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Rollenspiele und Bühnenstücke Eigene Bühnenstücke, Rollenspiele und Dialoge.

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Alt 02.02.2025, 21:57   #1
männlich Flocke
 
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Standard Drama in einem Akt und zwei Sätzen:

________________________________________________
DAS ABENDESSEN


-> Vorhang geht auf -

Mutter und Vater sitzen am Esstisch. Sie haben gerade ihr Abendessen beendet:

Mutter: „Hat es geschmeckt?“
Vater: „Hab ich was gesagt?“


Die Mutter steht auf und deckt den Tisch ab, der Vater trinkt sein Bier und schaut ihr zu.

-> Vorhang schließt!

__________________________________________________ ______

Grüße Flocke
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Alt 06.02.2025, 15:10   #2
männlich dunkler Traum
 
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Standard hallo Flocke

... ich hatte dem Vater die Worte
"Suchst du wieder Streit?"
in den Mund gelegt.

dT
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Alt 06.02.2025, 16:46   #3
weiblich Ilka-Maria
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Eher Sketch als Drama.
__________________

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Alt 08.02.2025, 22:12   #4
männlich Flocke
 
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Ok Ilka,

also ein Drama-Sketch!
Oder doch eher ein Sketch-Drama?
__________________________________-

Hallo Calidum nebula
äh … ich meine natürlich Tenebris Somnium,

@ zu deinem Vorschlag:
... ich hatte dem Vater die Worte
‚Suchst du wieder Streit?‘
in den Mund gelegt!
Ich finde es gerade gut, dass die beiden Sätze dieses „Dramas“ in grammatischer Hinsicht eine ähnliche Struktur aufweisen und schon optisch sich gleichen:
Mutter: „Hat es geschmeckt?
Vater: „Hab ich was gesagt?
Schon dieses klein Detail, deutet darauf hin, wonach mir der Sinn stand.

Wenn ich den Text nach deinem Gusto geschrieben hätte, dann würde ich eine Möglichkeit der weiteren Entwicklung dieser Partnerschaft favorisieren und in den Vordergrund schieben. Aber genau diese Wegrichtung wollte ich ganz bewusst nicht verfolgen.

Meine Wahl, nach der Frage, die die Mutter stellte („Hat es geschmeckt“) dem Vater eine Gegenfrage („Hab ich was gesagt?“) zu geben, hatte den Grund, dass ich auf ein anderes toxisches Muster in einer Partnerbeziehung abzielte,
das m.E. viel häufiger vorkommt.

Was macht nun den Unterschied in diesen beiden Minidramem aus?
Dein als Alternative gedachter Satz:
„Suchst du wieder Streit?
offenbart, dass zumindest einer der beiden Partner dem anderen wütend, mit Hass und/oder angsterfüllt gegenübersteht. Es kann der Vater sein, der nicht mehr genervt werden will, es kann die Mutter es darauf angelegt haben, ihn mit Bemerkungen zu drangsalieren, von denen sie weiß, das sie ihren Partner aufregen. Und es können beide darauf hinarbeiten, dass der Konflikt weiter eskaliert. Schreien, Türen knallen lassen, ja Schläge warteten auf ihren Auftritt.
Hat’s geschmeckt?“ - „Suchst du wieder Streit?
Geschickt wechselt der Vater die Beziehungsebene. Die Idee, eine solche Frage zu stellen, und damit von einer Smalltalk-Ebene zu einer scheinbar höheren Ebene zu wechseln, lässt den Akteur dieser Aktion als den Klügeren und als den, der den Streit objektiv betrachtet, erscheinen. Dass er sich dann als den Durchblicker vermarktet, stimuliert auf der Mutterseite natürlich weitere Aggressionen. Die Eskalation droht, ein Kampf, ein Gefühlsausbruch, gar das Beziehungsende ist durchaus möglich.

Mit meinen zwei Sätzen wollte ich dagegen nicht eine möglichen Eskalation beobachten und verfolgen, sondern ich wollte ein Muster anreißen, dass beide Partner (vielleicht) über Jahre und Jahrzehnte in einer festgefrorenen und statischen und lieblosen Beziehung dahinvegetieren lässt; einer Beziehung, die sich nicht auf eine Eskalation einlassen mag oder diese nicht mal mehr in Betracht ziehen kann – kraftlos geworden gestaltet sich die Beziehung als unbeweglich und doch für immer.
Dein Vorschlag, „Suchst du wieder Streit?“ mag eine Beziehungsdynamik
provozieren. Vielleicht unschön, aber es ist eine Bewegung.
(„Wer sich nicht bewegt, der spürt seine Fesseln nicht [mehr]!“).
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Alt 08.02.2025, 22:36   #5
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Flocke Beitrag anzeigen
Ok Ilka,
also ein Drama-Sketch!
Oder doch eher ein Sketch-Drama?
Weder, noch.
Der "Sketch" war ein ehrenrettendes Angebot. Leider ins Leere gelaufen.
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Alt 13.02.2025, 10:30   #6
männlich klaatu
 
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Mir gefällt es! Besonders der Vorhang, der sich für den Leser öffnet und schließt.

LG
k
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2025, 18:50   #7
männlich Flocke
 
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Vielen Dank, klaatu für deine Anmerkung. Ich habe mich so sehr darüber gefreut, dass ich dir ein – nein! – besser zwei Gegengeschenke mache, die zum Teil praktischen Zwecken dienen:

a) ein Muster für eine Visitenkarte
b) ein Minidrama XXS zum Aufbewahren der hinteren Hosentasche; es heißt: „klaatu!“



a) Visitenkarte


-> imaginärer Vorhang öffnet !


Wie der Name schon sagt:
klaatu
Wer sonst?

(hier könnte auch ein Foto deines Avatars einen Platz finden.)


-> imaginärer Vorhang schließt !



__________________________________________________ ____



Minidrama XXS


Klaatu

-> Vorhang öffnet !

Eine Person sitzt an einem einfachen Schreibtisch.
Sie schreibt auf einer mechanischen Schreibmaschiene.
Plötzlich schaut sie für einige Sekunden in Richtung der Betrachter.

Die Person: "AÄÜUMmpph..."
(Ein Laut aus den Tiefen der Brust und des Oberbauches)

Die Person senkt den Kopf und schreibt weiter!

-> Vorhang schließt !
Flocke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.02.2025, 11:24   #8
männlich klaatu
 
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Beiträge: 3.613

Danke für die coolen Gegengeschenke!

Zitat:
Eine Person sitzt an einem einfachen Schreibtisch.
Sie schreibt auf einer mechanischen Schreibmaschiene.
Plötzlich schaut sie für einige Sekunden in Richtung der Betrachter

...

Die Person senkt den Kopf und schreibt weiter!
Es ist wirklich creepy, fast genau solch eine Szene hab ich neulich in einen Text von mir eingebaut, der allerdings noch in meinem Notizbuch auf Veredelung wartet. Nur waren es bei mir kein Vorhänge, sondern Gitterstäbe!

LG
k
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
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