Gefangen im "Wackelpudding"

[Chacha]

So ein Wackelpudding ist großartig, sagen sie.
Man darf sich beim Zubereiten so frei entfalten, sagen sie.

Doch, darf man das tatsächlich?
In jedem Rezept findet man doch letzendes mindestens eine Zutat, die im Wackelpudding drin sein muss, damit es Wackelpudding wird. An diese Zutat muss sich jeder halten, der Wackelpudding zubereitet, sonst wird es kein Wackelpudding und jeder will doch Wackelpudding zubereiten können, sagen sie.

Nun stehe ich also täglich in meiner Küche und hinterfrage, warum denn jeder so vom Wackelpudding begeistert ist, wenn man nicht frei entscheiden kann, wie man ihn zubereitet. Denn diese eine Zutat, die in jedem Wackelpudding drin sein muss, damit es Wackelpudding wird, die will ich einfach nicht zu meinem Wackelpuddingrezept hinzugeben.

Ich sträube mich richtig davor, denn so stelle ich mir meinen Wackelpudding einfach nicht vor. Ich habe meine ganz eigene Vorstellung von meinen Wackelpudding, doch ohne diese Zutat wird es nicht funktionieren, sagen sie.

Und so langsam fange ich an, noch mehr von dem was sie sagen zu hinterfragen und irgendwie bleibe ich mit meinen Gedanken und Fragen stets allein, denn keiner versteht, dass ich nicht so vom Wackelpudding begeistert bin wie sie.

[Hans Plonka]

Lb. Chacha,

der Wackelpudding ist alternativlos. Auch wenn er noch so wackelt, solange er nicht zerreißt, wird er andere Macharten ablehnen. Wer dies nicht akzeptiert, wird ausgegrenzt. Im schlimmsten Fall auch abgestraft.

LG Hans

[Ex-LetterLady]

Wenn ich versuche, den Eingangstext zu verstehen, werde ich selbst zum Wackelpudding.