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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 05.05.2023, 20:30   #1
männlich Georg C. Peter
 
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Standard Die Moritat vom Schatten hinterm Schacht

Die Moritat vom Schatten hinterm Schacht

Wurde drüben, hinterm Schacht,
nicht getuschelt und gelacht?

War vom Luftzug in der Nacht
Herzog Engelberg erwacht?

War in mondesheller Nacht
nicht ein Schatten hinterm Schacht?

Hat es eben hinterm Schacht
nicht geknistert und gekracht?

Hat der Knappe in der Nacht
alle Fenster zugemacht?

Ließ die Klappe hinterm Schacht
jener Diener außer Acht?

Ganz egal, wie man’s betracht‘:
Jener Edle wurd‘ zur Nacht

von dem Schatten hinterm Schacht
massakriert und umgebracht.

PS:
Von dem Schatten hinterm Schacht
hätt' ich sowas nicht gedacht...



Grusel- Hörversion:
https://youtu.be/Ty-GnakiS7M
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2023, 21:14   #2
männlich Heinz
 
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Beiträge: 7.879

Lieber Georg,
auch das muss mal sein, Du hasts vollbracht!
Ich hab gekichert, kich're noch ob all der Pracht
der reichen Reime, einer mehr als acht
künden von dem dem Schatten hinterm Schacht.
Selbst ein Knappe, der ich war, als Kohle ich gemacht,
hätt ich mich im achten Schacht in finstrer Nacht,
wie Bergleut sagen dummm und dusselig gelacht!
Liebe Grüße und Glück Auf!
Heinz
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Alt 06.05.2023, 04:18   #3
männlich Vers-Auen
 
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Beiträge: 2.196

Standard Dumm, dass es kracht, dumm wie die Nacht

Hallo Georg,
diese Geschichte hast du gut gemacht,
aber der Schatten hinter dem Schacht
hat mich um den Schlaf gebracht.

Ich habe noch keinen bestimmten Verdacht,
dafür habe ich an Fragen, mehr als acht!
Warum wurde keine Fackel angemacht?
Warum wurde der Edle nicht bewacht?
War im Schacht eine wertvolle Fracht?
Warum wurde der Edle umgebracht?
Wo war der Diener in dieser Nacht?
Wer kommt als Täter in Betracht?
Hat er Diener auch mitgemacht?
Wer war diese dunkle Macht?
Lebte der Edle in Zwietracht?
Nun ist Schicht im Schacht!

LG
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2023, 12:43   #4
männlich Heinz
 
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Beiträge: 7.879

Lieber Vers-Auen,
entschuldige bitte, wenn ich vor Georg eine Bemerkung mache:

Wenn der im Schacht
ne Fackel anmacht,
dann, gib acht,
ja, dann kracht
gar nicht sacht
ne Explosion im Schacht.

Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2023, 19:04   #5
männlich Vers-Auen
 
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Ort: Jenseits von Eden
Beiträge: 2.196

Lieber Heinz,
alles gut, ich bin davon ausgegangen, dass es kein Kohlegrubenschacht war,
bzw. es sich um eine Kohlenstaub oder Schlagwetterexplosionen handelte.

Weil im Gedicht ein edler Herzog mit seinem Diener vorkommt, meinte ich es
handelte sich um ein Schloss, mit einem geheimen Schacht als Notausgang.

LG

Geändert von Vers-Auen (06.05.2023 um 21:06 Uhr)
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2023, 19:26   #6
männlich Georg C. Peter
 
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Ort: Karlsruhe
Beiträge: 834

Lieber Heinz,

wunderbar die Berg- und Schacht-
bau-Gedanken in der Nacht!

Es ist erstaunlich, Heinz, was Du bereits alles erlebt und aufgesogen hast.
Deine vielfältige Dichtkunst zeugt davon!


Lieber Vers- Auen,

schön, dass Du sogar den Heine mit ins Gedicht integriert hast!

Zu Deinen wichtigsten Fragen:

Warum wurde der Edle nicht bewacht?
=> hätte zu viel Krach gemacht!

Warum wurde keine Fackel angemacht?
=> Hat wohl keiner dran gedacht...

Wer kommt als Täter in Betracht?
=> Alle! Drum gebt auf Euch acht!

Wo war der Diener in dieser Nacht?
=> Hatte sich ins Hemd gemacht...


...hat Spaß gemacht mit Euch beiden!
Nochmals Dank und ritterliche Grüße,
Georg

PS: Es spielt tatsächlich im Schloss.
Aber...wer weiß schon, wo die nächste Moritat stattfindet...
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2023, 21:06   #7
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Vers-Auen,
meine Klugscheißerei (Explosion, die kracht bei dunkler Nacht - das hab ich nur aus Spaß gemacht)
LG
Heinz

Lieber Georg,
was ich schon alles erlebt habe? Ich sach ma so: Bin ja auch ein alter Knacker.
H.
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2023, 23:20   #8
Ex-Pennywise
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Beiträge: 599

Moin Georg

ich mag hier sowohl die Form, als auch die Idee an sich. Schön auch, dass hier ähnliche Reime von Anfang bis Ende durchgezogen werden. Das prägt sich sehr gut ein.
Hat mir gefallen, das was da so hinterm Schacht passiert bzw. sich da rumtreibt. Und weil ich die Hörversion genial finde...Favorit!

Gruß

Pennywise
Ex-Pennywise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2023, 08:07   #9
männlich Nöck
 
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Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Lieber Georg,

danke für deine originelle Steilvorlage, die unsere Fantasie beflügelt hat.
Und du hast gezeigt, dass auch Nonsens salonfähig sein kann.


Ist im Schacht erst einmal Schicht
Kichert leis der Schattenwicht

Langsam klettert er ans Licht
Wo er Engelberg ersticht

Mondeshell, das war es nicht
Schatten bieten schlechte Sicht

Hinterm Schacht grinst ein Gesicht
Das gehört dem Bösewicht

Der den Knappen auch ersticht
Denn ein Fenster war nicht dicht

Schleppt den Diener vors Gericht
Wenn die Klappe er zerbricht

Lasst ihn frei, wenn er verspricht,
Dass er nicht im Schacht erbricht

Engelberg, den stört das nicht,
Er verlor sein Lebenslicht

Wünschen wir dem Schattenwicht
Läuse, Pocken, Pest und Gicht

Liebe Grüße
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2023, 22:47   #10
männlich Georg C. Peter
 
Benutzerbild von Georg C. Peter
 
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Ort: Karlsruhe
Beiträge: 834

Lieber Heinz,

bei Dir ist NOCH LANGE NICHT Schicht im Schacht (trotz Deiner vielen Erlebnisse).

Herzliche Grüße,
Georg


Lieber Pennywise,

freut mich sehr, dass es Dir gefällt!

Zumal es ein ganz anderes (Grusel-) Genre ist als meine üblichen heiteren historischen Gedichte.

Und bei der Vertonung hatte ich jede Menge Spaß:
Was man mit ein wenig Hall, einer kreischenden Frau und einer knarrenden Tür so alles anfangen kann…

Und Deinen „Favorit“ hänge ich mir natürlich gerahmt übers Bett!!

Merci + viele Grüße,
Georg
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2023, 22:49   #11
männlich Georg C. Peter
 
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Ort: Karlsruhe
Beiträge: 834

Wünschen wir dem Schattenwicht
Läuse, Pocken, Pest und Gicht



Lieber Nöck,

HAMMER- Antwort, vielen Dank!
Du hast den Schatten-Wicht ein weiteres Mal reanimiert und somit haben wir ihn – quasi im Dicht- Duett – zur Unsterblichkeit verholfen!

Demütiger Dank und gruselige Grüße,
Georg
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
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