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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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11.06.2014, 18:10 | #1 |
Der Sinn
Du bist so klein. Dir füllt kein Sinn die Welt,
und da du mühsam sinnst, dein Hund dir bellt, steht einer vor der Tür und will hinein, da schaust du nach, und sagst entschlossen: Nein! Du bist allein: der war nicht irgendwer von nirgendwo. Genau betrachtet der, den du seit langem schon gemieden hast, ist der, den du einmal verraten. Welch` ein Gast. Du schaust ihm nach: Er dreht sich nicht mehr um, dein Hund springt auf, doch diesmal bleibt er stumm. Dann bricht sehr früh dein letzter Winter ein, vor der versperrten Türe wächst ein Stein. |
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11.06.2014, 18:18 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, otto -
wie nicht anders zu erwarten:
Lyrische Qualität. Ich bin tief berührt von dem Gedicht, besonders von der letzten Strophe. Wie Du einen ganzen Kreis in drei Strophen fassen kannst...! Ich machs kurz: Kommt zu meinen Favoriten. Herzlichen Gruß von Thing |
11.06.2014, 18:21 | #3 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Guten Tag otto,
ein bemerkenswertes Gedicht. Ich habe schon lange nichts so realistisches, trauriges und resignierendes gelesen. Ein Text aus dem Lebenserfahrung und Weisheit spricht. Und auch das Wissen um Fehler, die man nicht wiedergutmachen kann. Das alles unspektakulär in leisen Tönen geschildert. Ja, grosse Klasse kann ich da nur sagen. Gruss CDP |
11.06.2014, 22:12 | #4 |
Lieber otto
Da kann ich Steine wachsen hören Aber die Zeit zerreibt Steine zu feinem Sand Der Wind spielt diese Melodie Beste Grüße Orakel |
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11.06.2014, 22:57 | #5 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Hallo Otto,
wenn ich annehme das du dieses stolze Alter besitzt so erlaube ich mir rein rechnerisch das du am ende des vorläufig letzten Weltkrieges sieben Jahre alt warst. Dann gehe, oder mutmaße ich das in deiner Wahrnehmung und Erlebnis Biographie die letzten vier Jahre für dich Erkenntnis-mäßigen Einfluss hielten/hatten Was die tiefe deines Gedichtes angeht so kann ich nur Ahnungsvoll spekulieren. Ein Drama eines traumatisierten menschen der den inneren Wunsch in sich trägt seiner Natur nach sich von allem degenerierten sein, zu befreien dem sinn nach, die Steine zu Sprengen, um Wahrhaftigkeit zu erlangen. Gedanken des Phönix aus der Asche Lg. |
12.06.2014, 01:08 | #6 |
Hallo Otto,
sehr sinnträchtig. Gern gelesen. LG gummibaum |
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12.06.2014, 07:09 | #7 |
Der Sinn
Ich bedanke mich bei den Kommentatoren.
Die Türe nicht, nein, sich selbst einzuschließen ist leicht, gehen die Schlüssel verloren. Ohne Schlösser und Türen geboren, sind die , die wir, doch liebend, verließen. |
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12.06.2014, 07:58 | #8 |
Hallo Otto,
auch mich berührt dein Gedicht im tiefsten Inneren. Es ist erschreckend, wahr und so dringlich in seinen Bildern, dass ich mich seiner Botschaft nicht entziehen kann. Großartig! Herzliche Grüße Rosmarie |
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