Trauer und Hoffnung bei Poetry.de

Ex-LetterLady · 22.05.2023, 22:05

Ach - wenn ich damit falsch nur läge!
Ich fühl‘ mich so als Nervensäge.
Zerre stündlich an Gedanken,
an gesunden und an kranken.
Lass sie schrumpfen - wieder dehnen.
Wünsche mir mit ein paar Tränen,
ich wäre gänzlich von mir frei -,
auch wenn das keine Lösung sei.

Wer bin denn ich? Will ich ICH sein?
Lieber groß und nicht so klein?

Welch ein Chaos an Gedanken,
an gesunden und an kranken.
Nein - nein, ich bin ja nicht betrunken.
Nur im Stimmungstief versunken.
Schwimmend auf des Lethes Welle
zu einer fernen Hoffnungsquelle.

Ex-Pennywise · 23.05.2023, 00:02

Moin LetterLady,

solche Prozesse des Gedankenwälzens und der Unzufriedenheit mit sich selbst kenne ich von Früher. Ich finde das gut und flüssig von Dir umgesetzt.
Irgendwie fänd ich im drittletzten Vers

"nur im Stimmungstief versunken"

irgendwie flüssiger. Kann Dir nicht mal genau sagen, warum. Wahrscheinlich rein subjektives Empfinden.

Gruß

Pennywise

Ilka-Maria · 23.05.2023, 00:45

Bah! Ein klasse Text! Einfach, schlicht, auf den Punkt gebtracht, in einwandfreiem Deutsch und an Emotion alles drin. Zugegeben: das Ende schwächelt ein bisschen. Da hast du die Kurve nicht mehr gekriegt oder das Letzte nicht mehr rauslassen wollen. Könnte aber auch zur Stärke des Gedichtes beitragen - da bin ich mir nicht sicher und bleibe ein bisschen im Regen stehen. Denn beim wiederholten Lesen rastet es doch ein.

In meinen Augen aus der Masse hervorstechend.

Ex-LetterLady · 23.05.2023, 06:51

Danke schön - Pennywise!

Danke auch für Deinen Tipp, eine Zeile anders zu formulieren.
Ich bin dem nachgekommen.

Ex-LetterLady · 23.05.2023, 06:55

Danke auch vielmals an Ilka-Maria!

Befand mich zum Zeitpunkt des "Schmiedens" obiger Verse in einem derartigen Stimmungstief, dass ich alles immer wieder verworfen habe - und mich zuletzt mutig machen musste, diese Zeilen hier einzusetzen.

22.05.2023, 22:05	#1
Ex-LetterLady abgemeldet Dabei seit: 05/2023 Beiträge: 108 Meine Gedichte	Trauer und Hoffnung Ach - wenn ich damit falsch nur läge! Ich fühl‘ mich so als Nervensäge. Zerre stündlich an Gedanken, an gesunden und an kranken. Lass sie schrumpfen - wieder dehnen. Wünsche mir mit ein paar Tränen, ich wäre gänzlich von mir frei -, auch wenn das keine Lösung sei. Wer bin denn ich? Will ich ICH sein? Lieber groß und nicht so klein? Welch ein Chaos an Gedanken, an gesunden und an kranken. Nein - nein, ich bin ja nicht betrunken. Nur im Stimmungstief versunken. Schwimmend auf des Lethes Welle zu einer fernen Hoffnungsquelle. Geändert von Ex-LetterLady (23.05.2023 um 06:48 Uhr)

23.05.2023, 00:45	#3
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.104 Meine Gedichte Meine Favoriten	Bah! Ein klasse Text! Einfach, schlicht, auf den Punkt gebtracht, in einwandfreiem Deutsch und an Emotion alles drin. Zugegeben: das Ende schwächelt ein bisschen. Da hast du die Kurve nicht mehr gekriegt oder das Letzte nicht mehr rauslassen wollen. Könnte aber auch zur Stärke des Gedichtes beitragen - da bin ich mir nicht sicher und bleibe ein bisschen im Regen stehen. Denn beim wiederholten Lesen rastet es doch ein. In meinen Augen aus der Masse hervorstechend. __________________ Workshop "Kreatives Schreiben": http://www.poetry.de/group.php?groupid=24

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23.05.2023, 00:02	#2
Ex-Pennywise abgemeldet Dabei seit: 12/2020 Beiträge: 599 Meine Gedichte Meine Favoriten	Moin LetterLady, solche Prozesse des Gedankenwälzens und der Unzufriedenheit mit sich selbst kenne ich von Früher. Ich finde das gut und flüssig von Dir umgesetzt. Irgendwie fänd ich im drittletzten Vers "nur im Stimmungstief versunken" irgendwie flüssiger. Kann Dir nicht mal genau sagen, warum. Wahrscheinlich rein subjektives Empfinden. Gruß Pennywise

23.05.2023, 06:51	#4
Ex-LetterLady abgemeldet Dabei seit: 05/2023 Beiträge: 108 Meine Gedichte	Danke schön - Pennywise! Danke auch für Deinen Tipp, eine Zeile anders zu formulieren. Ich bin dem nachgekommen.

23.05.2023, 06:55	#5
Ex-LetterLady abgemeldet Dabei seit: 05/2023 Beiträge: 108 Meine Gedichte	Danke auch vielmals an Ilka-Maria! Befand mich zum Zeitpunkt des "Schmiedens" obiger Verse in einem derartigen Stimmungstief, dass ich alles immer wieder verworfen habe - und mich zuletzt mutig machen musste, diese Zeilen hier einzusetzen.