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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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19.04.2008, 18:08 | #1 |
Studie
Weißt Du was ich wissen möchte
Gegen Morgen um halb vier Wissenschaftlich will ich vorgehn Stumm und ernst Dicht neben Dir. Nur ein Haar zur Analyse Krümme ich zu einem Mond Mikroskopisch mal ich Muster Schuppenartig Voll verchromt. Während ich Dich untersuche Schläfst Du lächelnd tief im Blau Objektiv und stark vergrößert Attestiere ich dem Leben, mich als Deine Forscherfrau. |
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19.04.2008, 18:40 | #2 |
Warum benutzt du keine Kommata? Und heute muss man nicht mehr alle Versanfänge groß schreiben.
Ich mag die Idee, aber die Umsetzung ist mir noch zu roh. 1. Strophe: "Wissenschaftlich will ich vorgehn" klingt hier fehl am Platz, auch wenn ichs nicht genau begründen kann. 2. Strophe: "Mikroskopisch" ist ein unschönes Wort in dem Zusammenhang, außerdem wirkt die Alliteration Mond/Mikroskopisch/Muster gekünstelt und hat auch keine unterstützende Wirkung, die das rechtfertigen würde. Und erkläre mir doch mal das "voll verchromt" in dem Zusammenhang, sieht für mich nach einem mittelmäßig zusammengeschusterten Reim auf "Mond" aus. Hat dein Mann Haare aus Metall? 3. Strophe: "schläfst du lächelnd tief im Blau" klingt auch nach Reimsuche. Wenn du meinst, dass er besoffen ist kann man das schöner ausdrücken und wenn euer Bettbezug blau ist, dann würde ich das weglassen, da "Insider" in Gedichten unglücklich sind. Zumindest, wenn du sie (wie hier) Leuten zeigst, die es nicht verstehen. "Objektiv und stark vergrößert" ist hier als Zusammenspiel nicht gut gewählt, da es zwei völlig verschiedene inhaltliche Ebenen sind. Einmal die Art, wie du vorgehst "objektiv" und dann mit welchen Mitteln "stark vergrößert", beides sollte man hier nicht durch ein "und" trennen. Außerdem erschließt sich mir der Übergang zum letzten Vers nicht (hier wäre eine korrekte Interpunktion hilfreich). Objektiv attestieren? Na okay, aber stark vergrößert? Nee. Ich denke aber der letzte Vers sollten zwei sein, zumindest wäre es so von der Form her "richtig". Alles andere sind erstmal Kleinigkeiten, die ich in einer eigenen Version versuchen möchte wegzuschreiben (zu viel um jedes Bisschen hier zu eräutern): Weißt du, was ich wissen möchte, manchmal, morgens um halb vier? Kühl und logisch will ich bleiben, stumm und ernst, dicht neben dir. Dann, zwecks Strähnenanalyse, biege ich sie einzeln rund. Klitzekleine Muster zeichnend zähl ich, kein Haar wird verschont. Während ich Dich untersuche, schläfst Du lächelnd tief im Blau. Objektiv und doch begeistert, spiele ich die Forscherfrau. Ist zwar lange nicht perfekt und ich fürchte ich habe dir die ein oder andere inhaltliche Ebene genommen, aber ich hoffe du siehst was ich dir zeigen wollte. Insgesamt fehlt da auf jeden Fall noch ein Feinschliff, wenn nicht ein Mittelgrobschliff, eine gute Idee will auch schön verpackt sein. Gruß, TI |
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