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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 14.05.2023, 16:16   #1
männlich Anaximandala
 
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Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.198

Standard Als Gott der Herr den Menschen schuf

Als der Herr die Welt erschuf
wollt er bald den Menschen schaffen
doch es schien, wie er so schaut
leer, womit er sonst so baut.
"Ohne Schwanz und ohne Huf?"
dacht er sich, es wird dem Affen

jetzt nen Upgrade drum verpasst ...
geisteskrank mit Kiemen, Flügel,
Schuppen, Gift, zum überwintern
einen atomaren Hintern,
da sprach Petrus: "Sieh, du hast
nichts davon, dort liegt im Hügel

grad noch Ledermüllverschnitt,
gib ihm eine warme Heimat,
denn sonst wird es sicher frieren,
lass kein Haar es wärmend zieren,
Waffen gib ihm keine mit,
Nahrungsquelle sei sein Beitrag

zur Natur, gib ihm zum Spass
nutzlos abgeschwächte Sinne,
lang die Brut ernähren, eben
länger als manch Tiere leben;
Nüsse, Pilze, Beeren, Gras,
fressen und die meisten Nächte

wach und müd am Schlafensort
liegen, Nahrung muss er kochen."
"Und ich leg ihm in die Wiege"
sprach der Herr "Gewalt und Kriege,
dieser Feudel soll durch Mord
Predatoren unterjochen"

"Also doch kein Schmetterling,
schutzlos Opfer, das gibt was
an Gespräch am Himmelstisch"
sagte Petrus
"ja der Mensch wird ein Spektakel
gib ihm doch auch noch Tentakel"
"nein, doch riecht ihm schnell nach Fisch
fern des Wassers Dong und Ding.
Ja, des Menschen Zeit wird krass.

Blöd ist einzig nur die klare
Spanne, denn der Mordlusthaufen
wird die Hochkultur erstreben
bis sich Pyramiden heben,
dann noch knapp 5000 Jahre
bis sich seine Spurn verlaufen"
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2023, 19:38   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Warum nicht mal einen Perspektivwechsel einnehmen?

Als die Menschen Gott erschufen,
hatten sie den Sündenbock,
ihn vor's Weltgericht zu rufen
unter Katastrophenschock.

Um sich gnädig zu erweisen,
gaben sie ihm einen Sohn,
ließen ihn den Vater preisen,
Heiligsprechung war sein Lohn.

Bock und Böckchen trugen beide
jetzt der Menschheit Sündenlast,
dem Gewissen droht kein Leide,
es darf planen, was ihm passt.

Weiterhin gibt's Katastrophen,
und wirkt Böses in der Welt,
Gott bleibt Päpsten, Philosophen
und den Sündern mit viel Geld.

LG
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2023, 17:34   #3
männlich Faber
 
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Beiträge: 384

Standard Erleuchtung

Erlösung ist beinah in Sicht,
Denn jeder ahnt: Es gibt ihn nicht.
Auf Erden hat er keine Macht,
Nur in dem Kopf, der ihn erdacht.
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2023, 17:41   #4
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Mal kritisch gesehen: Gäbe es einen Gott, der diese Welt und speziell unseren Planeten mit allem, was da kreucht und fleucht, erschaffen hätte, müsste er nochmal in die Lehre gehen, denn er hat einen verdammt schlechten Job gemacht und außerdem als Führungskraft völlig versagt.

Da ein Gott aber allmächtig ist und gar nicht derart versagen kann, liegt der Verdacht nahe, dass er von den Menschen als Instrument erdacht wurde, ihre Herrschaftsansprüche zu rechtfertigen. Ergo waren sie es, die einen verdammt schlechten Job gemacht haben, denn mit der Zeit kamen sie immer mehr in Erklärungsnot, wieso ihr Gott den Menschen nicht das Paradies und ihren Drang nach Erkenntnis gelassen hat. Was hätte jemand wie Gott, der allmächtig ist, denn von ihnen zu befürchten gehabt?
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
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Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2023, 00:08   #5
männlich Faber
 
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Beiträge: 384

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Gäbe es einen Gott, der diese Welt [...] erschaffen hätte, müsste er nochmal in die Lehre gehen
Er hat die Welt in nur sieben Tagen erschaffen; und das merkt man ...
Faber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2023, 18:33   #6
männlich Thomas Oy
 
Dabei seit: 04/2022
Ort: dortmund, wlh dortmund, aplerbeck, allerstr. 40
Beiträge: 76

Standard die Behinderung geht in das 11. Jahr

die Behinderung geht
in das 11. Jahr
sie liegt
aber mit echtem Essen
(wie plastisch sie das erzählen)
wenn überall Leiber sind
und Leiberlärm
Thomas Oy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2023, 18:35   #7
männlich Anaximandala
 
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Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.198

Standard Gnott ist groß

Ja cool, toll dankesehr für die Texte, gerne mehr davon!

Es gibt Geschichten, die da schlafen
Epochen in des Menschen Geist
und die beginnen ihn zu strafen
wenn man sie aus den Träumen reißt

Wie jene, die zum Ungeheuer
einst werden sollt, sie wurd befreit
an einem warmen Lagerfeuer
vor langem, in des Eises Zeit

Die Fabel handelte von Gnott
der in den Wolken hat sein Nest
der dort aus Liebe -so der Plot-
stets schaut wer heimlich an sich fässt

denn Gnott der arme war verflucht
wen er erwählt, dass er ihn liebt
der zog ihn an wie eine Sucht
in der es nur noch eines gibt

Halt dich strikt an Gnotts Gebote
und vermeid die sieben Sülzen
brech den Armen in die Brote
Gnott ist groß, er lebt in Uelzen
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2023, 20:25   #8
männlich MonoTon
 
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Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.107

Auch mal interessant zu sehen, der Mensch nicht als Herrschaftswesen über alles, sondern als Futtertier für Prädatoren.

Lg Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2023, 19:32   #9
männlich Anaximandala
 
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Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.198

Standard Danke mein Lieber

Hallo Mono und vielen Dank

ja da sind ein paar Punkte bei die mich echt bisschen Grinsen lassen haben
es ist fast schon schade, wie viel an solchen verrückten Aspekten trotzdem immer verloren geht

LG und lieben Gruß
Delf
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
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