Hasenfuß

[Faber]

Was hatte ich noch vor,
War voller Tatendrang.
Verschlossen war das Tor,
Was mich zur Umkehr zwang.

Der Schlüssel war verschollen,
Die Riegel schon verrostet.
Wie hätt ich's angehn sollen?
Was hätte es gekostet?

Ich schreite lieber fort
Und blicke nicht zurück.
An einem andern Ort
Versuche ich mein Glück.

[Candlebee]

Hallo Faber,

so jemanden kenne ich. Man nennt ihn auch Feigling, Schisser, Lusche. Einer, der nicht kämpft und kein Wagnis eingeht. Schrecklich finde ich das. Kämpfen ist doch allemal besser. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Hast die richtigen Worte gefunden. Gern gelesen. Gibt es eigentlich auch eine Hasenfüßin?

Nette Grüße, Candlebee

[Faber]

Hallo Candlebee,

tja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt ...
So ist's schon immer gewesen.
Dake fürs Kommentieren.

LG
Faber

[Georg C. Peter]

Zitat von Faber

Was hatte ich noch vor,
War voller Tatendrang.
Verschlossen war das Tor,
das mich zur Umkehr zwang.

Der Schlüssel war verschollen,
Die Riegel schon verrostet.
Wie hätt ich's angehn sollen?
Was hätt es mich gekostet?

Ich schreite lieber fort
Und blicke nicht zurück.
An einem andern Ort
Versuche dort mein Glück.

Hi Faber,

gefällt mir gut, ist fast ein wenig philosophisch.
Manchmal braucht es auch einfach einen Neuanfang,
die Amerikaner sagen dazu "fresh start".

Viele Grüße von Georg

PS: Habe im "Zitat" noch klitzekleine Verbesserungsvorschläge eingefügt...

[Faber]

Hallo Georg,

danke für deine Worte.

Respekt an alle, die einen kompletten Neustart wagen! Nichts für Hasenfüße

Danke auch für deine Vorschläge! Nur in der letzten Strophe klingt es für mich etwas unnatürlich und das Ort/dort beißt sich in meinen Ohren etwas. Unten die verbesserte Version.

LG
Faber


Was hatte ich noch vor,
War voller Tatendrang.
Verschlossen war das Tor,
Das mich zur Umkehr zwang.

Der Schlüssel war verschollen,
Die Riegel schon verrostet.
Wie hätt ich's angehn sollen?
Was hätt es mich gekostet?

Ich schreite lieber fort
Und blicke nicht zurück.
An einem andern Ort
Versuche ich mein Glück.

[Georg C. Peter]

Hallo Faber,

gefällt mir sehr gut!
Meine Vorschläge sind auch NIE als Kritik, immer nur als Anregung zu sehen.

LG Georg

[Vers-Auen]

Hallo Faber,
zu viel Tatendrang ist auch nicht gut, wie man aus dem
Märchen „Das Glück lag am Weg“ ersehen kann.

https://hekaya.de/maerchen/das-gluec...-asien_18.html

LG

[Faber]

Hallo Vers-Auen,

danke für den Link. Man sollte mit offenen Augen durchs Leben gehen, sonst erkennt man das Glück nicht.

LG
Faber

[Heinz]

Hasenfüßin = Lepusfoot (Übersetzung für Candlebee)

Lieber Faber,
ja, was hätte es gekostet? Sich selbst in den Hintern treten ist ja nicht möglich. Also muss es jemand anders tun: Ein bisschen Selbstüberwindung.
Mit den kleinen Änderungen, die Georg vorschlägt, wäre es ein rundum stimmiges Gedicht. (Änderungsfrist abgelaufen? Eine kleine Bitte an Ilka-Maria hilft da oft weiter).

Liebe Grüße,
Heinz

[Faber]

Danke, Heinz,

zwar kann man sich nicht selbst in den Arsch treten, dafür aber den inneren Schweinehund.

LG
Faber

[Ilka-Maria]

Ich kann an dem Gedicht nichts finden, was durch die Vorschläge besser geworden wäre. Anders und auch gut, aber nicht besser oder richtiger.

Für mich ist alles in Ordnung, auch dieser Teil:

Verschlossen war das Tor,
Was mich zur Umkehr zwang.

"Was" durch "das" zu ersetzen halte ich für wenig ratsam. Es geht nicht um einen Zwang, den das verschlossene Tor verursachte, sondern um die Erkenntnis, die das verschlossene Tor hervorrief, nämlich umzukehren. Deshalb ist "was" völlig okay.

Faber hat mich gebeten, das Gedicht anzupassen. Ich sehe dafür keine Notwendigkeit.

LG
Ilka

[Faber]

Zitat von Ilka-Maria

Es geht nicht um einen Zwang, den das verschlossene Tor verursachte, ...

Da ist was dran. Es ist der Umstand, der zur Umkehr bewegt, nicht das Tor. Wir lassens so.

Trotzdem danke ich Georg! Bin immer für Vorschläge offen.