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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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06.01.2008, 00:21 | #1 |
Wollen
Wollen
Ich sah etwas und wollte es für mich selbst. Meine Bescheidenheit zerbrach und aus den Einzelteilen setzte sich unendliche Schande zusammen. |
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06.01.2008, 17:25 | #2 |
Hey crh2
Deine Worte gefallen mir ziemlich gut. Einzig das 'mit Demut' am Ende finde ich überflüssig. Gerade weil dein Gedicht so reduziert ist hat jedes einzelne Wort Gewicht. Und 'mit Demut' klingt wie 'Das möchte ich auch noch irgendwo unterbringen, nur wo? Ach ich hängs einfach nich hinten dran'. Der Satz wäre ohne dieses Anhängsel flüssiger. Liebe Grüße, rainbowkid |
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06.01.2008, 21:43 | #3 |
gut, wird gemacht..ich habe mit dem teil sowieso meine zweifel gehabt..ob ich es jetzt dranlassen sollte oder nicht..
vielen dank |
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06.01.2008, 22:58 | #4 | |
Zitat:
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07.01.2008, 20:43 | #5 |
Hallo crh2!
Keine Ahnung wie es vorher ausgesehen hat, aber so wie es jetzt da steht finde ich es gut und ziemlich ausdrucksstark, besonders ab der 4. Zeile. Gerne gelesen! Liebe Grüsse, Thorbald |
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07.01.2008, 21:19 | #6 |
Hallo crh2!
In deinem Gedicht sinnierst du über das "Wollen". Der Leser erfährt folgendes: etwas zu wollen hat zur Folge, die eigene Bescheidenheit aufzugeben, sie sogar zu zerstören. Sie wandelt sich um in Schande. Inhaltlich muß ich dir leider sagen, dass ich diese Aussage nicht nachvollziehen kann. Sie sogar für Unsinn erachte. Da du in deinem Gedicht keine konkrete Situation beschreibst, wirkt die ganze Situation auf mich in ihrer Ursache-Wirkung- Darstellung wie eine ideologische Schwarz-Weiß-Malerei. Die Triebhaftigkeit des Menschen, sein Wollen, sein Begehren... das ist Leben, und das ist die menschliche Überlebensstrategie schlechthin. Kein Fortschritt, keine Entwicklung usw. ohne das Wollen. Zur Form: Das "und" hat keine eigene Zeile verdient. "unendliche Schande" ist völlig übertrieben und klingt moralinsauer. Das von dir gewählte Thema ist durchaus interessant. Es gibt Situationen, in denen die eigene Gier, gegen besseres Wissen, die Oberhand gewinnt und unsere dem Eigenschutz verpflichtete Triebunterdrückung-oder abwehr nicht im Sinne der Zivilisation funktioniert. Die Reaktion der Gesellschaft wird Häme, Spott, Verachtung, Strafe oder auch Isolation sein. Dieses Gefühl der Zerissenheit zwischen Wollen und Dürfen, zwischen Gier und Angst, in Bildern zu umschreiben wäre durchaus eine interessante lyrische Aufgabe. lg tamiflu |
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07.01.2008, 21:35 | #7 |
Ich muss dir widersprechen Tamiflu. Ich empfinde es überhaupt nicht so, dass der Verfasser da eine allgemeingültige These, bzw eine Rechnung aufstellt a la Wollen=Verlieren der Bescheidenheit, Schande.
Nicht ohne Grund hat crh2 wahrscheinlich die Ich-Perspektive gewählt. Dadurch wird es ganz deutlich eine Einzelsituation, ein Einzelfall, ein Einzelschicksal, wie auch immer. Vielleicht hätte er nicht von Wollen, sondern von Verlangen sprechen sollen, was etwas härter klingt, um zu vermeiden, dass es so rüberkommt, wie du es empfindest. Denn Wollen ist natürlich Antrieb der Menschen und keiner wird wagen zu sagen, dass das immer und ausnahmslos schandhaft ist. Wenn Wollen aber zur Begierde wird, bei der man, wie man so schön sagt, wohlmöglich über Leichen geht, dann wendet sich das Blatt. Und ich glaube genau diese verstärkte Form des Wollens, die ausartet, beschreibt crh2 hier. Liebe Grüße, rainbowkid |
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07.01.2008, 22:17 | #8 | |
Zitat:
So bleibt der Text aber in einer allgemeinen Verfasstheit, welche die Aussage plakativ und einseitig erscheinen lässt. lg tamiflu |
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07.01.2008, 22:21 | #9 |
Wie bereits erwähnt hätte crh2 dann vielleicht ein bisschen mehr verdeutlichen müssen/können/sollen, dass es um mehr als nur bloßes Wollen geht. Und trotzdem finde ich, dass deutlich wird, dass diese verstärkte Form gemeint ist. Allein in Anbetracht der Konsequenzen für das lyrische Ich:
'Meine Bescheidenheit zerbrach und aus den Einzelteilen setzte sich unendliche Schande zusammen.' Würde ein einfaches Wollen das hervorrufen? Wohl kaum. Liebe Grüße, rainbowkid |
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