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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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10.06.2007, 15:41 | #1 |
Glaubensbekenntnis
An was ich glaube fragst du mich,
ich geb´ dir meine Antwort hier: An unsre Kirchen glaub ich nicht. Mein Glaube endet nicht an einer Kirchentür. Ich glaube an den Gott, der meinen Zorn mir nimmt und der mir zeigt was Mensch sein heißt. Ich glaube an den Gott, der mich nicht vorbestimmt und der den Wert des Lebens wohl zu schätzen weiß. Ich habe heute Morgen meinen Gott gesehn, er war mit mir, er nahm mich bei der Hand wollt mit mir durch die weiten Felder gehn und zeigte mir sein wunderbares Land. Es war so still, ich konnte seinen Atem hörn, er streichelte damit die Bäume sacht. Wir gingen schweigend, nicht die Welt zu störn, die neu aus ihrem Schlaf erwacht. Mein Gott will nicht der eine sein, er ist der Viele, Alles, Überall, er ist in jeder Blüte, jedem Stein erfüllt das ganze Weltenall. Wie ich ihn sehe ist ihm völlig gleich, solange nur mein Herz das Leben liebt. Will keine Liturgie, kein Himmelreich, weil er sich lieber mir im Leben gibt. Ich habe heute Morgen meinen Gott gesehn, im ersten Sonnenlicht, im Morgentau. Es flüsterte mir leise zu: „Die Welt ist schön! Geh hin und schau!“ Mein Gott lässt mir den Zweifel an der Welt und meine Fragen, mein: „Oh Gott, warum?“ Er ist nicht der, der Waage und auch Sense hält. Und doch – er ist um mich herum. Ich habe heute Morgen meinen Gott gesehn, er hat mit mir sich an der Welt gefreut, An dieser Welt, in der wir alle stehn. Und dass er sie erschuf, es hat ihn nicht gereut. |
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