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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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09.03.2011, 11:56 | #1 |
Hohe Lust
Nimm die Tür und lösch das Feuer
liegt es da, so feucht und schwer Wind, er weht durch das Gemeuer hohe Lust für immermehr Rot, es steigt über die Berge fliesst es wieder in den Sand zittern tun des Geistes Särge fühlt es, wie von inn' verbrannt Oh, die Flamme ist dir hehre auf dass es bald wiederkehre kohle Asch, du kennst das Pfande oh, du meine süss verbrannte Sehnt es dich, das Feuer kühle? Fliesst das Korn noch in die Mühle? Hat das Sichte keinen Schatten? Sehnt es noch, von weiten Taten? Dann komm zu, find Frieden weissen Engel werden traurig heissen deinem Antlitz, das so sehr von Lust und Freud hat seine Zehr |
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09.03.2011, 12:50 | #2 |
Forumsleitung
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Recht abenteuerlich und unsinnig zusammengezimmert, aber Hauptsache, es reimt sich. Mit "kohle Asch" kann nichts anfangen, ebensowenig mit "find Frieden weissen" oder "traurig heissen deinem Antlitz", um nur drei Beispiele zu nennen. Und was hat es mit diesem geheimnisvollen "es" auf sich?
Offensichtlich ist es außerdem nur folgerichtig, daß man, nachdem die Rechtschreibung uns "aufwänden" aufgedrückt hat, im Umkehrschluß "Gemeuer" schreibt. Wenn schon falsch, dann konsequent falsch . Kurz gesagt: Ich kann diesem Text nichts abgewinnen, sorry. Gruß Ilka-M. |
09.03.2011, 15:03 | #3 |
Ich versteh leider auch nichts? Was meinst du denn?
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09.03.2011, 15:41 | #4 |
abgemeldet
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Hier hat, wie ich das sehe, jemand an vielen Stellen die Sprache ziemlich auf das Prokrustesbett seines Metrums gezwungen. Mir gefällt das subjektiv nicht. Die Kunst sehe ich eher darin, einen natürlichen Sprachfluß über ein gewähltes Metrum zu legen. Aber bitte keine künstliche Silbenschinderei bzw. ein Abhacken von Wörtern, nur damit der Trochäus stimmt. Das tut der Sprache weh - Stichwort Prokrustes.
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09.03.2011, 18:01 | #5 |
ich gebe zu, es bedarf einiger fantasie, dies zu entschlüsseln. ich will hier aber auch gar nichts auflösen. es geht mir halt mehr um die impression als um die Grammatik, bzw. ich habe diese absichtlich manipuliert, um eine fantastische umgebung zu schaffen. nennen wir es versuchten verbalen impressionismus. könnt ihr da gar nix sehen? denkt beim lesen mal an sex (bei gedichten immer gut )
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09.03.2011, 18:26 | #6 | |
abgemeldet
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Zitat:
Hineingekeiltes "tun", überflüssig und plump, paßt auch nicht zum vorangestellten Genitiv Abgehacktes "innen", äußerst unschön. Und das wären nur zwei Beispiele. |
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09.03.2011, 18:27 | #7 |
Wenn ich an Sex, beim lesen diese Gedichtes denke, so kommt mir unverzüglich das Wort Vergewaltigung in den Sinn, Vergewaltigung der Sprache.
Ich hab früher auch solche Gedichte geschrieben, bei denen nur ich den Sinn verstanden habe und auch ganz schön stolz drauf war, wenn sich am Ende alles gereimt hat, egal ob der Sinn auf der Strecke blieb. Eine Frage hab ich noch; Steht das Korn, das in die Mühle fließt, für Sperma? |
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09.03.2011, 18:30 | #8 | |
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Zitat:
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09.03.2011, 18:49 | #9 |
schon gut schon gut, wo kann ich das ding wieder löschen? -.-
seht euch halt meine anderen gedichte an, die sind nicht so "wirr". danke trotzdem für das sehr ehrliche feedback. |
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09.03.2011, 20:09 | #10 |
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Du kannst es nicht selbst löschen, du kannst es höchstens löschen lassen, aber warum? Fehlgriffe darf sich doch jeder erlauben. Immer am Ball bleiben.
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09.03.2011, 20:33 | #11 |
Forumsleitung
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Allmählich finde ich es amüsant.
Wenn ich mir vorstelle, daß mir beim Sex jemand so ein Gedicht ins Ohr säuselt, stellt sich bei mir ein diffuses Gefühl der Besorgnis ein. Ich käme auf den wunderlichen Gedanken, ob mein Gegenüber wirklich alle Tassen im Schrank hat. Du solltest das Gedicht nicht löschen lassen. Wer weiß: Vielleicht ist es dem einen oder anderen User im Forum ein Quell der Inspiration . LG Ilka-M. |
09.03.2011, 20:34 | #12 |
Hi nurdean
warum denn löschen?
Positive Kritik hilft doch. Es ist noch kein Gelernter vom Himmel gefallen. Bei Gedichten heißt es probieren, probieren, probieren. Wenn du den Sinn verstehst, gibt es sicher da draußen noch jemanden, der das auch tut! Am Besten einige Begriffe, die keiner kennt durch andere ersetzen. Übung macht den Meister! LG Isabel |
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09.03.2011, 20:53 | #13 |
na bitte, geht ja auch freundlich
nein, natürlich lösche ich es nicht. für mich hat es einen sinn und das ist gut so. es interessiert mich aber trotzdem was erfahrenere dichter so hineininterpretieren. wie es scheint: nichts. ein wenig ernüchterndist das chon, aber macht ja nichts. ich findes nicht schlecht und diesen einen anderen menschen, der das auch versteht gibts natürlich! |
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09.03.2011, 21:05 | #14 |
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Wenn ich mal eine Vermutung anstellen darf, liegt das hauptsächlich an dem, was Schamansky schon angemerkt hat, aber auch die Metaphern sind leider nicht besonders gelungen. Zwar versteht man, was du meinst (das Word 'Lust' im Titel gibt ja reichlich Hinweis), aber erotische Gedichte oder solche mit sexuellen Anspielungen erfordern – sofern es sich nicht um Satire handelt – etwas weniger alltägliche, etwas poetischere Metaphern und Bilder.
Von Heinz gibt es da meiner Meinung nach Einiges zu lernen und auch Thing hat einige Gedichte verfasst, in denen sehr geschmackvolle erotische Anspielungen stecken. Ich würde Dir raten, dir die Werke der Beiden zum Vorbild zu nehmen und mit den Möglichkeiten herum zu experimentieren, die sich aus dem Gelernten ergeben. Gedichte mit Anleihen ästhetischer Erotik sind nicht jedermanns Geschmack und es hat sicher auch nicht jeder Talent dafür. |
09.03.2011, 22:22 | #15 | |
R.I.P.
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Zitat:
ich hätte begrüßt, wenn Impression und Grammatik Übereinstimmung gefunden hätten. Eine absichtliche Manipulation ist mir verdächtig. Soll sie bemänteln? "Nimm die Tür" und erschlage damit wen auch immer. Ich selbst schließe jetzt meine Tür. Nicht angetan: Thing |
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09.03.2011, 22:25 | #16 |
Wie ich schon oben geschrieben habe, erinnert mich das Gedicht ein wenig an meine früheren Werke.
Hier eins zum direkten Vergleich: Knick im Lauf Prästabil und posttraumatisch Lebensziele, Knick im Lauf Apathie ist heut fanatisch Gehe, konsumiere, kauf! Pubertät und zweiter Frühling Liebesspiele, ohne Bett Fahnden wir über die Reling Nasses, triefendes Korsett Demokraten und Magnaten falsches Spiel, gezinkte Welt Schaut man flüchtig in die Karten Krisen, Wahlen, neues Geld |
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09.03.2011, 22:28 | #17 | |
Zitat:
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09.03.2011, 22:29 | #18 |
R.I.P.
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Halli Hallo, nimmilonely -
hatte ich das nicht einst in frischen Tagen gelesen? Wird das jetzt zu (Deiner) Methode, Altes in Kommentaren aufzufrischen? Das alte Korsett wird nicht frischer für Thing |
09.03.2011, 23:18 | #19 |
abgemeldet
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"Knick im Lauf" ist um Klassen besser als das Gedicht dieses Fadens.
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10.03.2011, 12:48 | #20 |
ja, das Gedicht habe ich 2010 schon gepostet, aber wieso es jetzt meine Methode werde soll, Altes aufzufrischen, versteh ich nicht.
In einem anderen Gedichtsforum wurde kritisiert, dass User mit Gedichten auf Gedichte antworteten, da dies den Wert des eigentlich zu diskustierenden Gedichte mindern würde. Ich sehe das anders. @nurdean: Danke, aber als Kompliment war das leider nicht gemeint, auch wenn mich dein Kompliment, zu meinem Gedicht, sehr freut. (Ich war nach dem Schreiben auch mächtig stolz auf meine Zeilen, nach 3 Monaten sehe ich das anders.) Ich wollte nur zeigen, dass Poesie, bei der auf den zweiten, dritten oder x-ten Blick, nicht klar wird, worums geht, für viele Leute unverständlicher Müll ist, was ich persönlich schade finde. Man kann das auch an den Reaktionen zu deinem Gedicht sehen. Zuerst kam das große Geschrei; "Recht abenteuerlich und unsinnig zusammengezimmert" "Ich versteh leider auch nichts?" Ich muss zugeben, dass ich von deinem Gedicht auch nicht angetan war, aber das auch nur, weil ich selbst weiß, wie einfach es ist, scheinbar sinnesschwere Zeilen, die aber vollkommen willkürlich zusammengeschustert sind, den Leuten als Kunst zu präsentieren. |
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10.03.2011, 17:48 | #21 |
was ich mag, sind ehrliche feedbacks. leute, ES MUSS EUCH NICHT GEFALLEN! was ich nicht mag sind anschuldigungen. ich schreibe ein gedicht immer aus gefühlen heraus und nicht auf der suche nach anerkennung oder sonstwas. "scheinbar sinnesschwer" empfinde ich als beleidigung, "konnte dem gedicht nichts abgewinnen" allerdings als ehrliches feedback. hat mal irgend so ein mensch gemeint, man solle doch in der ich-form schrieben, wenn man mit menschen spricht. ich denke, ich glaube, ich fühle. ich für meinen teil fühle mich hier nicht respektiert. nur wiel mein gedicht n bisschen dada hat.
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10.03.2011, 17:59 | #22 |
"scheinbar sinnesschwer" und "konnte dem Gedicht nichts abgewinnen" sind im Grunde zwei gleiche Kommentare, nur bewertet der eine und der andere sagt nur etwas aus.
Beleidigend ist keiner von beiden, aber das ist auch nur eine subjektive Meinung, genau wie die Gegenteilige. |
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