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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 10.04.2023, 19:16   #1
Friedrich
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 237

Standard Stille Tage in Kerteminde

Stille Tage in Kerteminde

Lang ersehnter heißer Sommer,
Dänemark liegt flach und grün,
Hitze lastet auf den Feldern,
schwarze Schwalben segeln kühn.

Von der Küste weht die Brise,
sanfter Hauch kühlt heiße Haut,
Kormorane spähen im Hafen,
Robbe aus dem Wasser schaut.

Durch die schlanken Brückenpfeiler
treibt die Flut gemach ins Land,
dort wo Drachenschiff mit König
einst die letzte Ruhe fand.

Zeit steht still in Kerteminde,
Blumengarten, kleines Haus,
Andersen, geliebter Dichter,
Deine Heimat sah so aus.

*) Hans Christian Andersen (1805-1871), Schöpfer von Die kleine Meerjungfrau und Das häßliche kleine Entlein wurde in Odense
unweit von Kerteminde in bescheidenen Verhältnissen geboren
.
Friedrich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2023, 20:31   #2
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.107

Hallo

Strophe 1/ Vers 3 hadere ich, aufgrund der Verslänge.
Es hat sich ein Fünter Versfuß eingeschlichen und ich sehe nicht, dass dieser sich inhaltlich begründet, auch nicht den Wechsel in einen Daktylus. Oder ich übersehe es? Er bewirkt aber keinen Tempowechsel durch einen Übergang in einen anderen Versfuß.
Ich mag den bestehenden trochäischen 4 Füßer. Ist der gewollt zuviel?
Das ist schon der zweite Text den ich mit dem Reimschema a,b,c,b finde und ebenfalls mit einem plötzlich auftretenden Daktylus der mein Sprachempfinden stört. Irgendwas stimmt mit mir nicht.
Der Andere machte mir gefühlt rhythmisch aber mehr Probleme. Hier ist mir die sonst geführte trochäische Betonung eigentlich eindeutig.
Danke schön dafür. Ich mag deine Bilder in diesem Text und die Sprache ist präzise und angenehm.
Gerne gelesen.

Zitat:
Kormorane spähen im Hafen,
XxXxXxxXx
vielleicht
Kormorane dort am Pier?
XxXxXxX

Insofern eine Lösung überhaupt nötig ist, denn vielleicht ist es ja auch ein gängiges Stilmittel und ich kenne es einfach nicht. Ich kenne ja auch nicht alles.

Lg Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2023, 04:03   #3
Friedrich
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 237

Hallo MonoTon,
Zitat:
Strophe 1/ Vers 3 hadere ich, aufgrund der Verslänge.
Es hat sich ein Fün(f)ter Versfuß eingeschlichen
Besagte Zeile ist ein vierfüßiger Trochäus wie alle anderen auch. Es gibt auch keinen "Wechsel in einen Daktylus".
Zitat:
Kormorane spähen im Hafen,
Ich lese "späh'n" im Hafen, dann stimmt es. Spähen macht sich nur im Schriftbild besser.

Vielen Dank fürs Reinsehen.

Friedrich
Friedrich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2023, 07:02   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Guten Morgen, ihr beiden,

ich bin auch über den "Kormoran"-Vers gestolpert. Ganz sauber ist das Metrum hier nicht. Allerdings ist das Wort "Kormoran" auch ein bisschen tricky. Im Deutschen ist es lt. Duden ein Anapäst, wird also auf der dritten Silbe betont; in Österreich ist es ein Daktylus, also Betonung auf der ersten Silbe.

Ich hatte es immer auf der ersten Silbe betont, hergeleitet von z.B. "Fischadler" oder "Albatros". Also für mich: Daktylus. Und wieder etwas dazugelernt.

Zum Gedicht insgesamt: Eine atmosphärisch dichte Beschreibung, die gelungen ist. An den kleinen Stolperer, den das Plural-"e" verursacht, kann man sich gewöhnen, denn er ließe sich beim Vortrag kaschieren.

Liebe Grüße
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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