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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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07.12.2022, 20:50 | #1 |
Der Raub der Sabinerinnen
Der Raub der Sabinerinnen
An der feuchten Tibermündung fehlte nach der frühen Gründung des noch frisch erbauten Städtchens die Präsenz so manchen Mädchens. Daher galt es anzustreben jenen Zustand zu beheben, und es gab zu diesem Ziele Festlichkeit und Kampfesspiele. „Ich eröffne diesen Nepp nun Mit ‘nem Opfer für den Neptun“ sprach der Romulus zum Feste und empfing die Festtagsgäste. Alle Römer standen Schlange, als die Spiele war'n im Gange, und dann raubten sie von hinnen sämtliche Sabinerinnen. Wutentbrannt war‘n wenig später der Sabinerinnen Väter: Raub war eine ernste Sache. Und so riefen sie nach Rache. Zwar geglättet war'n die Wogen, als die Ehen war'n vollzogen, denn Respekt und Anstand hatten meist die angetrauten Gatten. Doch die Väter der Geraubten kaum den frisch Getrauten glaubten: Auf dem Schlachtfeld trafen später Ehemänner Schwiegerväter. Doch im Stechen und im Hauen kamen Schwiegersöhnefrauen, und sie warfen sich dazwischen, um die Gatten raus zu fischen. Bald beendet war die Schlacht, und sie schlossen in der Nacht, da der Mond zog seine Runde, miteinander Friedensbunde. Und so kam's im Römerland, dass regierte, Hand in Hand, ein Sabiner ganz am Schluss mit dem Römer Romulus. Merke: Große Krieger kann es quälen, wenn die zarten Reize fehlen: Männer, denen Weiber mangeln, gerne deren Leiber angeln. HÖRVERSION (youtube): https://youtu.be/rvnw4jJDrW4 |
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08.12.2022, 18:23 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Lieber Georg,
dich ätte ich gern als Geschichtslehrer gehabt oder (aus Altersgründen) meinen Kindern als Geschichtslehrer gewünscht. Stillvergnügt und laut lachend an manchen Stellen („Ich eröffne diesen Nepp nun/ mit ‘nem Opfer für den Neptun“) genieße ich deine Ausflüge in die Antike. Toll gemacht! Liebe Grüße, Heinz |
10.12.2022, 00:24 | #3 |
Lieber Heinz,
es ist witzig, dass es immer genau diejenigen Verse sind, bei denen ich beim schreiben denke: Ist das noch erlaubt, oder werde ich danach von den Reim-Kolleginnen und Kollegen gevierteilt (Nepp nun/ Neptun)? Im Nachhinein zeigt sich dann gelegentlich, dass der Mut belohnt wird und der kreative Blödsinn - zum Glück - nicht ausstirbt. Ich frage mich auch, ob die letzten beiden Zeilen des Gedichts in der "me-too"- Debatte nicht zu weit gehen. Aber einen "Fast- Schüttelreim" kann man ja nicht ungeschrieben lassen, oder? Liebe Grüße von Georg |
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10.12.2022, 12:09 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Lieber Georg,
da wir beide außerhalb jeden Verdachts stehen, irgendjemand sexuell zu belästigen oder anzugreifen, dürfen, ja müssen wir bei Mangelerscheinungen Fantasie entwickeln und auch mit dem Ruf "Petri Heil" unsere Angelrute einsetzen. Humorresistente mögen sauertöpfische Gesichter ziehen, ich lass mich am Lachen nicht hindern. Liebe Grüße, Heinz Geändert von Heinz (10.12.2022 um 16:18 Uhr) |
12.12.2022, 19:47 | #5 | |
Zitat:
mit dieser Einstellung wirst Du garantiert 100! Zwangs-Ehen waren ja bis ins 19. Jahrhundert in unserer Gesellschaft die Regel und sind es noch heute in einigen Kulturen weltweit. Insofern hätte es die tapferen Sabinerinnen schlimmer treffen können (ansonsten wären sie wohl mit einem Sabiner zwangsverheiratet worden). Wie auch immer: In diesem Punkt leben wir hier im Westen wahrlich in einer besseren Zeit! Herzliche Grüße von Georg |
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