Probleme

[Ex-LetterLady]

Verflixt - das Denken fällt mir schwer.

Dabei ist doch mein Hirn nicht leer.
Dort tummeln sich gar zig Ideen.
Doch glaub‘ ich: die will keiner seh‘n.

Früher hab‘ ich viel geschrieben.
Dazu die Lust ist nicht geblieben.
Was mir das Leben arg vermiest,
halt weil sie doch ja keiner liest.

Vielleicht sollt‘ ich wieder in Steno schreiben,
damit die Gedanken doch irgendwo bleiben.
Damit nicht unbedingt alles verloren,
was aus dem Gehirn vor Zeiten geboren.

Klar doch - wie sollt‘ es auch anders sein:
manches ist gut - und and‘res zum Schrei‘n.
Und manchmal kann man sich nicht entscheiden:
was wähl‘ ich für mich nun von diesen beiden.
Das Leben ist halt so ein Auf und Ab.

Und Wellengang hält uns stets auf Trab.
Damit wir nur ja nicht müde werden,
machen wir‘s nach galoppierenden Pferden,
rennen durchs Leben - atemlos,
legen die Hände nicht in den Schoß,
dienen dem Schicksal zu allen Zeiten,
egal -, was diese uns oft bereiten.
Wir stellen die Uhren vor und zurück -
und basteln oft mit großem Geschick
am persönlichen Lebensfaden,
sind leer - oder auch manchmal ziemlich geladen,
und denken am Ende des Daseins nach:
Nun gut: es gab halt Stille und Krach.
Ein ewiger Wechsel - oder nur dann und wann -,
den man als Mensch nicht beeinflussen kann.

© LetterLady