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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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29.08.2011, 09:22 | #1 |
Psychose
Geh durch deine Schwärze,
durch deine Dunkelheit, denn erst wer in den Abgrund sieht, weiß, was letztlich bleibt. Die Schwärze der Gedanken, das Dunkel und das Aus, die führ´n durch alle Schranken allerorts nach Haus. Erst wer die Psychose so tief und ganz begreift, erwacht von der Mimose zu einem großen Geist. |
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29.08.2011, 10:26 | #2 |
Das hat mir jetzt richtig gut getan, das zu lesen, Dein Gedicht.
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29.08.2011, 18:27 | #3 |
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Mir zeichnet dieses Gedicht ein etwas zu heroisches Bild der Psychose. Eine unserer besten Freundinnen hat eine Psychose (paranoide Schizophrenie), und ein guter Freund ist Psychotherapeut in einer Klinik für psychisch schwer kranke Menschen, unter anderem auch Psychotiker. Da ist dieser Heros nie zu spüren, ausser bei einem manischen Schub...
"Technisch" ein interessantes Gedicht, auch wenn es an einigen Stellen ein wenig "hakt", z.B. in der ersten Strophe, wo "-heit" und "bleibt" wohl einen Reim bilden sollen. Nichts für ungut... P. |
29.08.2011, 20:44 | #4 |
Das heroische und Dein nüchternes ergeben zusammen ein mittleres und vielleicht sogar ein richtiges...
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29.08.2011, 21:20 | #5 | |
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Zitat:
Menschen, die unter einer Psychose leiden, interessieren sich nicht für Heroismus, Mittelmaß oder Recht = Richtigkeit. Sie leben in ihrer eigenen Welt, die ganz eigens geprägt ist und eigenen Gesetzen gehorcht. Ich kann mich Peter nur anschließen, denn auch in meiner Familie gab es einen Fall von paranoider Schizophrenie. Mit Aufwachen aus dieser Krankheit, um zu Höhrerem aufzusteigen, hatte dies nichts zu tun. Sondern mit: Kontrollsucht über andere Kontrollverlust über sich selbst Wahnvorstellungen Selbstverstümmelung Identitätsverlust Verlust der Lebenserinnerungen Aggresivität gegenüber anderen Bocksbeinigkeit Uneinsichtigkeit Nachtaktivität Mißtrauen gegenüben Betreuungspersonen (auch wenn es die eigenen Kinder waren) Es ist die volle Härte, Marlenja, und zwar für alle Betroffenen. |
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29.08.2011, 22:38 | #6 |
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nun - glücklicher weise gibt es eine neben peter eine zweite person, namentlich unsere geliebte Ilka-Maria, die dieses irrwegerische stückchen lyrik richtig liest. nämlich das es sehr weit weg von der bestens erforschten welt der psychotischen person ist. eine völlige fehlkonzeption.
Wer von Psychose menschlos wird, bleibt durch sie tief und schwer verwirrt, es gibt meist lange kein Erwachen, niemals sieht er Mimosen lachen. |
29.08.2011, 23:19 | #7 |
Nicht jede Psychose ist Schizophrenie!
Unipolare und bipolare Depressionen gehören auch zu den Psychosen, es ist möglich, während einer schweren Depression psychotische Symptome zu haben. Schizophrenie dagegen ist eine Ich-Störung, die es dem Kranken kaum möglich macht, seine Krankheit zu erkennen. Es ist so, dass man während der Psychose sein eigenes Schattenreich sieht, Schuldgefühle aus der Vergangenheit manifestieren sich, man sieht die Welt plötzlich anders, neu, und diese Einsichten können auch positiv sein weil sie die eigene Persönlichkeit besser durchleuchten als man je geglaubt hätte. |
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30.08.2011, 06:24 | #8 |
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Das ist richtig, gerade deshalb stört es, daß Du diesen verallgemeinernden Begriff zur Grundlage Deines Gedichtes machst. Davon abgesehen habe ich noch nie gehört oder gelesen, daß ein Mensch mit einer so schweren geistigen Erkrankung, wie man sie zu den Psychosen zählt, geheilt werden konnte oder zu erhellenden Erkenntnissen gekommen ist. Die Schauspielerin Vivien Leigh, um nur ein Beispiel zu nennen, litt unter manisch-depressiven Schüben und mußte bis an ihr Lebensende Medikamente einnehmen. Das hat ihren Geist nicht wachsen lassen, sondern ihn betrübt.
Eine Psychose, gleich welcher Art, geht immer einher mit Realitätsverlust sowie Beeinträchtung der Kommunikation und des Sozialverhaltens. |
30.08.2011, 06:41 | #9 |
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So sehe ich das auch, Ilka-Maria.
Isabel, eine sehr schwere (nicht bipolare!) Depression mag Symptome haben, die einzelnen Symptomen einer Psychose ähneln, aber es ist keine- Auch Borderline-Patienten haben "grenzwertige" Schübe, deren (Teil-)Symptomatik an eine Psychose erinnern lassen, aber es ist keine! Das sollte man meiner Meinung und meiner Erfahrung nach nicht durcheinander werfen, auch wenn die dichterische Freiheit ja vieles ermöglicht und zulässt. Guten Morgen. Peter |
30.08.2011, 08:52 | #10 |
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30.08.2011, 08:59 | #11 |
hallo,
eine psychose ist auf jeden fall eine grenzerfahrung des geistes, durch den er zu mehr reife kommen kannn, sofern man versucht nicht "blind" zu durchstolpern was man erlebt. Disziplin im kopf ist dabei wichtig und sehr hilfreich, im endeffekt ist es eine art denkzwang, bei der sich er denekende seiene eigenen schlüsse nicht mehr zuschreibt und sie auf andere projeziert, krankhaftes von gesundem dabei unterscheiden lernen und wissen wie es dazu kommt ist auch ein wichtiger punkt, ehrlichkeit ist eine weitere rolle die man spielen muss; wenn man menschen unter dem gesichtspunkt beobachtet, wird man feststellen, das niemand psychisch wirklich gesund ist. zwänge und psyche wohnen dem menschen nunmal inne. grüße Z. |
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30.08.2011, 10:03 | #12 |
Ich hatte dieses Jahr selbst eine Psychose (Depression) mit einem Suizidversuch :-(. Trotzdem leide ich an keiner Schizophrenie und halte mich auch nicht für einen völlig verrückten Menschen. Es ist eben eine Grenzerfahrung. Abgesehen davon, Ilka-M., ist eine Psychose eine psychische Erkrankung, mit einer geistigen Erkrankung hat es nichts zu tun, die Intelligenz geht dadurch nicht verloren :-).
Im Übrigen litten viele große Dichter und Denker an Depressionen (z.B. Hermann Hesse, Uwe Johnson, André Heller, Georg Trakl, etc... Aus medizinischer Sicht gehören Depressionen zu den Psychosen. Es ist auch verallgemeinernd, jede Psychose als Schizophrenie auszugeben! |
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30.08.2011, 10:26 | #13 |
Mich hat der letzte Teil besonders angesprochen:
Erst wer die Psychose so tief und ganz begreift, erwacht von der Mimose zu einem großen Geist. Und er hat mir folgende Gedanken beschert: Wer durch dunkelheit geht, ob Depression, Psychose oder eine sonstige psychische Krankheit oder Störung und daraus wieder herauskommt, also wie es im Gedicht heisst: erwacht, der hat evtl. etwas gelernt. Er ist durch diese Tiefe reifer geworden und durch die Reife nicht mehr so ichbezogen, das er mimosenhaft reagiert. Also ein grosser Geist, ein gereifter Mensch. |
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30.08.2011, 12:09 | #14 |
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bitte nur nicht depression mit psychose vermischen. es kommt zwar der (manisch) depressive mensch ebensowenig wie der psychotische den überwiegenden teil seines lebens nicht ohne - teilweise - schwere medikamente nicht aus. als krankheiten sind beide in diesem sinne wie man weiß nicht heilbar. so habe ich in meinem weiteren bekanntenkreis zwei männer erlebt, die zwar immenses in den manischen phasen erreichten, der eine baute eine der größten strickereien und modekonzerne österreichs aus und der andere eines der führenden hotels, aber letztlich beendeten beide ihr leben durch selbstmord. somit kann man den md-kranken schon als einen solchen sehen, der vielleicht mit erkenntnissen aus der dunklen phase in der hellen verbessert damit umgehen kann. aber beim psychotischen menschen habe ich davon noch nichts gehört. selbst bei größter disziplin müsste bei der betroffenen person eine unbeschreibliche stärke des geistes vorhanden sein, um von der krankheit in weiterer oder letzter konsequenz erleuchtet zu werden.
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30.08.2011, 12:27 | #15 | |
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Zitat:
Mein Boss macht zur Zeit die gleichen Erfahrungen mit seiner stark demenzkranken Frau. Er hat zwei Pflegekräfte eingestellt, die sie rund um die Uhr beaufsichtigen. |
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30.08.2011, 12:50 | #16 | |
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Zitat:
Im übrigen umfaßt der Begriff "Psyche" das Gesamtsystem eines Menschen, somit nicht allein sein Fühlen (Seele), sondern auch sein Denken (Geist). Demnach ist eine seelische Erkrankung gleichzeitig auch eine geistige Erkrankung. Richtig ist, daß nicht in jedem Fall die Intelligenz beeinträchtigt wird; oft ist das Gegenteil der Fall: Menschen, die merken, daß mit ihnen etwas nicht stimmt, arbeiten mit allen Tricks und Rafinessen daran, es die Umwelt nicht merken zu lassen. Sie verstehen auch sehr gut, Medikamente solange im Mund zu behalten, bis sie eine Gelegenheit haben, sie irgendwo unbemerkt auszuspucken. Nicht die Intelligenz ist beeinträchtigt, sondern Einsicht und Vernunft. |
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30.08.2011, 13:13 | #17 |
scherst du nicht hier ne ganze menge verschiedener verhaltensweisen und symptome über einen kamm; und woher kommen denn solche informationen, das klingt für mich eher nach behindertenheim als nach klapse
es handelt sich bei einer psychose um eine überproduktion des hirnbotenstoffs dopamin, der bei stress oder reizüberflutung ausgeschüttet wird, dadurch werden verbinungen geknüpft und mit größerer bedeutung belegt, die so nicht zustande kommen würden, oder unter den tisch des "normalen" wahnsinns fallen würden. es gibt auch psychosen bei altersdementen leuten, was du beschreibst, klingt für mich eher danach. |
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30.08.2011, 19:49 | #18 |
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Glaubst Du, es gäbe Psychosen nur in diversen Reinformen, die sich ohne Mühe kategorisieren lassen? Da wäre jeder Arzt froh, denn er könnte sehr schnell die richtige Diagnose stellen. So einfach ist das aber nicht, wie man anhand der Diagnoseprotokolle sehen kann.
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30.08.2011, 22:14 | #19 |
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Das Treffen der Möchtegern-Psychologen. Das heißt, ich bin hier richtig.
Im Ernst, es ist interessant, was die meisten Menschen für einfache General-Auffassungen von der Psaychologie haben. Selbst Freud würde sich im Grabe umdrehen, wenn er davon wüsste, und seine Hypothesen sind zum größten Teil längst widerlegt. Um auf das Gedicht zurückzukommen: Ich denke, Du machst es Dir viel zu einfach und die Anderen machen es sich zu schwer. Eine Psychose ist immer eine Krankheit und ob eine Krankheit psychisch oder physisch ist, ist irrelevant, denn gefährlich oder zumindest unangenehm für den Patienten ist sie fast immer. Das Ganze so darzustellen, als ob er etwas verpasst, weil er seine Krankheit nicht zu schätzen weiß, ist meiner Meinung nach plump und sinnfrei. |
30.08.2011, 22:47 | #20 |
Die Stärke liegt nicht darin, voller Stolz auf die Krankheit zu blicken sondern auf den Weg, der aus ihr wieder herausführt. Auch aus den Schattenseiten unseres Lebens kann neues Leben, neue Zuversicht entstehen. Manchmal ist es sogar so, dass man reifer wird, wenn man viel, auch negatives erfahren hat. Denn unsere Freude läßt sich oft erst am Schmerz messen.
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30.08.2011, 23:33 | #21 | |
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Zitat:
Und was hat diese Alltagserfahrung mit einer Psychose zu tun? Im übrigen kann ich mich Odis Aussage voll und ganz anschließen. |
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31.08.2011, 19:28 | #22 |
ich denke nicht, dass es irgendwelche "reinformen" gibt, allerdings, symptome die sich ähneln.
Das mit dem hirnbotenstoff und dessen überproduktion ist annerkanntes wissen, die medikamte die es gibt doken genau da an und verhindern, dass das dopamin zur 'über'wirkung kommt, nennt man dann sediert, man wird wie ein zombie und am denken gehindert; schlimme sache. was man während so einer psychose erlebt sind grenzerfahrungen mit denen jeder mensch unterschiedlich umgeht, die sich auch bei jedem menschen unterschiedlich auswirken, wie gesagt gibt es aber auf jedenfall symptome die sich bei vielen zeigen (z.B.: verfolgungswahn; seinen namen in gesprächen anderer zu hören, der glaube, dass einen jeder kennt ...) und individuelle symptome (jeder ist anders oder so ...) "... auf den Weg, der aus ihr wieder herausführt ..." der unumstritten zur reife führt; man muss lernen sich selbst zu beherrschen und sich nicht von anderen einflüssen beherrschen zu lassen. |
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01.09.2011, 20:36 | #23 |
Aus einer Psychose kann man heil herauskommen. Bleibt man darin gefangen, kann es zu einer Schizophrenie führen, die dann unheilbar sein soll. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es auch hier Ausnahmen geben wird. Der Körper mit all seinen Funktionen ist ein Wunderwerk, dass über selbstheilende Kräfte verfügt.
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01.09.2011, 21:36 | #24 |
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blah-blah-blah: zum wunderwerk.
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01.09.2011, 21:56 | #25 |
R.I.P.
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Nicht zu vergessen die mutiplen Phrenien!
Dagegen ist die S-chizo sehr simpel. Was heutzutage unter "Depression" läuft, geht auf keine Kuhhaut. Was mich am Gedicht stört: Erwacht von der Mimose..... Was könnte v o n einer Mimose erwachen? Ist die Mimose ein Art Wecker/Klingel/Telefon? Eher aus einer Mimose. Oder evtl. wie eine Mimose... aus wikipedia: Die Pflanze reagiert lebendig in Sekundenschnelle auf Berührung, Erschütterung, schnelle Abkühlung oder schnelle Erwärmung [ Thing |
05.09.2011, 00:11 | #26 |
Hi,
Ich bin neu hier und hab beim Durchstöbern das Gedicht hier gelesen und mir zuerst gedacht "okay". Als ich dann die Beiträge dazu gelesen hatte, bekam ich das Gefühl hier mal meinen Senf dazu zu geben. Also, erstes: Nach DSM-IV und ICD-10, den beiden Standards zur Diagnose zu psychischen Krankheiten ist eine Psychose nicht gleich eine Schizophrenie, sie ist vielmehr ein Symptom verschiedener psychischer Erkrankungen, unter anderem auch von Depression. Aber das kann man sogar auf "Wikipedia" nachlesen, wenn man möchte. Ich weiß es von der Uni, btw... Woher ich das noch weiß: Das Gedicht ist eine persönliche Empfindung, ein Eindruck, eine Erfahrung zu der ich mich nicht derart äußern werde dass ich es inhaltlich angreife. Ganz einfach weil ich ich bin, und nicht "Isabel Seifried", die das offenbar eben genau so erfahren hat. Was ich aber sagen möchte, nach einiges Postings die ich einfach als unqualifiziert empfunden habe, und zu manchen die so vielleicht ein wenig stimmen wie sie da stehen: Psychosen zu haben fühlt sich schei*e an. Ich weiß es, weil ich selbst mit einer Manische-Depressiven Persönlichkeitsstörung leben muss (eine der schwersten Psychischen Krankheiten die man haben kann, unter anderem mit der höchsten Suizid-Rate). Das ist beschi**en, das nervt, das ist anstrengend, das raubt dir Energie und Denkleistung weil du versuchst normal zu leben, das lässt dich oft zweifeln, ob die Dinge, Erlebnisse wirklich genau so passiert sind wie man sie wahrgenommen oder in Erinnerung hat, lässt einen Zweifel haben ob man leben oder lieben kann, ob man irgendetwas schaffen kann. Man macht 2 Jobs gleichzeitig, arbeitet 70 Stunden Woche, isst nicht, schläft nicht (ich habe letztes Jahr in 3 Monaten 18 Kilo abgenommen, nur so als Beispiel), verprasst das Geld das man hat, und macht Schulden wenn keines mehr da ist. Danach landest du hart, Job weg, Schulden, plötzlich wieder Single, und schwer Depressiv. Das einzige dass dir hilft dich nicht umzubringen ist die Tatsache dass du nur mehr aus dem Bett kommst wenn du aufs Klo musst, und du keinen Antrieb hast, nicht mal um es zu beenden. Dann stehst du vor den Regalen im Geschäft und fühlst wie sie auf dich herabzustürzen drohen, und du bekommst Panik weil du nicht weißt welches Jogurt du lieber hast, und ob du überhaupt jemals Jogurt gemocht hast. Ständig hörst du, wie jemand deinen Namen ruft, auch wenn es nur am Rande der Wahrnehmung ist. Ja, man hat so seine kleinen psychotischen Momente. Zum Beispiel wenn man sich ein Messer in den Arm rammt und sich dann nicht mal erinnern kann dass man es getan hat. Ich habe damit zu leben gelernt, mache Therapie, was mir öfter schon das Leben gerettet hat, und habe durch das ganze sicher nur eines gelernt: Die Phasen in denen es einem gut geht, in denen man stabil ist, sind die einzigen in denen man das Leben erfasst, intensive Gefühle hat, kreativ ist, und Schönheit sehen kann. Ich liebe das, ich freue mich immer wieder auf das "Erwachen", aber das heißt nicht dass ich meine Krankheit zu schätzen weiß, dass ich nicht gern ohne diese Erfahrungen leben würde, dass dieses Durchschreiten, immer und immer wieder, etwas ist, dem ich nachtrauern würde. Ich wäre verdammt froh, wenn ich immer stabil wäre, wenn ich nie krank gewesen wäre, wenn mir das erspart geblieben wäre. Aber das würde heißen meine Vergangenheit zu verändern, mein Selbst zu ändern, nicht mehr Ich zu sein. Das will ich auch nicht. Denn unsere Vergangenheit macht uns krank wenn wir es sind, nachgewiesen gibt es die genetische Prädisposition nicht. Schlimme Dinge die einem passiert sind, die man gemacht hat, die man gesehen hat. Nicht das Krank-Sein macht reifer, sondern all diese Erfahrungen die ganz anders als der Alltag der meisten Menschen ist lassen uns Dinge anders betrachten, oft aus einer scheinbar lebenserfahreneren reiferen Sicht. Ganz einfach weil wir die ganze Schei*e des Lebens gebündelt traumatisierend in kurzer Zeit über uns hineinbrechen erlebt haben. Das macht innerlich alt. Andere haben dafür Jahrzehnte Zeit, wofür man selbst ein paar Jahre, Monate, manchmal nur Stunden hat, um es zu verarbeiten. Unmöglich, und man zerbricht. Immer wenn man aus einer Akutphase kommt, wenn man sich frei fühlt zu verarbeiten, kommt Kreativität (wenn sie denn kommt, es ist nicht jeder ein Künstler) und Lust etwas zu tun. Das darf man aber nie damit verwechseln, dass einem die Krankheit jetzt etwas gelehrt hat. Das Leben hat, die Krankheit ist der Preis, trotzdem das Schöne im Leben sehen, und das tue ich. Oft und lange bricht mir fast das Herz, ganz einfach wenn ich im Park in der Sonne sitze und jemanden lachen höre. Weil das Leben wundervoll ist. Nicht WEGEN des Kontrastes zur Krankheit, sonder TROTZ der Krankheit. Sorry für den mittellangen Roman, aber bei so viel Halbwissen und Pseudoerfahrung und unausgegohrenem Psychologie-Blabla musste ich einfach... |
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05.09.2011, 10:29 | #27 |
Habs gern gelesen und wünsch Dir von Herzen, dass Du immer mehr gute Momente erleben darfst.
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05.09.2011, 11:05 | #28 |
R.I.P.
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@ saitzky -
pardon, aber wir sind hier kein Kollegium einer medizinischen Universität. Sicher haben hier auch nur die wenigsten User Deine Lehrbücher zur Hand. Ich persönlich kommentiere subjektiv und schäme mich meines profunden Halbwissens nicht. Thing |
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