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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 03.03.2012, 23:00   #1
männlich rockstarr
 
Dabei seit: 12/2011
Ort: Köln
Alter: 35
Beiträge: 15

Standard Gedankenlos

Gedankenlos

Sich Gedanken zu machen halten viele Wissenschaftler für die größte Errungenschaft der Menschheit. Das ist es, so sagen sie, was uns Menschen so überlegen von den Tieren und Pflanzen macht. Wir können nicht nur Denken, sondern sogar Nachdenken.

Ich hingegen halte Gedanken für einen Fluch. Nein sogar für einen Parasit der sich in die Hirne eingefressen hat und manchmal langsamer und manchmal schneller, nach und nach unsere Lebensfreude aussaugt. Die eigentlich simplen Lebensmuster, werden durch die Störvariable der Gedanken zu einer Gleichung, mit unlösbarem Ende. Ein hin und her aus Gefühlsabfällen die unter dem Eindruck der Gedanken zu einer großem Brei aus Verunsicherung und Sorgen werden. Falsche Gedanken führen zu falschen Taten, die zu Schmerz führen. Wahre Gedanken führen sofort zum Schmerz. Negative Gedanken führen zu Schmerz. Positive Gedanken führen zu Hoffnung, welche doch fast immer enttäuscht und zu Schmerz führt. Oder zu Freude, welche nie die Zeit überdauert und früher oder später zu Schmerz wird.

Wir denken alle nach. Manche auf einer, um es nett zu formulieren peripheren Ebene, manche tiefgründig und emotional. Ich beneide die dummen oberflächlichen...ähm ich meine die peripheren Nachdenker. Ihre Gedanken kreisen um die simple Fragen wie sie am meisten Aufmerksamkeit bei Facebook erreichen können, um doch wirklich allen zu zeigen wie glücklich, traurig, verliebt, enttäuscht oder cool sie sind. Im Endeffekt geht es also um die Intention ihrem Leben eine Bedeutung zu geben. Da jedoch alle die diesen Text lesen werden, zur zweiten Kategorie gehören, möchte ich mit meiner angefangenen Argumentation nun fortfahren. Aber vorher diesen armen Wesen mein Beileid und Mitgefühl aussprechen, dafür das sie denken, also sind. Wer das Ende meines Satzes als grammatikalisch falsch empfindet, sollte das Lesen hier nun beenden und bei Facebook nach Descartes suchen.

Was beide Arten von Gruppen jedoch gemeinsam haben, ist ihre Intention. Beide versuchen ihrem Leben eine Bedeutung und vor allem einen Sinn zu geben. Was der ersten Gruppe jedoch relativ leicht fällt, daran verzweifeln und scheitern hingegen sehr häufig die Gruppe der Nachdenklichen und Tiefgründigen. Denn zwar leben sie unter dem selben Himmel wie die Anderen, haben jedoch einen anderen Horizont. Ihre Suche nach dem Sinn und der Bedeutung ihres Lebens, gestaltet sich somit um einiges schwieriger, da Tiefgründigkeit, Vielfalt entstehen lässt, welche sich zuletzt in Komplexität wandelt. Antworten zu finden, gestaltet sich also fast zu einem Akt der Unmöglichkeit. Damit ist letztlich das Resultat eines Gedanken oft der Schmerz und nur allzu selten Lebensfreude.

So nimmt mir all meine Gedanken,
und schenkt mir nur eins
das Wissen,
dass alles seinen Sinn so hat!
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