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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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30.04.2012, 17:32 | #1 |
Maienlied
Es brennt der Himmel heiß die Abendröte.
Schwaches Abbild meines Seelenfeuers! Ich spiel dein Lied allein auf meiner Flöte auf dem Rest des Winzerhofgemäuers. Dein Sang von gestern Nacht noch in den Ohren, in die wundervolle Melodei schon voll und ganz versunken, ganz verloren tanzen meine Sinne in den Mai. |
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30.04.2012, 17:47 | #2 | ||
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Nun liebes Schmuddelkind,
Zitat:
Doch danach schwächt der Text sehr stark ab. Abendröte - Flöte ist wunderschön, Seelenfeuers - Winzerhofgemäuers, ok, NUR OK, weil es mich zu sehr aus dem Text bringt Zitat:
Reimschema ok, Thema ok, die Länge der Worte/Verse geht so. Siehe dazu auch mein unterer Kommentar. () Viele Grüße - Martin |
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30.04.2012, 17:53 | #3 | |
Nun Martin, mal sehen, was Heine dazu meint:
Zitat:
Ich denke auch, dass der Text nicht abschwächt, sondern seinen Charakter ändert. Zuerst sind da die kräftigen Bilder und das Imposante, doch dann wird es zarter und empfindsamer. LG |
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30.04.2012, 18:20 | #4 |
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Ich finde dein Gedicht wunderbar.
Es passt zu dem schönen Wetter und ist tagesaktuell. Heute wird in den Mai getanzt. Mein Lieblingswort kommt auch darin vor: "Melodei". Es ist, wie ich finde, eines der schönsten Wörter, die es in der Lyrik überhaupt gibt. Immer wenn ich es in Gedichten lesen darf, bin ich ganz verzückt. Heines Vers ist ja nahezu weltberühmt. Dieser Achtzeiler begeistert mich. Die in den Mai tanzenden Sinne finde ich wunderbar. Liebe Grüße Peace |
30.04.2012, 18:26 | #5 |
R.I.P.
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Da kann ich mir einen langen Kommentar sparen:
Ich stimme Peace vorbehaltlos zu. In Allem. Lieben Gruß von Thing |
30.04.2012, 18:36 | #6 |
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Nun ja "Melodei"
- ungewöhnlich, aber nicht unbekannt (dem Duden). War mein Fehler Viele Grüße |
30.04.2012, 18:38 | #7 |
abgemeldet
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Toll, jetzt kann ich auch nur sagen, dass ich Peace und Thing zustimme. D:
Melodei ist wirklich ein tolles Wort. Ich google es mal... *schmunzel* So. Um mal die zu belehren, die das Wort nicht kannten (darunter auch mich *hust*): Melodei ist eine veraltete (dichterische - sagt man das so?) Form des Wortes Melodie. Also keineswegs falsch geschrieben. Außerdem hört es sich in dem Gedicht einfach toll an. Punkt. |
30.04.2012, 18:45 | #8 |
R.I.P.
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Melodei
ist zwar nicht gang und gäbe (gottseidank, sonst wärs verbraucht), aber zumindest Hoffmann von Fallersleben und Heine haben es oft gebraucht. Es hat eine ganz besondere Süße, dieses Wort. |
30.04.2012, 18:51 | #9 | ||
Vielen, vielen Dank an Thing, Peace und 15! Euer Lob ist eine besondere Melodei für meine Ohren.
Ich mag das Wort sehr, erstens wegen des Bezugs zur Loreley, zweitens weil es so schön klingt und drittens weil es, wie Thing sagt, so schön unverbraucht ist. Zitat:
Zitat:
LG |
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30.04.2012, 18:58 | #10 |
gesperrt
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Ei, Ei, Ei, wer kennt nicht die Lorelei?
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30.04.2012, 18:59 | #11 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Meine Schulzeit endete 1966, die meines Sohnes Mitte der 80er Jahre, zwischen damals und heute liegen nochmal über 25 Jahre. Seither hat sich im Sprachgebrauch sehr viel geändert. Umso mehr spricht für Schmuddelkind, daß er mit den alten Ausdrücken noch umgehen kann. |
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30.04.2012, 19:08 | #12 |
Ich mache ihm auch keinen Vorwurf. Geht ja ohnehin nur um ein Wort in einem Gedicht.
Du hast nämlich absolut recht: (Gute) Lyrik wird in der Schule kaum mehr behandelt. Neulich hat mir mein Neffe (der Ausdruck ist eigentlich falsch, aber das wär zu kompliziert, das genaue Verwandtschaftsverhältnis zu erklären) gesagt, dass ihre Deutschlehrerin eine Woche lang (!!!) Lyrik durchgenommen hat mit der einleitenden Bemerkung: "Gedichte sind Unsinn." Wie mich das wütend macht!!! |
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30.04.2012, 19:09 | #13 |
R.I.P.
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Die Loreley kannte ich noch als Lurlei (die Rhein-Undine).
Bei Kaub. |
30.04.2012, 19:47 | #14 |
Ach, die Undine von Friedrich de la Motte-Fouqué istv eines meiner Lieblingsbücher. Was für eine Geschichte und was für eine Sprache!
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30.04.2012, 19:51 | #15 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Man hätte ihr um Ohren ballern sollen, Gedichte seien derart "unsinnig", daß Wolf Biermann wegen seiner staatskritischen Lyrik nach einer Tournee im Westen die Rückkehr in die DDR verweigert wurde. Der wurde nicht ernst genommen? ... nöööö, überhaupt nicht, gar nicht dran zu denken bei so'n bißchen nichtssagender Reimerei - es war die Barttracht, die nicht zur DDR paßte! Ehrlos, wer anders drüber denkt. Offensichtlich ist dieser Lehrerin nicht bekannt, wessen Ursprung die Lyrik ist, daß die Menschen nämlich in den Zeiten, in denen sie nicht schreiben und lesen konnten, auf rhythmische Gesänge angewiesen waren, um sich Informationen besser merken und möglichst vollständig weitergeben zu können. Der Trick funktioniert heute noch bei der Glausurvorbereitung: Reime und Rhythmen bauen Eselsbrücken. |
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30.04.2012, 19:54 | #16 |
Forumsleitung
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30.04.2012, 20:06 | #17 |
R.I.P.
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Ich nehme an, daß das ein Ausdruck für Felsen ist, die aus dem Rhein emporragen.
Bechstein (Märchen und Sagen) rückt nicht damit heraus. |
30.04.2012, 20:13 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
In Offenbach gab es einen Felsen im Main. Er erhob sich zwischen der Offenbacher Maininsel im Osten und der Grenze zu Frankfurt im Westen. Dieser Felsen, der die Bezeichnung Kaiserlei trug, war eine große Gefahr für die Schiffahrt, deshalb wurde er gesprengt. Die Mainbrücke, auf der die A661 von Offenbach nach Frankfurt und Bad Homburg geführt wird, trägt den Namen dieses Felsens, von dessem Existenz die heutigen Offenbacher nichts mehr wissen. "Loreley" heißt demnach nichts anderes als "Lores Felsen". Der Artikel "die" im Titel von Heines Lied bezeichnet auch nicht die blonde Dame, die sich die Haare kämmt, sondern den Felsen: Er war weiblich - man könnte sagen: die Lorehöhe. |
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30.04.2012, 20:16 | #19 |
R.I.P.
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Na ja -
immerhin lag ich nicht sooo falsch... |
30.04.2012, 20:17 | #20 |
Forumsleitung
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