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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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26.09.2006, 00:48 | #1 |
lakonische Maidenkemenate mit Schloß
lakonische Maidenkemenate mit Schloß
Eingezwangte - nie aus[brech]Ende schrankenrennend – ver[such(t)]Ende Muttern´s Lüsten stets ent[sprech]Ende Schuldgefühl – ver[fluch(t)]Ende hörtest Pferdegalopp und Harnischgeklapper leiser werdend |
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26.09.2006, 08:27 | #2 |
abgemeldet
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Sie war wohl "eingesperrt" (Metapher Maidenkemenate mit Schloß) und wurde "mißbraucht" (was viel bedeuten kann)? Versuchter Ausbruch -oder gar Suizid?
Sie (so verstehe ich) war eingesperrt in einer Kemenate. In einem Schloß oder so. Sie konnte nicht raus, mußte sich dem Willen der Mutter beugen (was immer das bedeutet)... Hörte aber / und hörte, in den Raum schallend, "Pferdegalopp und Harnischgeklapper..." War das der Prinz in schimmernder Rüstung, den sie suchte und der sie hätte befreien können? War das der Ritter, den sie liebte, vor dem die Mutter sie aber "bewahren" wollte? Er war so nahe... Oder eher ein weiteres Bild für das einst Bedrängende (vielleicht gar der noch grausamere Vater), das nun aber - "leiser" wird... ? Offensichtlich insgesamt sehr methaphorisch... Interessant gemacht! LG Abendstern |
26.09.2006, 08:36 | #3 |
Eingezwangte ...
... oder doch: Eingezwängte? - Nein, ich sehe, es MUSS "-zwAngte" sein, nämlich wegen dem Stil. Des Stiles.
Du bist auf bestem Wege, deinen ganz eigenen Stil zu entwickeln - schon gemerkt, lieber fön? Eigener Stil ist auf jeden Fall gut. Nur, wenn ich das so offen zum Ausdruck bringen darf: ich schwanke noch hin und her - gefallen oder nicht [mir(subjektiv)] - das ist die Frage ... ich weiß noch nicht, wie ich mich diesbezüglich entscheiden werde. "Lakonische Maidenkemenate" klingt jedenfalls gut. Das gibts nicht so oft. (Du hast ja selber an anderer Stelle erwähnt, daß es alles schon so oft gebe, seit fünftausendoderwievieljahren. [Und da mußte ich dir recht geben.]) Es könnte insgesamt noch lakonischer sein. Bilderüberfrachtet ist es nicht und zuuu lang auch nicht [pro (für mich, habs gern lean)]: 1 Viererpaket, 1 Dreierpaket - was verbindest du mit der Zahl sieben? Warum sieben Zeilen? Irgendeine Bedeutung? Im Viererpaket steckt die ganze beknackte Maidenbiografie drin (aus männlicher Sicht geschrieben natürlich) incl. aller von Muttern zugefügten Traumata (das ist sehr psychologisiert, das Viererpaket! vielleicht etwas zu plakativ [finde ich jetzt, persönlich]), das Dreierpaket widmet sich dagegen einem ganz bestimmten herausragenden Ereignis (insofern: Form vorhanden): [du] hörtest [auch mal] Pferdegalopp und Harnischgeklapper [ach, war das schön, das Geräusch, so verheißungsvoll] --- und dann, in der letzten Zeile, die Desillusionierung: jedoch leiser werdend ... da verhaucht sich so richtig was, das ist Schmerz, lakonischer Schmerz über all das schöne ungelebte Leben ... ach ja ... Die Thematik, ja: du scheinst einen gewissen Hang zu all diesen Dingen zu haben, die es so gibt zwischen Menschen, Frauen, Männern (das lese ich teils auch aus deinen Kommentaren [fourletterwords, wie z.B. fick, nehm ich jetzt mal nicht in den Mund]). Hmm, also, irgendwie ... hab ich jetzt doch ziemlich viel in diese Maidenkemenate reingelabert. Dabei weiß ich immer noch nicht, obs mir nun definitiv gefällt oder nicht ... was meinst du dazu, fön? LG, Pega. PS: Diese Klammern irritieren mich etwas (ich weiß aber, daß es ohne sie nicht ginge [das Gedicht wär dann zu anders] - ich wollts nur mal erwähnen). So, gez muß ich abba wat büroarbeiten hier ... |
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26.09.2006, 08:59 | #4 | |
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danke für deinen beitrag. |
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26.09.2006, 09:38 | #5 |
Hallo!
Würde auch sagen junge Frau fühlte sich (oder war eingesperrt). Denke eher sie fühlte sich eingesperrt. Eltern gerrecht werden. Sie hätte gehen können (mit dem "Ritter"). Hat es nicht getan (da er davon reitet). Hat sich quasi dafür entschiedern da zu bleiben, wo sie ist. Schweren Herzens... Pega hat recht. Du entwickelst einen tollen, eigenen Stil. Gefällt mir. Auch wenn die Häufung der Klammern den Lesefluss ein Wenig stört. Gern gelesen! Maniac |
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26.09.2006, 11:21 | #6 |
also : es gefällt mir sehr , mich stören die Klammern beim lesen , obwohl sie so notwendig sind , da ich nicht die erste bin , vielleicht findest du einen ausweg? z.B. das ende einfach durch leerzeichen abzusetzen? Bin mir nicht sicher , solche art von feilereien fallen mir schwer
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26.09.2006, 12:36 | #7 | |||||||||||
RE: Eingezwangte ...
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gibt es überhaupt andere themen als den mensch in bezug zu irgendetwas? darüber muß ich wohl nachdenken. Zitat:
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danke für deinen ausführlichen kommentar, der hilft mir sicherlich weiter. |
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26.09.2006, 23:43 | #8 |
hei, fön, da ich
gern rede (das lenkt mich von der existentiellen leere ab, die allerorten auf mich lauert), lasse ich mich von deiner ausführlichen antwort auf meinen ausführlichen kommentar (der dir inzwischen bestimmt schon weitergeholfen hat) zu einem neuerlichen wortauswurf anspornen.
also, ich folge dir in allen punkten weitgehend, fange ergo bereits an, dein werk zu lieben (alea jacta est). das mit der zahlenmystik solltest du dir aber wirklich nochmal überlegen, es bietet sich einfach an, du hast die 3, die 4, die 7: da ist das ganze universum drin. form: hmm, damit meine ich schlicht, daß es deinem gedicht an äußerer struktur nicht gebricht. das viererpaket reimt sich auf eigenwillige weise ganz und gar. selbst die klammern empfinde ich als form-bildend. hinzu kommt, daß es hier (im viererpaket) rein um die maid und ihre sorgen geht und um nichts anderes. das andere - oder, besser gesagt: DER andere (und ich vermute mal, da steckst du als autor am ehesten drin; nachdem du dem dilemma mit dem lyrich so geschickt ausgewichen bist) belegt das komplette dreierpaket mit seinem leiser werdenden galoppgeklapper. das ist alles schön säuberlich sortiert und somit eine art der form. (postuliere ich gez mal.) worüber kann man überhaupt schreiben? oho, dat iss'n schwierige frage. ich denke jetzt auch mal drüber nach, ob es andere themen gibt als den menschen in bezug zu irgend etwas. (ich fürchte, mir wird nichts einfallen. der punkt geht dann klar an dich.) so, das wars mal für heute. wenn du deine zur zeit, wie du sagst, noch vorhandene anfängliche unbeholfenheit überwunden und das richtige maß gefunden hast und berühmter dichter bist, wirst du dich hoffentlich daran erinnern, wessen kommentare dir so auf die lyrischen sprünge geholfen haben, won't you? LG, Pega. |
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27.09.2006, 13:58 | #9 | ||||
RE: hei, fön, da ich
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und das will was heißen, bei einem alten kabbalisten, wie ich es einer bin. Zitat:
Zitat:
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28.09.2006, 08:23 | #10 | |
und nochmal ... (letztes mal)
Zitat:
so, nochne frage: wie lang hast denn gebraucht, bis dat text da oben fettich war? ansonsten: freudigen alltag heut - |
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28.09.2006, 10:38 | #11 | |||
RE: und nochmal ... (letztes mal)
[quote]Original von Pegamund
Zitat:
dann suche ich mir eine person, auf die meine überlegungen halbwegs zutreffen und beobachte (manchmal treffe ich natürlich erst eine person und bei der kommen mir dann ideen, ist natürlich leichter) - das geht schneller, weil ich meistens aus dem fundus der mir bekannten personen schöpfen kann, außerdem lungern hier doch auch viele im forum herum und geben ein ganz bestimmtes bild von sich ab... also seit ich hier tätig bin, geht es recht schnell... ich sage mal zwei stunden (außer jemand hat ganz viele werke, dann dauert das lesen und die meinungsbildung über diese person natürlich etwas länger) dann recherchiere ich, also ich schaue welche krankheitsbilder auf die jeweilige person im extremfall zutreffen könnten... eine stunde maximal (ich gebe zu ich mache es mir hier einfach und definiere einfach jede gefühlsregung als krankhaft bzw deren nicht vorhandensein) (nach dem prinzip: wenn dir jemand auf die schuhe scheißt und du dann nicht mindestens sein/ihr blödes grinsen aus der fresse rausprügelst, bist du krank oder beherrscht, was dann natürlich auch wieder eine krankheit darstellt) hier kommt dann die stelle, an der ich mich erstmal restlos volllaufen lassen muß, um den ganzen mist wieder aus der birne raus zu bekommen. (sagen wir eine stunde, ich benötige, gott seis gedankt, nicht allzuviel, um mich richtig wegzubeamen, weil preiswert) und frühs, also in katerstimmung, kommen mir dann die besten gedanken für solche stilistischen mittel. also diese ganzen wohl- und gleichklänge und diese sprachlichen bilder oder entsprechungen. in diesem gedicht zum beispiel kemenate für straßenbahn und perd für motorrad...und da mach ich mir die mühe und schreibe das dann auf... das geht schnell (der kater dauert natürlich etwas läönger) so fünf minuten dann irgendwann, wenn etwas gereift, aufschreiben. 10 minuten dann das beschissenste, das rumbasteln. ich möchte mehrfachinterpretationen eigentlich vermeiden. denn ich will doch den umgang mit sprache erlernen und das gesagte nicht in eine wolke aus vielleicht und möglicherweise einhüllen. ich sage mal 3 ganz intensive stunden. also insgesammt eine woche, 7 stunden und 15 minuten, wenn ich beim zusammenzählen keine fehler gemacht habe Zitat:
Zitat:
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28.09.2006, 13:00 | #12 | ||
1 woche, 7 stunden, 15 minuten:
oh fön, das sind ganz wunderbare zahlen!
bin so beeindruckt! bin in diesem augenblick übrigens auch vollkommen gedankenlos glücklich + weit entfernt von der existentiellen leere, denn: zum ersten mal geschah es, daß ich so tiefen einblick nehmen durfte in einen lyrischen schaffensprozess. neinnein, nie hätt ich mit einer so ausführlichen antwort gerechnet! und du investierst so viel, bis das gedicht dann da ist! du schonst weder leib, leben noch gesundheit (besäufnis) - nur den geldbeutel, gott seis gedankt, wie schön, daß sich das so ergibt kraft deiner niedrigen bedürfnisschwelle (wohl folge sonstiger abstinenz?)! Zitat:
(mich würde ja brennend interessieren, wie ... ) und du hast drei ideen momentan, aber keinen aufhänger? also, wenn ich dir da inspirativ oder beratend oder wie auch immer behilflich sein kann ... ? aber wahrscheinlich mußt du eher die einsamkeit suchen als den austausch, denn die ideen sind oft so scheu und kommen nicht runter und lassen sich nicht in form bringen, wenn da noch wer dabei ist ... also verziehe ich mich besser mal ganz schnell. (ist es nicht ein säuisch gutes gefühl, einen anderen menschen so glücklich gemacht zu haben?) frohgemute hoffnungsgetränkte (auf deine nächsten werke) grüße, Pega. PS: Zitat:
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28.09.2006, 14:33 | #13 | ||||
RE: 1 woche, 7 stunden, 15 minuten:
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28.09.2006, 14:57 | #14 | ||
du wirst
besser und besser. du verstehst es, genau das zu schreiben, was ich lesen möchte: :up: absolut.
auch daß du mehr und mehr in den pluralis majestatis verfällst, behagt mir außerordentlich, läßt es mich doch - was mir ja durchaus nicht unrecht ist -umso deutlicher deine überlegenheit (geistig, intellektuell usw.) spüren, dieses heilsbringerhafte kommt da auch so richtig satt mit rein. Zitat:
Mis Putas Tristes, Marquez. könnte dich weiterbringen, vielleicht ... Zitat:
herzliche (wirklich!) grüße, Pega. |
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20.11.2006, 23:37 | #15 | |
RE: du wirst
Zitat:
der mann, welcher dich betrogen hat, könnte am sterbebett seinen eigenen fehler erkennen und vor lauter innerer einsicht zerfließen. wäre das nicht eine tolle vorstellung? |
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21.11.2006, 00:06 | #16 |
Interessantes Wortspiel,el Fön , mit dem such(t) und dem fluch(t) !
coole Idee!:up: |
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08.12.2006, 13:44 | #17 |
aja... schau dir das wortspiel doch etwas genauer an...
falls mich dein gedicht damals unbewußt beeinflußte, bin ich dir zu dank verpflichtet. dies solltest du dann aber auch sein, denn ich hätte dann dieses kleine wortspiel in die richtige richtung gelenkt. mfg |
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