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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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03.12.2007, 01:16 | #1 |
Vom zu Ende denken
Vom zu Ende denken
Es ist jetzt alles ein wenig anders. Wir sehen uns anders ins Gesicht. Wir gehen nun jene Wege die wir von Anfang an schon zu gehen begannen. Die Altstadt steht noch und in unserer alten Kneipe stehen wir zwischen dem Andrang der irgendwie anders ist; Ich gebe alten Bekannten die Hand und frage. Auf dem Klo rauchen jetzt andere ihre Drogen, es betrifft uns nicht ich lobe deine neue Freundin während du neben die Toilette pisst und dich dann ins Becken erbrichst. Du sagst, dass Ihre Lippen schmecken wie ... Schnee, wie eine neue Lust auf Leben dass es Sie ist, diese endgültige Sie das Aufleben einer Idee und nicht nur eine Phantasie vom Blühen. Ihre Stimme ist rot und ihr Gesang ist ein Gedicht über die Liebe; Ich nicke. Wir stoßen in halbem Ernst auf irgendetwas an, auf den allgemeinen Verlauf der Dinge. Was in mir vorgeht; ein wenig die Hoffnung auf ein Blatt Papier etwas Wein und die Erinnerung daran zu schreiben, das Gefühl Stück um Stück den Verstand zu verlieren das Bedürfnis alleine zu sein und bei offenem Fenster zu frieren. Die Erinnerung an Regen im November das halbe Leben in diesen Jahren und was mir früher einmal wichtig war. Doch es ist jetzt alles ein wenig anders, wie ein alter Gedankengang einen anders beeindrucken kann denkt man ihn in einem neuen Licht gesehen zu Ende. |
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03.12.2007, 09:03 | #2 |
Unangenehm distanzierter text über eigentlich gefühliges.
die sprache aus kalkül schnodderich, als wenn jemand im suff sentimental wird und sich aber dennoch nicht traut einfach mal zu heulen. großes emotionales potential, das sich hinter unangebrachter coolness versteckt. nochmal danke für keine antwort: der bollo |
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03.12.2007, 19:55 | #3 |
RE: Vom zu Ende denken
Hallo,
täusch ich mich oder war das nicht schon mal da? Irgendwie entsinne ich mich an ein zum Teil gleiches Werk von Dir... L.G. Jeanny |
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04.12.2007, 01:02 | #4 |
Hallo.
Bollo: Gut erkannt, treffend beschrieben, dankeschön. Jeanny: Das kann sein, dass dieser Text schoneinmal hier im Forum war, ja. |
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04.12.2007, 16:10 | #5 |
Das ist bei weitem eines der besten Gedichte, was ich seit langem gelesen habe. Meisterhaft beschrieben ist diese subtile, nüchterne, langsam aufsteigende Übelkeit in der zum Schneiden dicken Luft während der Begegnung mit dem einst "großen" Mitmenschen, den seine und eigene Egoismen, Kälte und Gedankenlosigkeit so winzig werden liessen. Man spürt fast den Versuch des Lyrich, sich zu beherrschen, indem es seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken versucht, was jedoch im Nebel dieser schmerzhaften Begegnung verschwimmt. Es bleibt nur, das absolute Ende anzuerkennen, die Fenster aufzureissen und durchzuatmen.
Danke, denn es ist nicht so selbstverständlich, so berührt zu werden. Mabel |
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