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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 27.05.2023, 20:47   #1
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Standard Kino der Nacht

Im Träumen werde ich Dichter:
Was ich im Wachen verweise,
schickt mich des nachts auf die Reise
und zeigt mir der Wahrheit Gesichter.
Es schlägt mir Seite um Seite auf
aus meinem Denken und Lebenslauf.

Den Träumen bleibt nichts verborgen,
Sie lesen das Herz anstatt den Mund
entlarven Lügen bis auf den Grund
und geben mich klüger ans Morgen.
Ihr Sandmann ist mein treues Geleit:
Er macht zum wahren Sehen bereit.

Ich träume in allen Sprachen,
bin Gänsemagd und Prinzessin,
sitz traulich in Fährmannes Nachen,
gesteuert auf fremde Gestade hin.
Dem Nachtkino folgt ein neuer Tag
und was an Weisheit im Traume lag.

27.05.2023
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Workshop "Kreatives Schreiben":
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Alt 27.05.2023, 21:51   #2
männlich Faber
 
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Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Hallo Ilka,

selbst in der Nacht ist unser Geist unermüdlich am Arbeiten. Ob man am anderen Morgen weiser oder gut gelaunt aufwacht, weil man schöne Träume hatte, oder ob man erschlagen und müde in den Tag startet, weil man von Albträumen gejagt wurde, kann man leider nicht beeinflussen. Zumindest ist das meine Erfahrung. Aber geträumt wird jede Nacht, auch wenn man sich nicht erinnert.

Liebe Grüße
Faber
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Alt 27.05.2023, 22:44   #3
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Danke für deinen Kommentar, Faber.

Albträume sind eher selten. Richtig ist: Das Gehirn schaltet nicht ab. Das gilt aber auch für alle anderen Organe, die uns, während wir schlafen, am Leben erhalten. Wir brauchen dieses Stadium der Erholung, das uns in Angst versetzt, weil wir die Welt ausblenden müssen und nicht wissen, was in den Stunden bis zum Aufwachsen passiert. Wer kennt nicht Berichte von nächtlichen Gewittern, über die wir sagen: Nix davon mitgekriegt.

Wir müssen dem Schlaf Vertrauen schenken, anders funktioniert das Leben nicht.

Mein Gedicht ist von einem Vortrag von Erich Fromm inspiriert, dem großen Frankfurter Psychologen, der sich viel mit Träumen befasst hat.

LG
Ilka
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