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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 26.02.2017, 01:09   #1
männlich Meishere
 
Dabei seit: 05/2014
Ort: Berlin
Alter: 28
Beiträge: 875

Standard Der Künstler

Er ist ein Künstler, lange schon,
er liebt das Spiel der Farben,
sein Pinsel zeichnet feine Striche
und schenkt der Leinwand Narben.

Die Bilder zeigen seine Seele
und innerstes Verlangen,
kein Pinselstrich, kann heut noch zeugen
vom anfänglichen Bangen.

Doch weiß er, dass sein Geist erfriert,
nichts Warmes ist geblieben,
so sehr hat ihn die Kunst bestimmt,
dass er vergaß zu lieben.

So sucht er nun den Höhepunkt
des kurzen Künstlerlebens,
ein letztes Bild, ein neues Stück,
ein letzter Strich, kein Weg zurück.

Sein Meisterwerk ist diese Nacht,
den Boden färbt er rot;
rot erstrahlt der Morgenhimmel,
des Kunstwerks Titel: Tod.
Meishere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2017, 14:04   #2
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371

Zitat:
Zitat von Meishere Beitrag anzeigen
Er ist ein Künstler, lange schon,
er liebt das Spiel der Farben,
sein Pinsel zeichnet feine Striche
und schenkt der Leinwand Narben.

Die Bilder zeigen seine Seele
und innerstes Verlangen,
kein Pinselstrich, kann heut noch zeugen
vom anfänglichen Bangen.

Doch weiß er, dass sein Geist erfriert,
nichts Warmes ist geblieben,
so sehr hat ihn die Kunst bestimmt,
dass er vergaß zu lieben.

So sucht er nun den Höhepunkt
des kurzen Künstlerlebens,
ein letztes Bild, ein neues Stück,
ein letzter Strich, kein Weg zurück.

Sein Meisterwerk ist diese Nacht,
den Boden färbt er rot;
rot erstrahlt der Morgenhimmel,
des Kunstwerks Titel: Tod.
Lieber Marcel,

trauriges Ende eines Künstlers.

Was ich sehr interessant finde: Die ersten drei Strophen haben ein einheitliches Reimschema, ab Strophe vier findet ein Wechsel statt. Dieser Wechsel drückt irgendwie die Verzweiflung des Künstlers noch deutlicher aus.
Das neue Reimschema wirkt gehetzt und ausweglos. Ich kann mir die Situation richtig bildlich vorstellen. Er irrt in seinem Atelier wie ein Löwe im Käfig umher. Die Rasierklinge liegt zum Greifen nah ... Immer wieder dieser Blick dorthin ... Und dann tut er es einfach ...

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2017, 15:37   #3
mimimi
Gast
 
Beiträge: n/a

Von mir ein Sternchen *

lg
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Alt 26.02.2017, 15:43   #4
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Meishere,
wie oft willst du dich eigentlich noch vorstellen
Ich freue mich das du wieder auftauchst und dann bringst du auch noch gelungene Beiträge mit
Super!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2017, 21:14   #5
männlich Meishere
 
Dabei seit: 05/2014
Ort: Berlin
Alter: 28
Beiträge: 875

Liebe Dabschi,

danke, dass du auch deine Empfindung zum Reimschemabruch (das Wort hört sich sogar wissenschaftlich an! xD) geschildert hast. Wenn man sowas macht, dann weiß man ja nicht, ob der Leser da irgendwas mit anfangen kann oder es vielleicht einfach ignoriert wird.
Interessant finde ich auch, dass du die Person als einen tatsächlichen Künstler ansiehst. Das ist natürlich eine verständliche Interpretation und zeigt mir wieder, wie wichtig die Perspektive/Erfahrung eines Lesers sein kann und dass verschiedene Leser ganz verschiedene Bilder in den Worten sehen können.
Als Hinweis auf meine eigentliche Intention: Der Künstler selbst ist eher eine Metapher, so wie die Leinwand und der Pinsel auch. Ich hatte schon gedacht, dass das Wort "Narben" an dieser Stelle zu plump ist und das Bild stört und da eine Weile nachgedacht, ob ich ein anderes Wort finde


@mimimi: Das ist aber lieb. Schön, dass es dir gefällt


@Gylon: So oft, bis mich auch wirklich niemand mehr vergisst!
Danke für das Lob, freut mich, dass ich dich erfreuen konnte


Liebe Grüße,

Marcel
Meishere ist offline   Mit Zitat antworten
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