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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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10.08.2011, 18:24 | #1 |
R.I.P.
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Perlen
Potzblitz! Es dräut Gewitter!
Elfen suchen Schutz im Flach. Es kommen hunderttausend Ritter; aus ihren Schilden wird ein Dach. Die Schweine wälzen sich voll Gier: Sie können nicht mehr länger warten. "Hach! Meine Perlen habt Ihr hier!" Sie stoben weg zum Eichelgarten. Die Ritter stoben auch davon. Von ihnen wollt Prinzeß nichts wissen. Denn auf dem hohen Mandelthron wartet die Königin mit ihren Kindesküssen.* 10.08.11 (c) * statt ...küssen lies auch .."kissen" Hans Reimann gewidmet |
11.08.2011, 10:26 | #2 |
R.I.P.
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* statt "Kindes...." lies auch "Kinder...."
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11.08.2011, 13:51 | #3 |
R.I.P.
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Na, denn bestell ma den ollen Reimann nen schönen Jruß.
Ick kennen nich. Aba wenn Du ihm kennst, denn mussa ja bekannt sein! L.J. Jünta. |
11.08.2011, 14:44 | #4 |
Forumsleitung
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Nee, ich lese viel, aber den Reimann mußte ich kürzlich erst einmal nachschlagen, der war mir völlig unbekannt. Bei "Humor" bin ich über Busch, Kästner, Roth, Erhardt und Gernhardt nicht weit hinaus gekommen, allenfalls noch zu einem Sammelbändchen "Die komischen Deutschen" (erschienen bei 2001).
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11.08.2011, 16:11 | #5 |
R.I.P.
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Hans Reimann ist sowohl ein Humorist als auch Buchkritiker (quer Beet!) gewesen.
Bei der "Feuerzangenbowle" wird er nie genannt, aber im Grunde ist er der Verfasser. Hatte jedoch Schreibverbot, Spoerl hingegen nicht. Seine Buchkritiken sind vom Feinsten. Kurz, knapp und sehr oft sarkastisch - ohne Rücksicht auf gekränkte Sensibelchen. Wie er mit "modernen" Lyrikern verfuhr: Einfach köstlich! An ihm habe ich mich zu schulen versucht, was Knappheit angeht. Er war der Erste, der Ernst Jünger decouvriert hatte. Bis aufs Skelett. Will man ihn wirklich kennenlernen, lese man seine Autobiagraphie: "Mein blaues Wunder". |
11.08.2011, 16:35 | #6 |
Forumsleitung
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Vorgemerkt.
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11.08.2011, 17:12 | #7 |
abgemeldet
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Inwiefern das? Diese Aussage wirkt erst einmal nur so auf mich, als ob Reimann Jünger das vorgeworfen hat, was man ihm seit Jahren vorwirft, nur eben früher. Dass vieles davon falsch ist, kann man schon erkennen, wenn man Jüngers Werke liest.
Dazu kann ich übrigens auch ein Buch empfehlen und zwar die Jünger-Biografie von Helmuth Kiesel. Man erfährt darin viel über den Literaten Jünger, über dessen Inspiration und die daraus bezogenen Eindrücke, zumal der Biograf Professor für Neuere Deutsche Literatur in Heidelberg ist. Ebenfalls über Thomas Mann, was Jünger und Mann von einander hielten und dass sie einige Gemeinsamkeiten hatten. Natürlich will ich nicht mit der Tatsache hinterm Berg halten, dass Jünger für mich einer der interessantesten und talentiertesten Literaten und historischen Personen des 20. Jahrhunderts darstellt. |
11.08.2011, 17:40 | #8 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Odiumediae -
ist das der Kommentar zu meinen "Perlen" ? Reimann und ich sind über Jüngers Werk (nicht lediglich die Person!) gleicher Meinung. Mag ein Vorurteil sein, aber wer ist schon frei von Vorurteilen? Ich bin es nicht. Na, immerhin war er begabter Entomologe. Persönlich mit R.Kohl bekannt. Liebe Grüße! Thing |
11.08.2011, 18:10 | #9 | |
abgemeldet
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Verzeih, aber leider weiß ich über das Gedicht nicht viel zu sagen, außer, dass mir wie immer Deine Wortwahl und die wohlgestreuten Zweideutigkeiten gefallen.
Zitat:
Aber ich will Dir nicht weiter Deinen Faden zumüllen. Vielleicht wäre sogar ein neuer Faden für dieses Thema sehr interessant. |
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11.08.2011, 18:28 | #10 |
R.I.P.
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Ja, es stünde ja auch immer noch der Faden
Was lest Ihr gerade zur Verfügung, um über Bücher und Autoren zu plaudern. Und daß ich nicht vorurteilsfrei bin, habe ich betont. Es gäbe noch mehr Namen. LG! Thing |
12.08.2011, 15:11 | #11 |
abgemeldet
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So ganz verstehe ich das Gedicht nicht, aber ob seiner Sprache mag ich es.
Zu Jünger: Mir geht es mit Benn so. Für viele ist er ein Unbelehrbarer, für mich ist er ein Gott. Aber ich verstehe seine Kritiker. Nossack schrieb mir mal sinngemäss zu Benn, er und die jungen Autoren hätten Benn in den 20er und frühen 30er Jahren geradezu vergöttert, er war ihr Idol, "so müsse man schreiben" usw. Während der dunklen Zeit habe er, Nossack, nicht begriffen, wie Benn anfangs mitmachen und dann schweigen konnte. Nach dem Krieg seien die jungen Autoren, die aus der Emigration zurückkehrten, masslos enttäuscht von ihm gewesen, aber nicht wegen der Zeit 1933-45, sondern weil er nach dem Krieg nicht ein einziges Wort der Entschuldigung oder der Rechtfertigung oder der Scham gefunden habe. Man habe geradezu auf ein solches Wort gewartet, selbst wenn Benn nur gesagt hätte, er habe sich geirrt (und irren kann jeder!), hätte man ihm von Herzen gerne "verziehen". Aber er, Benn, schwieg nach dem Krieg auch weiterhin dazu, er war nicht bereit, über seinen Irrtum zu reden, und wunderte sich in seiner Autobiographie sogar beleidigt darüber, warum einige ihn einen Lumpen nannten... Trotzdem: Ich liebe Benns Literatur (genauso wie ich Nossacks Literatur liebe), besonders seine Lyrik, und auch sein "Irrtum" macht mir diese grosse Kunst nicht suspekt. Vielleicht ist es bei Jünger ja ähnlich? Ich weiss es nicht, weil ich Jünger nie systematisch gelesen habe, er ist mir zu schwülstig in seiner Sprache. Ich hoffe, das ist in Ordnung, dass ich das hier schreibe, obwohl es off topic ist. Gruss P. |
13.08.2011, 09:06 | #12 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Peter B. -
ich weiß nicht, wo die Grenze zwischen Erkennen/Durchschauen und Vorurteil verläuft. Ich bin da ganz ehrlich: Ich h a b e Vorurteile. Oder mir doch mein Urteil gebildet? Das Gedicht ist eine Farce. Ein Spottgesang auf einen sehr von sich selbst überzeugten Dichter, der nicht bereit ist, seine Perlen vor die Säue zu werfen. Wenngleich seine Perlen nichts weiter sind als kleine Schottersteinchen. LG Thing |
13.08.2011, 14:01 | #13 |
R.I.P.
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So langsam wird der mir sympatisch!
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14.08.2011, 07:46 | #14 |
R.I.P.
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Na sowas -
da lachen ja die Hühner! |
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