Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Zeitgeschehen und Gesellschaft

Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 27.04.2023, 17:05   #1
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 857

Standard Fortschritt

Fortschritt

Ist Fortschritt denn für alle da?
Wer ihn besitzt, bei dem er weilt,
behält ihn und ist ihm stets nah!
Den andern wird er zugeteilt.

Zugeteilt, wenn er auch nützt,
Besitzern, denen er gehört,
damit er ihren Status schützt
und so nicht ihren Frieden stört.

Im Zweifelsfall wird er versteckt
und darf für alle nicht entstehn.
Besitzer halten sich bedeckt,
wenn sie nicht ihren Vorteil sehn.

Es geht dabei um Geld und Macht
die oft auch jeder Fortschritt bringt.
Drum wird auch gerne, mit Bedacht,
gesteuert, was da wem gelingt.
Hans Plonka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2023, 19:26   #2
männlich Faber
 
Benutzerbild von Faber
 
Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 384

Der Fortschrittszug ist längst abgefahren. Wer nicht schon drin sitzt, schafft es nur schwer, noch aufzuspringen. So ist das leider. Fortschritt wird patentiert und teuer verkauft.

Ein sehr sachliches Gedicht, das sich einem unbequemen Thema widmet.

LG
Faber
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2023, 20:05   #3
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 857

Lb. Faber,

was ich mit meinem Gedicht sagen wollte ist, dass der Fortschritt von Mächtigen nach ihren Bedürfnissen angepasst wird. Dies geht oft so weit, dass verheimlicht oder zerstört wird, aber auch gefördert wenn es Gewinn bringt. Die Bedürfnisse der einfachen Menschen spielen dabei kaum eine Rolle.
Danke für das Lob.

LG Hans
Hans Plonka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2023, 21:33   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
ist, dass der Fortschritt von Mächtigen nach ihren Bedürfnissen angepasst wird. Dies geht oft so weit, dass verheimlicht oder zerstört wird, aber auch gefördert wenn es Gewinn bringt. Die Bedürfnisse
Guten Abend, Hans,

schade, dass dein Gedicht - wieder einmal - an der Oberfläche wabert und den Geruch von Verallgemeinerung und Verschwörungstheorie verbreitet. Reichen-Bashing ist ein bisserl einfach, unscharfe Behauptungen ebenfalls. Warum belegst du dein Thema nicht einmal anhand eines waschechten Beispiels? Die Pharma-, Bekleidigungs- oder Nahrungsmittelindustrie könnten dir genügend Stoff liefern.

Als Rundumschlag stimmt das Statement deines Gedichts schlicht und einfach nicht, sondern verharrt auf der Stufe eines Vorurteils bzw. der Verurteilung eines Kollektivs. Es gab nämlich schon immer Menschen in Führungsrollen, die den Fortschritt rein um ihrer Idee willen vorangetrieben haben, weil sie von ihr überzeugt waren; und es gab Menschen, die mit ihren Erfindungen bewusst zum Wohlstand der Bevölkerung beitrugen. Beispiele lassen sich in der Automobil-Entwicklung benennen: Karl Benz wusste bis zum Schluss nicht, ob seine Idee zum Erfolg führen würde, war finanziell ruiniert und oft dabei, sein Projekt aufzugeben. Henry Ford steigerte die Produktion seines Fahrzeugs durch die Erfindung des Fließbands, war aber so vorausdenkend, seine Arbeiter entsprechend hoch zu bezahlen und sein Produkt, die legendäre "Tin-Lizzie", zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt zu bringen. Zum Erfolg gehört nämlich auch, das sich die breite Masse so ein Produkt leisten kann. Als Forrest Tucker sein Automodell entwickelte, hatte er nicht Profit im Kopf, sondern höchstmögliche Sicherheit (ähnlich wie in Schweden der "Volvo").

Anderes Beispiel: Als Änne Burda die Idee für eine Zeitschrift mit Schnittbögen und Nähanleitungen in den Kopf kam, brannte sie zunächst für das Projek und kämpfte für dessen Finanzierung; ob es Erfolg haben würde, wusste sie anfangs nicht. Sie dachte aber an die Frauen, die nach dem Krieg zu wenig Geld hatten, um sich Kleider kaufen zu können. Aber eine alte Nähmaschine hatten viele noch in ihrem Haushalt.

Menschen wie du, Hans, sehen in unternehmerischen Begabungen, die von einer enormen Kreativität gelenkt werden, grundsätzlich geldgierige Haie, die auf Fressen programmiert sind. Alles Dagoberts, die jeden Morgen vor dem Frühstück in das Becken voller Goldstücke springen und ein klingelndes Bad nehmen, bevor sie den Tag mit Champagner beginnen. Diese Denke geht an der Realität völlig vorbei.

Mich nervt es zusehens, dass hier einige von sozialistisch-kommunistischen Ideen, Neiddebatten und Zukurzgekommensein geblendete "Lyriker" meinen, nur wer mit dem Hammer Wörter zu Gedichten zusammenhaut, die er nicht einmal vorher in die Glut gelegt hat, sei ein kreativer Geist. Wer ein Unternehmen hochzieht, Kredite schultert und ein hohes Risiko eingeht, dafür Arbeitsplätze zur Verfügung stellt und gute Mitarbeiter gut bezahlt, ihnen sogar noch eine zusätzelich Betriebsrente gewährt und sie im fortgeschrittenen Alter als Mentoren für den Nachwuchs einsetzt und sie deswegen für viele Stunden von ihrer eigenen Arbeit freistellt, ist ebenfalls kreativ. Er denkt sogar viel kreativer, nämlich in die Zukunft hinein. Ein Lyriker? Der schreibt ein Gedicht, beschreibt seine Zeit, hat außer Worten nichts produziert, und wenn er gut war, werden seine Gedichte weiter gedruckt und weiter gelesen. Billige Nahrung für den Geist - aber das Gehirn braucht Fett, um denken zu können, und der Bauch braucht Proteine, Kohlehydrate und noch ein paar Kleinigkeiten, damit der Motor läuft, um die Arbeitskraft zu mobilisieren, die Produktion und Markt, aber auch den Gang in den Supermarkt und den Druck aufs Gaspedal des Autos in Gang hält.

So, das ist jetzt eine Litanei geworden. Um es nochmal kurz zu machen, Hans: Was du substanzlos zusammenschreibst, überzeugt nichtmal einen Hamster. Wer sein Leben damit zubringt, sich über die Reichen und die Ungerechtigkeit der Welt einen dicken Kopf zu machen, vergisst, rechtzeitig die Backen zu füllen und sich Vorräte anzulegen. Wäre gut, wenn es nicht Geld, sondern Haferflocken wären. Letzteres kann man nämlich essen.

Und nochmal kürzer:
Du hast versucht, aus der Hüfte zu schießen, Hans, aber wie oft zuvor vergessen, die Rolle Zündblättchen in den Plastikrevolver zu legen. Dann macht's halt nur "klick" statt "peng".
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2023, 06:59   #5
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Hallo Hans,

was sachlich von deinem Text zu halten ist, hat Ilka-Maria dir sehr anschaulich unter die Nase gerieben. Aber es gibt auch noch anderes zu bemängeln.

Zitat:
Zitat von Hans Plonka
Wer ihn besitzt, bei dem er weilt
Kann man ihn, den Fortschritt, besitzen, wie z.B. ein Patent oder das Urheberrecht. Wohl nicht.


Zitat:
Zitat von Hans Plonka
Im Zweifelsfall wird er versteckt
und darf für alle nicht entstehn.
Der Fortschritt wird also versteckt, obwohl er noch gar nicht entstanden ist? Wie soll das gehen?

Lieber Hans, in deinen Gedichten ist leider kein Fortschritt zu erkennen, ich würde eher von Rückschritt sprechen, der allen Weltverbesserern und Querdenkern eigen ist. Auf Poesie und Lyrik bauen deine Texte sowieso nicht auf.

LG Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2023, 13:18   #6
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 857

Lb. Ilka-Maria,

Unterschiede in der Gesellschaft sind dem Fortschritt dienlich und bieten einen einen gewissen Anreiz, wenn er gefördert wird, so, dass Reichtum bei Bemühungen für jeden erreichbar ist. Ab einer gewissen Grenze wird er, je größer er bei Einzelnen wird, auch schädlicher für die Gesellschaft, weil dann zwangsläufig Einzelinteressen ohne Rücksicht auf Mehrheiten durchgesetzt werden. Dies geschieht auch mit den schlimmsten Verbrechen (Unterwanderung der Demokratie, Kriege, Völkermord, Zwangsimpfung, Folter usw.)

Erfindung werden nie selbstlos gemacht, leider haben die Erfinder auch wenn ihre Erfindung Erfolg hat selten einen ausreichenden Vorteil davon. Mächtige prüfen ob eine Erfindung für sie Vorteil oder Nachteil ist und entscheiden darüber ob und wann sie für die Allgemeinheit da sein wird.
Superreichen geht es nicht um materiellen Gewinn, sondern um ihren Anteil am Gesamten, Einfluss und Macht.
Gedichte sollten auch Verdichtungen sein. Beispiele lenken dabei nur vom Gesamten ab.
Noch einmal: Reiche und Unternehmer sehe ich positiv. Es geht um Superreiche.

LG Hans

Lb Nöck,

Zitat:
Lieber Hans, in deinen Gedichten ist leider kein Fortschritt zu erkennen, ich würde eher von Rückschritt sprechen, der allen Weltverbesserern und Querdenkern eigen ist. Auf Poesie und Lyrik bauen deine Texte sowieso nicht auf.
Negative Meinungen über meine Arbeiten brauchen nicht ständig wiederholt zu werden. Sie sind inzwischen ausreichend bekannt.

LG Hans
Hans Plonka ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Fortschritt

Stichworte
fortschritt, geld, macht



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Fortschritt Schwark Zeitgeschehen und Gesellschaft 0 30.01.2014 12:30
Fortschritt Schwark Gefühlte Momente und Emotionen 0 04.11.2013 18:02
Fortschritt Jeanny Gefühlte Momente und Emotionen 0 21.12.2007 15:05
Fortschritt Perry Liebe, Romantik und Leidenschaft 2 13.11.2007 10:05


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.