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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.05.2012, 21:58 | #1 |
Als der Regen zart an deinen Lippen hing
Als der Regen zart an deinen Lippen hing,
wie hab ichs ihm geneidet und wie gerne hätt ich dich geküsst! Doch da der Zauber, der den Augenblick umfing, so rein, so schön, so nackt durch keines Willens Akt in starre alte Formen eingekleidet sonst so unbemerkt verfliegen müsst, da beließ ich es dabei und war so frei, so frei, so frei. |
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20.05.2012, 22:59 | #2 |
Sehr schön durch den immer neue Aspekte entwickelnden Nebensatz. Glatter (wenn erwünscht):
so unbemerkt sonst fliehen müsst, beließ ich es dabei Aber auch ein schöner Gedanke, den "formenden Willen" zurückzuhalten und die Freiheit des Ungeformten dann (hier dreifach) auf sich wirken zu lassen. LG gummibaum |
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20.05.2012, 23:04 | #3 | |
Danke, gummibaum!
Du hast es völlig richtig verstanden: Zitat:
LG |
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20.05.2012, 23:04 | #4 |
gute Nacht!
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20.05.2012, 23:10 | #5 |
Gleichfalls!
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20.05.2012, 23:18 | #6 |
Hallo Schmuddelkind,
gefällt mir gut dein Gedicht, es ist so ungezwungen und gut überlegt lg |
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20.05.2012, 23:21 | #7 | |
Vielen Dank, Birdy!
Zitat:
LG |
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20.05.2012, 23:22 | #8 |
abgemeldet
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Toll!
Ich liebe die Doppeldeutigkeit des letzten Verses!!! |
20.05.2012, 23:23 | #9 |
Dafür ein doppeltes "dankeschön", peace!
LG |
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21.05.2012, 07:33 | #10 | |
abgemeldet
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Lieber Schmuddi,
ein sehr feines Gedicht. Das ist sehr romantisch... Erst dachte ich, was das "sonst" da in der drittletzten Zeile soll; hab dann aber erkannt, dass Du hier verschachtelt hast. Nach mehrmaligem Lesen gefällt mir das sehr gut, allerdings muss hinter "eingekleidet" ein Komma. Dann wird der Hauptsatz: Zitat:
"Doch" und "so" würde ich allerdings streichen: ungelenke Füllwörter ohne große, weitere Sinngebung. Auch würde ich "müsste" bzw. "hätte müssen" schreiben, da "müsst" ja eher eine starre, alte Form ist, was Du ja vermeiden willst. Um Unglätte enstehen zu lassen, würde ich mir etwas anderes einfallen lassen. Ganz liebe Grüße Encki |
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21.05.2012, 09:10 | #11 |
R.I.P.
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Was bleibt mir da noch?
Ich kann allen Vorrednern zustimmen, auch in Bezug auf das Komma. Ich stand in Gedanken vor der Geliebten! Lieben Gruß von Thing |
21.05.2012, 12:29 | #12 | |||
Vielen Dank!
Zitat:
Zitat:
Zitat:
LG |
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21.05.2012, 13:12 | #13 | |
abgemeldet
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Zitat:
Bzw. sollte dann weiter gebastelt werden. Du bist inkonsequent in Deiner Argumentation (s.o.: starre, alte Formen)... Sorry, dass ich das so sagen muss. Das Wort "da" erfasst schon das "doch" mit. Da muss definitiv ein Komma, so wie da eine kleine Pause hingehört, sowie hinter "starre" auch ein Komma gehört. Bei Zeile 5-7 gebe ich Dir Recht... (Die anderen "so"s habe ich nicht kritisiert, weil Du dort ein Gefühl transportierst, u.a. durch die Wiederholungen.) Liebe Grüße Encki |
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21.05.2012, 13:41 | #14 | |||
Zitat:
"Starre, alte Fornmen" bezeichnet hier zweierlei Dinge: 1. Durch willentliche, bewusste Beschäftigung mit den Dingen verlieren sie ihren Reiz; das Erleben wird stumpf, wenn man etwas allzu analytisch betrachtet und in die altbekannten Muster hineinquetscht, wo doch jeder Moment die Schöpfung eines neuen Universums ist, das man eben als etwas Neues, Naturwüchsiges betrachten soll. Selbiges gilt auch für Kunst. Wir zerstören den Zauber der Kunst, wenn wir sie tot interpretieren. 2. Ich versuche die Romantik zu verteidigen. Starre, alte Formen, wie der Alexandriner, die einen künstlichen, viel zu gleichmäßigen Rhythmus erzeugen, können dem Ausdruck von Leidenschaft nicht gerecht werden. Daher versuche ich lebendige Formen in Versmaß und Reimschema zu kreieren, die abwechslungsreich sind und dem Rhythmus von Alltagssprache nachempfunden sind, ohne dass es prosaisch wird. Es bedeutet also nicht, dass ich auf schöne Worte und Auslassungen, etwa bei "müsst" verzichten will, denn gerade in solchen Auslassungen steckt sehr viel Gefühl. "Müsst" statt "müsste" zeugt von einer inneren Erregung, kann in anderen Zusammenhängen Unrast ausdrücken etc.. Das sind sehr lebendige, alles andere als starre Formen. Zitat:
Zitat:
Vielen Dank für deine ausführliche Betrachtung! LG |
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21.05.2012, 14:01 | #15 |
R.I.P.
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Ganz ehrlich:
Ich verabscheue es, wenn ein wirklich gutes Gedicht zerpflückt wird. Grammatik- und Interpunktionsfehler darf man zart andeuten. Einen komplexen Text zerfasern zu wollen, zeugt in meinen Augen vom (vermuteten) Unvermögen, den Text/das Gedicht s o aufzunehmen, wie es gefühlt und geschrieben wurde. Geht ein Rezensent mit der analytischen Lupe an ein solch romantisches Gedicht, hat er entweder den Inhalt oder die Form nicht verinnerlicht. Thing (erbost) |
21.05.2012, 14:15 | #16 | |
abgemeldet
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Erst einmal zu Thing:
Sei erbost, wie Du willst; ich lasse mir meine Meinung nicht nehmen, wenn man mich nicht überzeugen kann. Das heißt nicht, dass man mich überzeugen muss. Jeder kann selbst entscheiden, wann er was sagt. Ganz ehrlich: Wir sind hier in einem Lyrikforum, wo es nicht darum geht, nur seine Gedichte zu veröffentlichen, um bejubelt zu werden. Ich zerpflücke an den Stellen, an denen ich meines Erachtens etwas sagen möchte. Dazu muss ich in die Einzelheiten gehen, um zu erklären was ich meine. Zitat:
Und ganz, ganz ehrlich: Welche analytische Lupe?!? Ich bin nur leicht über das Gedicht und bin noch nicht einmal in die Tiefe gegangen. Nur um das gleich deutlich zu sagen: Ich habe keine Lust auf diese plakative Art, zu diskutieren. Encki |
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21.05.2012, 14:24 | #17 |
Streitet bitte nicht wegen meines Gedichts!
Ich mag euch Beide sehr, fand es nur unangenehm, dass ich durch Enckis Beitrag zu einer Interpretation "gezwungen" wurde, wo ich doch lieber die Gedichte für sich stehen lasse, aber das hat sehr viel mehr mit mir als mit Encki zu tun. Und grundsätzlich gebe ich Thing recht, dass man Kunst auch durch eine Analyse entzaubern kann, was aber wiederum Encki nicht das Recht nimmt, sich so zu äußern, wie es ihrer Betrachtung entspricht. Für meinen Geschmack war da wirklich ein bisschen zu viel Lupe drin (da gebe ich Thing recht), aber es ist ja nur Kunst. Da kommt keiner zu Schaden und eigentlich hat Encki ja auch ein paar Stellen angesprochen, bei denen ich verstehen kann, dass man es anders sieht, gerade wenn man meine Gedanken dazu nicht kennt. Wie gesagt, mir war es eben nur unangenehm, dass ich mich dann dazu äußern musste; denn ich würde sehr gerne das Gedicht für sich sprechen lassen. LG |
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21.05.2012, 14:27 | #18 |
R.I.P.
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Dein Gedicht h a t für sich gesprochen.
Ich werde mich fürderhin bei den Lupenbenutzern zurückhalten. Wenn es auch schwer fällt. Thing |
21.05.2012, 14:44 | #19 | |
abgemeldet
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Lieber Schmuddi,
Wie Du schon angedeutet hast, kann ich Dich nicht zu einer Äußerung zwingen. Und das will ich auch gar nicht. Das war Deine Entscheidung, etwas dazu zu sagen. Du weißt, dass ich viel von Deinen Gedichten halte. Es gibt da sogar welche, die auf meiner Favoritenliste sind. So wie ich aber das Recht habe, zu loben, so habe ich das gleiche Recht bei der Kritik. Auch bei mir gibt es Gedichte, die stark angegangen werden. Oft lasse ich Kritik bei mir abprallen, weil es nicht meiner Intention entspricht oder ich der Meinung bin, dass der Kritiker einen gewissen Aspekt gar nicht verstanden hat... Und manchmal muss ich dem Kritiker Recht geben, was meine Lyrik doch auch nur bereichert. Sicherlich ist es Dein Gedicht. Ich rede ja aus meiner Sicht. Mich stört nur das herumgedruckse wie z.B. hier: Zitat:
Ich kann ja verstehen, dass das Gedicht Dir viel bedeutet. Bloß wenn Du keine Kritik haben willst, warum stellst Du es dann ins Forum? Unsere Anschauungen gehen bei diesem Gedicht auseinander. Das ist für mich OK. Bloß wenn ich nicht kritisieren darf, habe ich auch, ehrlich gesagt, keine Lust zu loben. Wie oft habe ich schon "analysiert" bei Deinen Gedichten und die Stellen gelobt und Du warst dankbar über meine Darstellung? Weiterhin liebe Grüße Encki |
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21.05.2012, 14:59 | #20 |
R.I.P.
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21.05.2012, 15:10 | #21 | |||||
Zitat:
Zitat:
Mein ganzes Leben ist ein großes Vielleicht. Zitat:
Das ist bei mir auch von Gedicht zu Gedicht unterschiedlich. Bei manchen Gedichten gebe ich freimütig sehr viel von meiner eigenen Interpretation preis und manchen Gedichten steht die poetische Vagheit sehr viel besser zu Gesicht, finde ich, ohne dass ich jetzt sagen könnte, woran das liegt. Insofern kann ich dir ja auch keinen Vorwurf oder so machen. Du hast einfach das angesprochen, was dir ins Auge gefallen ist und ich fand mich in einer unbequemen Lage wieder. So war die Situation angelegt, aber das ist ja auch alles halb so wild. Wenn ich aber jetzt nochma meine Antwort zu deinem Kommentar durchlese, muss ich sagen, ich habe mich im Ton etwas vergriffen. Wirkt n bisschen arrogant. Dafür entschuldige ich mich. Mir misfällt das auch immer sehr, wenn man mir in Posts mit Arroganz begegnet. Zitat:
Zitat:
LG |
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21.05.2012, 15:19 | #22 | |
Zitat:
Was die Analyse von Gedichten anbelangt, da ist das schwer für mich, ne trennscharfe Grenze zu ziehen. Vielleicht muss ich mir darüber mal Gedanken machen, denn manchmal diskutiere ich gerne darüber, manchmal ist es mir eher unangenehm und ich habe den Eindruck, dass das unabhängig davon ist, ob ich gelobt oder kritisiert werde. Vielleicht liegt es auch manchmal an meiner Stimmung bzw. Neigung zur Analyse oder zur reinen Betrachtung. In jedem Fall soll das niemanden daran hindern, seine Betrachtungen welcher Art auch immer offenzulegen. Wenn mir daran etwas unangenehm ist, ist es letztendlich mein Problem. LG |
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21.05.2012, 15:21 | #23 |
abgemeldet
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Lieber Schmuddi,
Meinetwegen verbuchen wir diese Diskussion unter "besseres Kennenlernen und Verstehen" Liebe Grüße Encki @Thing: Nee, will ich nicht. Ich will Schmuddis Thread nicht zu spammen. Ich denke ein Nachschlagewerk wirst Du noch irgendwo bei Dir finden. |
21.05.2012, 15:24 | #24 | |
Zitat:
LG |
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Lesezeichen für Als der Regen zart an deinen Lippen hing |
Stichworte |
freiheit, regen, spontaneität |
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