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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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20.11.2020, 16:28 | #1 |
Abgeschlossen
Ein Wort, das mich
nicht antrifft, von mir abprallt, meinen Sicherheitscode nicht knackt, kann mich nicht bewegen. Unbewegt verstauben meine Gedanken, vergilben die inneren Bilder, verlassen die Spieler den Probenraum. |
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20.11.2020, 17:13 | #2 |
Forumsleitung
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Der Gedankengang insgesamt ist gut: Kommunikation, im Guten wie im Schlechten, findet nur statt, wenn die Nachricht des Senders beim Empfänger ankommt bzw. von ihm agenommen wird.
Allerdings ist schon der Start des Gedichts ein Paradox. Wenn ein Wort dich nicht (an-)trifft, kann es nicht abprallen. Gemeint ist eher, dass es sehr wohl trifft, aber nicht in den Empfänger (hier das Lyrische Ich) eindringen kann. Von der Logik her müsste es also lauten: Ein Wort, das auf mich trifft, aber meinen Sicherheitscode nicht knackt, prallt von mir ab und kann mich nicht bewegen. Wobei die Frage ist, ob der letzte Vers sein muss, weil er sich eigentlich aus dem Vorhergesagten bereits erklärt. |
21.11.2020, 17:26 | #3 |
Hallo Ilka-Maria,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ja, was soll das? Vom Wort wird ausgesagt, dass es das LyrIch nicht antrifft, von ihm abprallt, bzw. seinen Sicherheitscode nicht knackt. Das ist nicht als kausale Folge gedacht, denn dann wäre es wirklich unlogisch, wie Du sagst. Ich dachte an unterschiedliche, von Metapher zu Metapher sich steigernde Abwehrstrategien. 1. Ich lasse mich nicht antreffen. Die Worte haben keine Chance, weil ich für sie nicht "zu Hause" bin. Das entspricht in den sogenannten sozialen Netzen, den Einbahnstraßen, die dadurch entstehen, dass die Robot-Programme lernen mir nur noch anzubieten, was ich mit meinen "Likes" bestätigt habe. 2. Es dringt doch ein unvorhergesehenes Wort zu mir durch, aber es prallt von mir ab, ich lasse mich nicht darauf ein. 3. Alles Gesagte oder Geschriebene, sofern es überhaupt noch bis zu mir durchdringt, muss sozusagen meine "firewall" überwinden, die ich aufgebaut habe, "weil ich nicht sein kann, was nicht sein darf"; ich lasse mich von meinen Ängsten, Verdrängungsstrategien festlegen. Angeregt dazu hat mich ein Bericht über einen Covid-19 Patienten in den USA. Seine Krankenschwester sagte, dass er kurz davor steht an der Krankheit zu sterben, aber immer noch fanatisch leugnet, dass es diesen Virus gibt bzw. dass er so gefährlich ist. Aber man kann das wohl nicht in der von mir gewünschten Kürze so schreiben. Ich denke nochmal genau über die Zeilen nach, und wenn mir etwas Besseres einfällt, stelle ich eine zweite Fassung ein. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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