ob sie weiß was sie da tut, mit wem sie sich da einlässt, inwieweit sie das überhaupt überblicken kann. Da waren sie allerdings bei der Richtigen, das weiß auch er. „Lass uns gehen!“ Die Diskussion hatte jedoch grade erst angefangen, auch wenn er den Höhepunkt dessen irgentwie gerne vermeiden würde. Grundsätze über Meinungen, Meinungen über Tatsachen, Tatsachen über Schwachsinn und sie mittendrin. Ja genau, mittendrin, der Kern sozusagen neben ihm, diesmal nur der Schale. Schnell und schlagfertig antwortet sie auf Fragen, bei denen grade er den Überblick verliert. Eine Maus, die erst unter Katzen erkennt, was sie aus dem gegensätzlichen dass sie an sich hat, eigentlich machen kann. Und er…..weiß zwar noch immer nicht genau was er an ihr findet, aber er findet etwas. |
25.05.2006, 14:16 | #2 |
Finde Deine Art zu schreiben toll. Interessant und flüssig zu lesen.
Inhaltlich und vom Stil super! LG Maniac |
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27.05.2006, 11:28 | #3 |
Ja dann werd ich auch mal dazu senfen...
Ich find es super, vor allem das Thema, sowas fällt den wenigsten der wenigen ein.. Beziehung zwischen der Schönen und dem Biest neu interpretiert. Super =) |
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