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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 04.05.2023, 19:52   #1
männlich Faber
 
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Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Standard Träume

All meine Träume münden in den See,
An dem vor langer Zeit ein Boot ich baute.
Nicht eine Böe weht von Luv nach Lee,
Herrscht in der Bucht doch schon seit jeher Flaute.
Kein Wind will in die müden Segel fassen,
Weil ich mein Leben lang mich niemals traute,
Den sichren Hafen hinter mir zu lassen.
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2023, 13:03   #2
männlich dunkler Traum
 
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Alter: 60
Beiträge: 1.615

... ich finde es immer wieder grandios, wie du Gefühle/ Stimmungen etc. in so wenige Zeilen quetscht und trotzdem nichts zu fehlen scheint. Dieses Selbstbesinnen und die Erkenntnis deines Träumers gut wieder gegeben.

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2023, 13:40   #3
männlich Georg C. Peter
 
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Ort: Karlsruhe
Beiträge: 834

Hi Faber,

auch von mir ein "Chapeau"!
Sehr schön den Inhalt in wenige Zeilen verpackt und prima in Reime gesetzt!

Für mich ist es die - geistige - midlife-crisis, die Du in Deinen Zeilen beschreibst.

Gelegentlich hilft aber auch die ehrliche Erkenntnis der Lebensflaute,
um anschließend mutig in See zu stechen...

Grüße von Georg
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2023, 14:10   #4
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Faber,
auch ich schätze Deine Gedichte sehr und genieße sie immer wieder.
Gestatte mir - es sind Petitessen - zwei Verse mit spitzen Fingern anzufassen:

"All meine Träume münden in den See" und
"Herrscht in der Bucht doch schon seit jeher Flaute"

Du hast in allen Versen die Form des jambischen Verfußes gewählt. Penibel vielleicht meine anderslautenden Betonungen:

All meine Träume... (sagtest Du : "Alle meine Träume...", wäre der Vers perfekt jambisch. (Quatsch: trochäisch!)

Herrscht in der Bucht... (so betone ich), und so verlangt es eigentlich auch das dominierende "herrscht", müsste noch geglättet werden.

Vielleicht: Beherrscht die Bucht doch schon seit jeher eine Flaute = xXxXxXxXxXxXx (komisch, hier stimmts - jambisch)

Liebe Grüße,
Heinz

Geändert von Heinz (05.05.2023 um 21:02 Uhr)
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2023, 19:09   #5
männlich Faber
 
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Beiträge: 384

Ich danke euch dreien ganz herzlich für eure Worte!

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Gestatte mir - es sind Petitessen - zwei Verse mit spitzen Fingern anzufassen:
Dafür brauchst du nun wirklich keine Erlaubnis; deine Anmerkungen sind mir immer wilkommen.

Deine Betonungen ergeben Sinn. Das wäre tatsächlich die natürliche Betonung, wie mir jetzt auch auffällt. Werde mir mal Gedanken zu Alternativen machen. Eine hast du ja schon geliefert.

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
(sagtest Du : "Alle meine Träume...", wäre der Vers perfekt jambisch.
Meinst du jambisch oder trochäisch? So wird ja die Betonung der ersten Silbe erzwungen. Ich beschäftige mich jetzt aber tatsächlich zum ersten Mal mit soetwas.

Mast- und Schotbruch
Faber
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2023, 21:00   #6
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

o Gott, wie dämlich kann man sein! Natürlich sollten sie alle jambisch sein. Ich hätte die beiden Verse jambisch formulieren müssen (wie Deine anderen).
Vergib!
Du beschäftigst Dich zum ersten Mal mit metrischer Gestaltung? Kompliment! Dann hast Du ein sehr gutes Gefühl für Takt und Rhythmus!
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2023, 20:12   #7
männlich Faber
 
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Beiträge: 384

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Vergib!
Macht doch nichts. Es hat mich nur kurzzeitig durcheinandergebracht und daher wollte ich nachfragen.

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Du beschäftigst Dich zum ersten Mal mit metrischer Gestaltung?!
Naja, so ganz stimmt das nicht. Ich mache seit meiner Jugend Musik. Ich weiß, dass es Takte mit und ohne Auftakt gibt, ich kann die "Schläge" pro Takt zählen etc. Vieles davon lässt sich dann auch auf die Lyrik anwenden.

LG
Faber
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2023, 03:52   #8
weiblich Silver
 
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Dabei seit: 08/2014
Beiträge: 1.026

Standard Sehr schön

Hallo Faber,

Deine Zeilen gefallen mir sehr.

Wenn man sich nicht traut, den sicheren Hafen zu verlassen, bleiben einem die Träume. Sind diese nicht Wünsche, die wir in uns tragen? Spiegeln sie nicht auch die Neugier auf Fernes, Neues und Unbekanntes wider? Den sicheren Hafen nicht verlassen zu haben, hier lese ich ein Bedauern heraus.

Dein Gedicht wirft Fragen auf, über die es nachzudenken lohnt.

Liebe Grüße Silver
Silver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2023, 17:36   #9
männlich Faber
 
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Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Liebe Silver,

vielen Dank für deine Gedanken zu meinem Gedicht. Häufig ist es statt Angst vielleicht auch Bequemlichkeit, die die Menschen davon abhält, neue Erfahrungen zu sammeln.

LG
Faber
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.05.2023, 16:57   #10
männlich r0s3nr0t
 
Benutzerbild von r0s3nr0t
 
Dabei seit: 03/2022
Beiträge: 25

Hallo Faber,

ein gelungenes Bild! Besonders die erste Zeile gefällt mir gleich sehr.

Beste Grüße
Rot
r0s3nr0t ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2023, 01:00   #11
männlich Faber
 
Benutzerbild von Faber
 
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Vielen Dank, Rot, fürs Lesen und für deinen Kommentar.

LG
Faber
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