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20.06.2007, 23:38 | #1 |
Ich bin die Furcht
Ich bin die Furcht
Es regnet. Regen in den Taschen dieser Welt. Ich kann nichts sagen, mein Mund bleibt geschlossen, denn die Wörter stocken vor den kalten Schwaden der Wallung. Alles was Ich kann, ist dir in Demut diese drei Rosen zu überreichen. Die Erste ist rot und prächtig, blühend grün, gekrönt von verschwenderischer Pracht. Sie soll dich immer erinnern. An alles was war. An Tage unter schattigen Weiden an klaren Seen. An Sonnen und Feuer. An das, was man Glück nennt. Dann reiche Ich dir die zweite Rose. Sie ist schwarz. Schwarz für die Nächte und die Wärme deines Körpers. Für die Ewigkeit der Sterne, denen wir Namen gaben. Für Alabasterhaut auf Marmorrasen. Leuchtfeuer in Elysia. Die letzte Rose, die Ich dir gebe, ist schon alt und verwelkt. Langsam bröckeln die Blütenblätter unter schweren Regentropfen in die Ferne. Diese Rose ist das Vergängliche, das dich immer umgeben wird. Das Absolutum, das nichts statisch bleiben lässt. Die Melancholie der Sekunde unter Stunden. Doch diese Rose hat nie umsonst gelebt, noch ist sie umsonst gestorben. Irgendwann werden alle Reste von ihr in Dankbarkeit an den eigenen Verlust zurückdenken, der ihnen Reife brachte. Jetzt, wo du schließlich alle drei Rosen, die Ich eigens für dich in meinem Herzen gezüchtet habe, in den Händen hältst, muss Ich den Krähen folgen, denn Aas wartet. Dein Schatten ruft mir nach, doch Angst läßt mich die Einsamkeit wählen. Zweifel gebiert Trennung. Unwissenheit gebiert Zweifel. Alltag gebiert Unwissenheit. Furcht gebiert Alltag. Ich bin die Furcht. |
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21.06.2007, 14:18 | #2 | |
wow, das nenn ich mal nen text! ich find ihn echt stark und anziehend. einmal angefangen zu lesen kann man nicht aufhören. und das bei so nem kurzem text. hab ich schon lang nicht mehr erlebt. den text werd ich mir wohl öfters durchlesen
einzige frage bzw. kritik die ich habe: Zitat:
lg, katha |
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22.06.2007, 15:30 | #3 | |
Hallo. Wie immer ersteinmal danke für das nette Lob
Zu deiner Frage: Zitat:
Zum einen soll schwarz hier für das Außergewöhnliche stehen (schwarze Rosen sind ja nicht allzu häufig), zum anderen hat die schwarze Rose hier eine sehr persönliche Bedeutung, und Ich wage es nicht, sie aus dem Gedicht zu reißen Wenn du es so willst, siehe die schwarze Rose einfach als ein aussergewöhnliches Bindeglied zwischen dem lyr. Ich und dem lyr. du Gruß MorFeus |
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22.06.2007, 15:37 | #4 |
aaahhh nagut, ich akzeptiere und verstehe nun deine schwarze rose.
lg, katha |
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23.06.2007, 15:16 | #5 |
hey
wie imme rmerke ich erst viel zuspät, dass es etwas neues von dir gibt Ich mag einfach wie du schreibst. Auch dieser Text gefällt mir, soi wie deine anderen auch. Nur find eich ihn diesmal nicht so düster und brutal Einfach klasse gruß roan |
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24.06.2007, 12:41 | #6 |
Vielen Dank für das Lob. Nicht jeder meiner Texte ist brutal und düster...nur die meisten
Gruß MorFeus PS: Ich kann dir ja ne PN schreiben, wenn Ich etwas neues poste |
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