Jambisch-trochäische Etüde für Silbermöwe

[Heinz]

Er
Du schlägst verschämt die Augen nieder
und kaum verbergen deine Lider
die Glitzertränchen auf den Wangen.
Mich überkommt ein zages Bangen:
Hab ich dir Schlimmes zugefügt?

Sie
Ich mache mir, mein Freund, Gedanken,
mein Bild von Männern kam ins Wanken,
als gestern Schreckliches passierte:
Die mädchenhafte Neugier führte
mich in das Zimmer meines Bruders:

Vergaß er doch den Pornostreifen
zu schließen, auf dem Bildschirm sahen
meine Augen Männer mit recht steifen
Gliedern, niemals sah ich sie von Nahen;
plötzlich bot sich meinen Blicken

so manches, was ich nie erlebte:
Zwei völlig Nackte wollten ficken
und machten ganz verrückte Sachen.
Ich fühlte, wie mein Herz erbebte -
sag, könnten wir es auch so machen?

Er
Du meinst, ich soll wie jener Bengel
nun dich, mein unschuldsvoller Engel,
so schambefreit an deine Brüste fassen,
und meine Finger frech an deiner
feuchten Spalte spielen lassen?

Und du willst mich oral erfreuen?
Was hast du noch von diesen neuen
Spielen gestern in dem Film gesehn?

Sie
Ich sah den Kerl mit seinen Lippen
ganz zart an ihre Muschi tippen.

Er
Das soll ich nun bei dir probieren?

Sie
Mach zu, ich wills mit dir studieren
und spürn, ob es uns Freude macht.
Wir haben eine ganze Nacht
lang Zeit, ich höre schon, wie Amor lacht.

[DieSilbermöwe]

Ach Heinz,

du bist für eine Überraschung gut!
Für solch Etüde fehlte mir der Mut,
in solchen Versen mich dem Metrum hinzugeben -
ich werde morgen früh mit -Ixen fleißig über diesem Texte schweben!

Für heute sag ich schönen Dank für diese witzig und frivolen Verse!

LG DieSilbermöwe

[Heinz]

Liebe Silbermöwe,
wer sagt denn, dass eine Etüde qualvoll oder langweilig sein soll wie das Exerzieren auf einem Truppenübungsplatz? Attention: Die Vorlage ist da und Du solltest, auch wenn Dir das Wasser im Mund zusammenfließt, merken, dass viele Verse in Jamben, einige in Trochäen geschrieben sind.
Nur Mut! Es wird gelingen, Jamben und Trochäen zu erkennen!
(xXxXxXxXxXxXxXxXx)
Klappts nicht gleich, verzage nicht, kein Meister ist bisher vom Himmel gleich zur Erde uns gefallen.
(XxXxXxXxXxXxXxXxXxXx).
Ich muss jetzt noch ein Prosawerklein fertig stellen.
Liebe Grüße,
Heinz

Ach so, Deine Antwort:

du bist für eine Überraschung gut!
xXxXxXxXxX - das sind einwandfreie Jamben
Für solch Etüde fehlte mir der Mut,
xXxXxXxXxX - das auch
in solchen Versen mich dem Metrum hinzugeben -
xXxXxXxXxXxXx - wow! Auch alles perfekt
ich werde morgen früh mit -Ixen fleißig über diesem Texte schweben!
xXxXxXxXxXxXxXxXxXx - nochmal wow!
Mach weiter so und bald wirst du den Lehrer übertrumpfen!
xXxXxXxXxXxXxXx

[Ilka-Maria]

Herrlich! Wieder ein echter, spöttisch-frecher Heinz. So etwas kann man nur von dir lesen, ohne dass man dabei rot wird, sonderen sich des Schmunzelns nicht erwehren kann.

Allerdings hätte ich ich die letzten beiden Verse so geschrieben (statt der Doppelung "lange/lang):

Wir haben eine ganze Nacht
lang Zeit, ich höre schon, wie Amor lacht.

Na ja, mal wieder meine Pingeligkeit.

Lieben Gruß
Ilka

[Heinz]

Liebe Ilka-Maria,
Dein Vorschlag entspricht völlig dem, was ich eigentlich vorhatte zu schreiben. Eine kleine Dusseligkeit und schon beseitigt. Nee, das ist keine Pingeligkeit und ich bin für Dein waches Auge dankbar.
Schön, dass es Dir gefallen hat, aber damenhaft wäre ein leichtes Erröten doch gewesen.
Liest Du bitte auch meinen Prosaversuch? Du weißt, dass ich da Schwächen habe (Hohenberg an der Eger anno 1961).
Liebe Grüße,
Heinz

[Ilka-Maria]

Zitat von Heinz

Schön, dass es Dir gefallen hat, aber damenhaft wäre ein leichtes Erröten doch gewesen.

Da muss ich dich enttäuschen, Heinz: Ich bin keine Dame, sondern eine Frau. Weißt du: Eine "Dame" ist für mich etwas wie ein Pudel, der gerade aus dem Hundesalon kommt, gewaschen, geschert, gelock, gut frisiert und gassi-fertig. Klingt ein bisschen wie das Zeugnis, das für einen Job im Internet als Influenzerin prädestiniert und bei dem man stinkreich werden kann - aber den ganzen Tag mit Lockenhäubchen vor der Kamera Männchen machen und bellen: Nee, nicht mein Ding.

Mein Vater gab mir Postulate auf meinen Lebensweg mit. Eins davon war: "Wenn dir der Zahnarzt wehtut, dann trete ihm ans Schienbein." Spätestens dann war klar, dass ich nicht zu einer Dame erzogen wurde. Ich glaube, ich war erst fünf.

Allerdings hätten die Zahnärzte, die ich in meinem Leben konsultiert hatte, eher Grund gehabt, mich zu treten, und zwar aus ihrer Praxis raus. Der Schweiß, den meine Weisheitszähne ihnen aus den Poren trieben, hätte ein Schwimmbecken füllen können. Um mein Gebiss hätte mich ein T-Rex beneidet. Aber meins war schöner und ist es immer noch.

Nee, Heinz, mit "damenhaft" ist bei mir nix drin. Das riecht mir zu sehr nach Dressur. Es wundert mich auch ein bisschen, dass du dieses Wort benutzt.

Das soll keine Kritik sein. Aber dass gerade du, so ein Freigeist und dem Weiblichen zugetan, von "damenhaft" schreibst ... oops! Jetzt ist es doch Kritik geworden. So schnell öffnet sich die Falle.

Da kann man sehen, wohin man kommt, wenn die Gedanken spiral gehen.

Aber obwohl ich das Ende der Wendeltreppe nicht erreicht und auch den goldenen Pott nicht gefunden habe, wünsche ich dir, Heinz, eine gute Nacht.

[Heinz]

Ich - Heinz wie er leibt und lebt. Zu salopp im Galopp. Aber bitte glaub nicht, ich sei Dein Zahnarzt. Dame ist für mich kein Schimpfwort, eher so was wie eine veredelte Frau. Auf Dich ist die Bezeichnung nicht gemünzt, aber die Anrede in Briefen "Sehr geehrte Damen und Herren" klingt anders als "Sehr geehrte Männer und Frauen". Aber ich glaube zu verstehen, dass man nicht zu den "Damen" wie Du sie beschrieben hast gehören möchte.
Verzeih meinen unbeabsichtigten Fehlgriff!

Liebe Frau Ilka-Maria, ich wünsch Dir eine gute Nacht!
Heinz

[DieSilbermöwe]

. Mach weiter so und bald wirst du den Lehrer übertrumpfen!

Lieber Heinz,

das nun sicher nicht aber der Lehrer hat mir zweifelsfrei sehr viel beigebracht - die Frau Lehrerin (Ilka) auch - ehe ich dieses Forum kannte, las ich zwar gern Gedichte, schrieb ab und zu auch mal eines, hatte aber von der Metrik nicht den geringsten Schimmer.
(Zu eurer Diskussion: Ich habe nichts dagegen, wenn man mich als Dame oder als damenhaft bezeichnet. Ich möchte nicht burschikos wirken und ich liebe es, wenn in Filmen die Frauen perfekt geschminkt und frisiert sind - sieht man im Alltag ja kaum. Mir fällt da als Beispiel immer Elizabeth Taylor in ihren Filmen ein. Die Frau hatte Klasse )

Freut mich, dass meine Antwort richtig gereimt war.

Und jetzt zum I-xen deiner Verse, wie versprochen:

Er
Du schlägst verschämt die Augen nieder
xXxXxXxXx Jamben
und kaum verbergen deine Lider
xXxXxXxXx. Jamben
die Glitzertränchen auf den Wangen.
xXxXxXxXx Jamben
Mich überkommt ein zages Bangen:
XxXxXxXx. Trochaen
Hab ich dir Schlimmes zugefügt?
XxXxXxXx Trochaen, aber ganz sicher bin ich nicht, man könnte es auch so I-xen:
xXxXxXxX und dann wären es Jamben. Klingt eigentlich besser.

Sie
Ich mache mir, mein Freund, Gedanken,
xXxXxXxXx Jamben? Ich tippe auf den Jambus - wenn ich mich jetzt nach dem ersten Wort richten würde - was ich aber nicht mehr mache - würde ich Trochaeus sagen, weil „Ich" eine betonte Silbe hat bzw. nur aus dieser besteht
mein Bild von Männern kam ins Wanken
xXxXxXxXx Jamben
als gestern Schreckliches passierte:
xXxXxXxXx Jamben - oder doch nicht?
XxXxXxXxX passt beides nicht habe was falsch gemacht
Die mädchenhafte Neugier führte
xXxXxXxXx Jamben
mich in das Zimmer meines Bruders:
xXxXxXxXx Jamben

Vergaß er doch den Pornostreifen
xXxXxXxXx

zu schließen, auf dem Bildschirm sahen
xXxXxXxXx
meine Augen Männer mit recht steifen
xXxXxXxXx
Gliedern, niemals sah ich sie von Nahen;
XxXxXxXxXx
plötzlich bot sich meinen Blicken
XxXxXxXx

so manches, was ich nie erlebte:
xXxXxXxXx
Zwei völlig Nackte wollten ficken
xXxXxXxXx
und machten ganz verrückte Sachen.
xXxXxXxXx
Ich fühlte, wie mein Herz erbebte -
xXxXxXxXx
sag, könnten wir es auch so machen?
xXxXxXxXx

Ich mache bei den nächsten Versen weiter, wenn ich weiß, ob ich hier richtig lag.

LG DieSilbermöwe

[Ilka-Maria]

Guten Morgen, Silbermöwe,

meine Augen Männer mit recht steifen
xXxXxXxXx
Gliedern, niemals sah ich sie von Nahen;
XxXxXxXxXx
plötzlich bot sich meinen Blicken
XxXxXxXx

mit Vers zwei und drei liegst du richtig: Trochäen. Der Vers davor ist allerdings auch ein Trochäus. Sie ergeben sich daraus, dass Heinz an diesen Stellen mit Enjambements gearbeitet hat. Ziemlich raffinierter Aufbau.

Bis dahin sind alle Verse in Jamben geschrieben.

Weiter unten kommen noch zwei Trochäen, falls ich bei der Länge des Gedichts nichts übersehen habe. Aber sonst: alles jambisch.

niemals sah ich sie von Nahen

Hier hätte ich "von Nahem" geschrieben (oder alternativ: "von nah").

Lieben Gruß und einen guten Rutsch ins Wochenende,

Ilka

[DieSilbermöwe]

Liebe Ilka,

vielen Dank für's Drüber schauen!

.Der Vers davor ist allerdings auch ein Trochäus. Sie ergeben sich daraus, dass Heinz an diesen Stellen mit Enjambements gearbeitet hat. Ziemlich raffinierter Aufbau.

Ja, das habe ich gemerkt - man kommt ins Grübeln...und das war von Heinz sicher beabsichtigt

Dir auch ein schönes Wochenende!

LG DieSilbermöwe

[DieSilbermöwe]

Und weiter geht's:

Er
Du meinst, ich soll wie jener Bengel
xXxXxXxXx Jamben
nun dich, mein unschuldsvoller Engel,
xXxXxXxXx Jamben
so schambefreit an deine Brüste fassen,
xXxXxXxXxXx Jamben
und meine Finger frech an deiner
xXxXxXxXx Jamben
feuchten Spalte spielen lassen?
XxXxXxXx Trochaeus

Und du willst mich oral erfreuen?
xXxXxXxXx Jamben
Was hast du noch von diesen neuen
xXxXxXxXx Jamben
Spielen gestern in dem Film gesehn?
XxXxXxXxXx Trochaeus

Sie
Ich sah den Kerl mit seinen Lippen
xXxXxXxXx Jamben
ganz zart an ihre Muschi tippen.
xXxXxXxXx Jamben

Er
Das soll ich nun bei dir probieren?
xXxXxXxXx Jamben

Sie
Mach zu, ich wills mit dir studieren
XxXxXxXxX Trochaeus

und spürn, ob es uns Freude macht.
xXxXxXxXx Jambus
Wir haben eine ganze Nacht
xXxXxXxX

lang Zeit, ich höre schon, wie Amor lacht.
xXxXxXxXxX

[MonoTon]

mit Vers zwei und drei liegst du richtig: Trochäen. Der Vers davor ist allerdings auch ein Trochäus. Sie ergeben sich daraus, dass Heinz an diesen Stellen mit Enjambements gearbeitet hat. Ziemlich raffinierter Aufbau.

Interessant, ich hätte gedacht es liegt an den Zweisilbigen Worten und deren Sinnsilbe auf erster Position dass sie Trochäisch sind.
Wozu brauche ich Einsilber überhaupt? Hm

vielleicht verdicht ich ein Gedicht das Jamben mir verspricht, so
dicht und voll und ach so toll, dem ein Trochäus folgen soll, doch
langes denken, lautes sprechen, könnte das Gehirn mir brechen.
Darum erzwing ich mir die Silben, beides gleichsam zu verwirbeln.
Darum zwing ich diesen Vers ins Gegenteil, den Kontrovers.

Sie
Mach zu, ich wills mit dir studieren
XxXxXxXxX Trochaeus

Tatsächlich ein Jambus, das Wort "studieren" trägt eine Sinnsilbe und der Rest fügt sich dem Gewohnheistmetrum, nach welchem hier gefragt ist.
xxxxxxxXx

Die anderen Zeilen sind richtig zugeordnet.

Spielen gestern in dem Film gesehn?
XxXxXxXxXx Trochaeus

Ebenfalls richtig, ein Trochäus
nur die Kadenz ist nicht korrekt zugeordnet, da "ge-seh()n" eine Auslassung enthält und somit gehoben endet.
XxXxXxXxX

Lg Mono

[Ilka-Maria]

MonoTon, lass es lieber sein. Es geht um Trochäen und Jamben, nicht um Gewohnheitsmetren, Sinnsilben und Wortbildungeb, die durch Auslassungen eine männliche statt weibliche Kadenz erzeugen. In all meinen Werken über Verslehre, die auf das Studium der Literaturwissenschaft ausgelegt sind, kommt ein Begriff wie "Gewohnheitsmetrum" überhaupt nicht vor. Es darf dein Geheimnis bleiben, was du darunter verstehst.

Aber verschone vor allem Silbermöwe, die redlich daran arbeitet, die Verslehre zu verstehen, mit deinen verwirrenden Erklärungen, denn sie sind alles andere als hilfreich.

Die Frage, wozu der Mensch Einsilber braucht, soll hoffentlich ein Witz sein, wenngleich ein schlechter.

Für dein Verständnis wäre ich dir dankbar.

Beste Grüße
Ilka

[MonoTon]

Aber verschone vor allem Silbermöwe, die redlich daran arbeitet, die Verslehre zu verstehen, mit deinen verwirrenden Erklärungen, denn sie sind alles andere als hilfreich.

Plötzlich geht es doch um Verslehre?
Ja meinetwegen ich bin auf eure Erklärungen zu aufkommenden Fragen gespannt.

Und ja die Frage nach Einsilbern war ein Witz.
Den Begriff Gewohnheitsmetrum hab ich mir vermutlich ausgedacht, ich wüsste auch nicht was an Metren repetitiv sein könnte.

Lg Mono

[Heinz]

Liebe Silbermöwe,
fast alles richtig ge-ixt. Ich schreib Dir meine Version auf und Du kannst vergleichen:

Er
Du schlägst verschämt die Augen nieder
und kaum verbergen deine Lider
die Glitzertränchen auf den Wangen.
Mich überkommt ein zages Bangen:
Hab ich dir Schlimmes zugefügt?

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxX........................alles Jamben in der ersten Strophe

Sie
Ich mache mir, mein Freund, Gedanken,
mein Bild von Männern kam ins Wanken,
als gestern Schreckliches passierte:
Die mädchenhafte Neugier führte
mich in das Zimmer meines Bruders:

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx..............auch in der zweiten Strophe alles Jamben

Vergaß er doch den Pornostreifen
zu schließen, auf dem Bildschirm sahen
meine Augen Männer mit recht steifen
Gliedern, niemals sah ich sie von Nahem;
plötzlich bot sich meinen Blicken

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
XxXxXxXxXx
XxXxXxXxXx
XxXxXxXx........Vers 1 und 2: Jamben, 3. bis 5. Vers Trochäen (mit Berichtigung des 4. Versex (Nahem)

so manches, was ich nie erlebte:
Zwei völlig Nackte wollten ficken
und machten ganz verrückte Sachen.
Ich fühlte, wie mein Herz erbebte -
sag, könnten wir es auch so machen?

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx...........alles Jamben

Er
Du meinst, ich soll wie jener Bengel
nun dich, mein unschuldsvoller Engel,
so schambefreit an deine Brüste fassen,
und meine Finger frech an deiner
feuchten Spalte spielen lassen?

xXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
XxXxXxXx....viermal Jamben, 5. Vers: Trochäen

Und du willst mich oral erfreuen?
Was hast du noch von diesen neuen
Spielen gestern in dem Film gesehn?

Sie
Ich sah den Kerl mit seinen Lippen
ganz zart an ihre Muschi tippen.

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
XxXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx.......3, Vers: Trochäen, alle anderen: Jamben
Er
Das soll ich nun bei dir probieren?

Sie
Mach zu, ich wills mit dir studieren
und spürn, ob es uns Freude macht.
Wir haben eine ganze Nacht
lang Zeit, ich höre schon, wie Amor lacht.

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxXxX.......alles Jamben

Ich denke, meine Version trifft auf allgemeine Zustimmung.
Liebe Grüße,
Heinz

[DieSilbermöwe]

Lieber Heinz,

. fast alles richtig ge-ixt.

ich schlage rückwärts einen Purzelbaum!

Vielen Dank für die Auflösung!

LG DieSilbermöwe

[Heinz]

Liebe Silbermöwe,
Lob sei der, die sich ein Lob verdient hat!
Ich erhole mich gerade von der lorbeerumkränzten Kritik Ilka-Marias an meinem "Gott und Poet". In dieser Weise kritisiert zu werden gleicht ja einer Ordensverleihung und nun versteh ich den Schiller erst recht: "Ja, wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund, und wer's nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund." Trotz des ausladenden Stils konnte ich der Üppigkeit abholden Ilka die Maria in ihr wecken. Heute Nacht komm ich wohl nur schwer in erholsamen Schlaf.
Die danke ich für Deine Mühe, sich meinen Prosatext vorzunehmen und Deine Anmerkungen fallen auf fruchtbaren Boden.
Wenn ich dasselbe auch in Deiner Gestaltung von Gedichten mit bewirken kann, freut mich das natürlich sehr. Zur Zeit habe ich mich nach langer Zeit an die "Kalevala" heran getraut. Vor über vierzig Jahren war dieses finnische Nationalepos Pflichtlektüre einer großen Gruppe Besucher (ich erinnere mich natürlich mehr an die beteiligten Besucherinnen) Suomis. Ich nehme an, dass die erneute Lektüre des umfangreichen Werks, Einfluss auf meine nächsten Gedichte haben wird (und dem von Ilka favorisierten "Lapidar"-Stil mehr entspricht als meine bevorzugte Ausdrucksweise).
Eine Kostprobe aus 596 Seiten, 50 "Runen" genannten Abschnitten,der Kalevala:
1. Rune
"Es verlangt mich im Gemüte,................................XxXxXxXx
dränget mich zu dem Gedanken,.........XxXxXxXx
an das Singen gleich zu gehen,...........XxXxXxXx
zu dem Wort es bald zu bringen..........XxXxXxXx
unsres Stammes Sang, den alten,.......XxXxXxXx
hergebrachten nun zu singen..................................XxXxXxXx
Worte schmelzen mir im Munde,..............................XxXxXxXx
Laute wollen mir entschlüpfen,................................XxXx XxXx
kommen mir auf meine Zunge,......................XxXxXxXx
zwängen, stoßen an die Zähne.............XxXxXxXx
Goldner Freund, mein guter Bruder,
komm, Gespiele meiner Kindheit!
Komm zugleich mit mir zu singen,
..." (bis hier - Originaltext)

Der da singt, ist Väinämöinen,
der die seeumspülte Insel,
unberührten, öden Boden, immer
dort zu leben, lauthals singend
nun betrat - siehst Du, dieser Urzeitsänger verführt mich zur Nachahmung. Er beginnt mit Trochäen und beim Lesen fallen die zahlreichen Alliterationen auf.

Solches sang ein alter Mann,
sang die Runen in Suomi,
mächtig brummt der Bass des Sängers,
Bäume bogen ihre Äste,
offen waren alle Ohren ....

siehste, so gehts los, wenn man meine Zügel lockert. Das"a" habe ich auch fett gesetzt, da sich bei Alliterationen alle Vokale stabreimen.

Ich hör ja schon auf.

Liebe Grüße,
Heinz

[DieSilbermöwe]

Schlaf.
Die danke ich für Deine Mühe, sich meinen Prosatext vorzunehmen und Deine Anmerkungen fallen auf fruchtbaren Boden.
Wenn ich dasselbe auch in Deiner Gestaltung von Gedichten mit bewirken kann, freut mich das natürlich sehr

Lieber Heinz,

ich habe mir gerne deinen vergnüglichen Prosatext vorgenommen.

Und seit du mir sozusagen „Gedicht-Unterricht" gibst, hat das - so hoffe ich doch - einige Verbesserungen bei meinen Gedichten bewirkt.

Aber mit Stabreimen und Alliterationen wird es jetzt wieder kompliziert ...

LG DieSilbermöwe

[Heinz]

Liebe Silbermöwe,
das Anführen meines Beispiels und seiner Folgen (Kalevala/Stabreime) sollte keinen auffordernden Charakter haben. Wie bleiben erst einmal beim Jambus mit ein paar Blicken übern Zaun zum Trochäus. Was Alliterationen/Stabreime angeht: In diese Dichtweise unserer Vorfahren sind wir sprachlich verflochtener als wir es wahrhaben wollen und wenden sie (unbewusst vielleicht) in unseren eigenen Dichtbemühungen an.
Nochmal: Wir bleiben vorerst beim Jambus und trotzdem die Frage:
Schlägt das Herz nicht höher und sind wir nicht bass erstaunt, erschüttert und erregt, im Innersten bewegt, wenn uns der Liebste stabgereimt ins Öhrchen raunt:
"Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp,
über Stock und über Steine,
aber brich dir nicht die Beine."
Ach ja, schreiben kann so viel Spaß machen.
Liebe Grüße,
Heinz

[Heinz]

Hallo MonoTon,
Du solltest Dich nicht dümmer stellen als Du bist.
Was soll Dein seelenerschütternder Ausruf: "Plötzlich geht es doch um Verslehre?"
Das Gedicht, kaum wage ich den Scherzknubbel so zu nennen, trägt die Überschrift:
"Jambisch-trochäische Etüde für Silbermöwe".Höre ich den Begriff "Etüde", denke ich automatisch an "etwas studieren","etwas üben".
Lese ich in der Überschrift die Begriffe "Jambus/Trochäus" oder "jambisch-trochäisch", denke ich sofort an Verslehre/Versfüße.
Lese ich dann zu allem Überfluss noch "für Silbermöwe", dann geht mir ein Kronleuchter auf: Silbermöwe bekommt ein Übungsstück für das Einstudieren von Jamben und Trochäen.
Ich sehe Dich auf die Knie sinken und bewundernd stammeln: Ach so! Da hätte ich auch selbst kommen können.
Was Du mit "Gewohnheitsmetrum" meinst, interessiert mich genau so wie Ilka-Maria. Ein Spruch, in dem ich gewöhnliche Metren anwende, lautet:

Wenn einer keine Ahnung hat,
dann soll er einfach mal die Schnauze halten.

Das wären gewöhnliche Jamben, die eine Lebensweisheit zum Ausdruck bringen:
xXxXxXxX
xXxXxXxXxXx

Liebe Grüße,
Heinz

[MonoTon]

Ich werde mich nicht weiter zu Wort melden, ich habe verstanden dass meine Argumente eventuell sehr überfordernd waren. Dafür möchte ich mich bei Silbermöwe entschuldigen.
Ich möchte aber auch anmerken, dass es vielleicht ratsamer ist Silbermöwe unter einem ihrer eigenen Texte die Betonung näher zu erläutern, weil sie ihre eigene Aussprache in den Texten kennt und somit besser phonetische unterschiede erkennen kann, anstatt ihr einen Porno aufzuzwingen.
Lg Mono

[Heinz]

Hallo MonoTon,
Du hast alles Recht dieser Welt, Dich gegen Kritik zu wehren.
Aber aus meinem kleinen Zwiegespräch einen Porno zu machen, zielt doch zu sehr unter die Gürtellinie.
Silbermöwe ist eine erwachsene Frau, strotzt von Selbstbewusstsein und kennt ihre Sprachkompetenz.
Die Betonung ihrer eigenen Texte analysieren? Was denkst Du, was hier seit Jahren geschieht?
Für den Porno fühl Dich bitte von einem solchen leicht um die Ohren gewatscht.
Gruß,
Heinz

[MonoTon]

Du hast alles Recht dieser Welt, Dich gegen Kritik zu wehren.

Mache ich nicht, ich habe nur eingesehen das meine Art des Lernens, dem lernenden nichts bringen mag und eure wohl die Sinnvollere ist.
Ich war zu sehr darauf gerichtet zu vermitteln und mitzuteilen, dass ich gar nicht mitbekam wie ich überfordert habe. Und das ist kein Einzelfall.

Das mit dem Porno tut mir leid. Ich las nur Brüste fassen. Muschi tippen, ficken, oral verwöhnen. Ich war oberflächlich.

Lg Mono

[Heinz]

O.K.
Heinz

[Ilka-Maria]

Zitat von MonoTon

Ich werde mich nicht weiter zu Wort melden, ich habe verstanden dass meine Argumente eventuell sehr überfordernd waren.

Guten Morgen, MonoTon,

ich hoffe, du hattest dir diesen Satz gut überlegt. Du unterstellst Usern, sie seien mit deiner Wortmeldung "sehr überfordert", also offensichtlich zu blöd, um den tiefen Gehalt deiner Kommentare zu verstehen. Bevor du solche Beleidigungen (wahrscheinlich ohne Absicht) ablässt, solltest du überlegen, ob du dich nicht besser mit Semantik befassen solltest anstatt mit Betonungen. Das ist kein Zynismus von mir, sondern eine ernstgemeinte Empfehlung.

Schönen Sonntag.

Ilka

[MonoTon]

verstehe was du verstehen willst,
ich habe mich auf das hier von Silbermöwe bezogen

Aber mit Stabreimen und Alliterationen wird es jetzt wieder kompliziert ...

daraus schloss ich dass meine Worte ebenfalls und stets überfordernd waren.
Und dafür habe ich mich entschuldigt.
Ich sehe nicht warum ich mich ständig rechtfertigen muss.
Meine Bemühungen führen zum selben Ziel.
Nur mit dem unterschied dass sie sich nicht alleine auf das "hören" beziehen.
Und ich lerne zudem gerade das nicht jeder das theoretische braucht, sondern den praktischen Vorteil der Anwendung hat.
Ich wiederhole mich, ich werde mich nicht mehr einbringen, da ich einfach nicht gefragt bin. Und das ist ok für mich.
Ebenfalls schönen Sonntag.
Lg Mono

[Erhard Gratz]

Bleib mal schön dabei, MonoTon, Du bist doch ein interessantes Gewürz in der Suppe.

[Heinz]

Hallo Erhard,
Deine Seelsorge in allen Ehren, aber ich glaube, sie ist überflüssig. MonoTon wird nicht tonlos und nebenbei: Was hat Deine Wortmeldung mit meinem Faden zu tun?
Liebe Grüße,
Heinz

[Erhard Gratz]

Nichts, private Nachricht wäre angebrachter gewesen.

Gruß,
Erhard

[Heinz]

Alles klar. Der schöne Maientag (bei uns scheint die Sonne ohne Unterlass) stimmt mich milde.
Liebe Grüße,
Heinz