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02.09.2020, 23:02 | #1 |
Dabei seit: 09/2020
Ort: Irgendwo zwischen Licht und Finsternis, jenseits von Gut und Böse.
Beiträge: 7
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Eichbaumschatten (Komposition Lieblingsgedichte Hölderlin)
Willkommen, oh Stille der Schattenwelt,
denn freier atmen Söhne des Walds. Die Mauern stehen, sprachlos und kalt. Einmal lebt ich wie Götter, mehr bedarfs nicht. Aus den Gärten komm’ ich zu euch, ihr Söhne des Berges! In den Gärten, da lebt die Natur geduldig und häuslich, Pflegend und wieder gepflegt mit fleißgen Menschen zusammen. Aber ihr, Ihr Herrlichen! steht, wie ein Volk von Titanen In der zahmeren Welt und gehört nur euch und dem Himmel, Der euch nährt’ und erzog und der Erde, die euch geboren. Willkommen, oh Stille der Schattenwelt, denn freier atmen Söhne des Walds. Die Mauern stehen, sprachlos und kalt. Einmal lebt ich wie Götter, mehr bedarfs nicht. Keiner von euch ist noch in die Schule der Menschen gegangen, Und ihr drängt euch fröhlich und frei, aus der kräftigen Wurzel, Unter einander herauf und ergreift, wie der Milan die Beute, Mit gewaltigem Arme den Raum, und gegen die Wolken Eine Welt ist jeder von euch, wie die Sterne des Himmels Lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen. Willkommen, oh Stille der Schattenwelt, denn freier atmen Söhne des Walds. Die Mauern stehen, sprachlos und kalt. Einmal lebt ich wie Götter, mehr bedarfs nicht. Im heiligsten der stürme, fall zusammen meine Kerkerwand Und herrlicher und freier wall mein Geist ins unbekannte Land Hier blutet oft der Milan Schwinge auch drüben warte Kampf und Schmerz Bis an der Sonnen letzten Ringe, genährt vom Siege dieses Herz Das angenehme dieser Welt, hab ich genossen Die Jugendstunden, wie lang, wie lang verflossen April und Mai und Julius sind lange ferne Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne… Könnt’ ich die Knechtschaft nur erdulden, ich neidete nimmer Diesen Wald und schmiegte mich gern ans gesellige Leben. Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich, Das von Liebe nicht läßt, wie gern würd’ ich unter euch wohnen! |
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Stichworte |
bäume, hölderlin, natur |
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