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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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28.04.2022, 10:15 | #1 |
Bin heut' schon vor der Sonne ...
Bin heut' schon vor der Sonne
zu den mächt'gen Waldesriesen, um in morgendlicher Wonne des Tag's Erwachen zu genießen. Gemeinsam mit gefiedert' Freunden die nach und nach zum Gruße singen, auf belaubten Ästen träumten und langsam nun die Flügel schwingen. Und während meine Beine schreiten auf den laubbedeckten Wegen, erste Strahlen mich begleiten. Ich recke mich der Sonn' entgegen. Ein lauer Wind tanzt in den Kronen und spielt vergnügt mit Blatt und Tier. Mein Staunen will der Wald belohnen, hält mich gefangen im Revier. Und dieser Duft und all die Zier erweitert mir das Herze. Ich bin beglückt im Jetzt und Hier, nichts kann den Tag mir schwärze'. Candlebee |
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28.04.2022, 20:30 | #2 |
Hallo Candlebee,
dein Gedicht entführt einen wunderbar in die Morgenstimmung im Wald. Ich hab es sehr gerne gelesen und finde die Art deiner Wortkürzungen interessant...bis auf " nichts kann den Tag mir schwärze' " Das hört sich für mich eher wie in einem Dialekt geschrieben an. Aber vielleicht ist das ja beabsichtigt... Liebe Grüsse Sinneswandler |
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02.05.2022, 10:19 | #3 |
Hallo Sinneswandler,
was du angemerkt hast, hat weniger mit einem Dialekt zu tun. Es sollte sich lediglich auf "Herze" reimen. Vielleicht gibt es ein anderes Wort, was besser passt oder die ganze Zeile ersetzt. Mir fiel dazu nur nichts anderes ein. Nette Grüße, Candlebee |
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02.05.2022, 14:49 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Candlebee,
beinahe, so habe ich das Gefühl, wäre ich Dir auf meinem Spaziergang zum Kickelhahn am Rande des Thüringer Walds begegnet. Du hast ein schönes Gedicht geschrieben und die kleinen Mängel sind leicht zu beheben. Mein Vorschlag und meine Begründungen: Hab heute schon vorm ersten Strahl der Sonne xXxXxXxXxXx den Weg zum Hang mit seinen Waldesriesen xXxXxXxXxXx beschritten, um in morgendlicher Wonne xXxXxXxXxXx des Tags Erwachen freudig zu genießen, xXxXxXxXxXx Regelmäßige fünfhebige Jamben; "mächtige" Waldesriesen ist ein Pleonasmus, ähnlich wie "kleine Zwerge"; Vermeidung überflüssiger Apostrophe, die bestenfalls den Lesefluss stören. Die Strophe würde auch reimlos funktionieren, weil sie ungereimt als Blankverse durchgingen. gemeinsam mit meinen gefiederten Freunden xXxxXxxXxxXx die nach und nach im Chor zum Gruße singen, xXxXxXxXxXx und nachts auf frisch belaubten Zweigen träumten, xXxXxXxXxXxXx erwachend und beglückt die Flügel schwingen. xXxXxXxXxXx Erster Vers in "beschwingten" Daktylen; die folgenden Verse in zwei fünfhebigen Jamben und ein Vers inm sechshebigen Jambus. Und während meine Beine schreiten auf den laubbedeckten Wegen, erste Strahlen mich begleiten. Ich recke mich der Sonn' entgegen. Diese Strophe ist für mich verunglückt. Wer "schreitet" (das ist mir zu hoch gestochen) auf laubbedeckten Wegen und reckt sich dabei der "Sonn" entgegen? Wenn Du diese Strophe komplett streichst, ändert sich nichts an der beschriebenen Morgenstimmung. Ein leichter Wind tanzt in den Kronen, xXxXxXxXx sein Tanzplatz ist des Walds Revier. xXxXxXxX Mein Staunen will der Wald belohnen, xXxXxXxXx in stiller Andacht steh ich hier, xXxXxXxX mir bleibt der Duft, und all die Freude xXxXxXxXx geht ungefiltert mir zu Herzen. xXxXxXxXx Ich bin beglückt im Hier und Heute: xXxXxXxXx Nichts kann den hellen Tag mir schwärzen. xXxXxXxXx Du kannst nun mit meinem Vorschlag machen was Du willst. Eine Möglichkeit ist, das bearbeitete Gedicht durch Ilka-Maria an die alte Stelle zu setzen. Zusammengesetzt würde es dann so lauten: Hab heute schon vorm ersten Strahl der Sonne den Weg zum Hang mit seinen Waldesriesen beschritten, um in morgendlicher Wonne des Tags Erwachen freudig zu genießen, gemeinsam mit meinen gefiederten Freunden die nach und nach im Chor zum Gruße singen, und nachts auf frisch belaubten Zweigen träumten, erwachend und beglückt die Flügel schwingen. Ein leichter Wind tanzt in den Kronen, sein Tanzplatz ist des Walds Revier. Mein Staunen will der Wald belohnen, in stiller Andacht steh ich hier, mir bleibt der Duft, und all die Freude geht ungefiltert mir zu Herzen. Ich bin beglückt im Hier und Heute: Nichts kann den hellen Tag mir schwärzen. Liebe Grüße, Heinz Geändert von Heinz (02.05.2022 um 16:44 Uhr) |
02.05.2022, 15:27 | #5 |
Forumsleitung
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Und weil der Duft und all die Zier
mich tief berührt im Herzen, bin ich beglückt im Jetzt und Hier, nichts kann den Tag mir schwärzen. Oder: Und dieser Duft und all die Zier erweitert mir das Herze. Ich bin beglückt im Jetzt und Hier: Nichts, das den Tag mir schwärze! |
02.05.2022, 15:59 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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uiii,
während ich meinen Kommentar schrieb, hat Ilka-Maria schon gepostet. Immerhin, und das kannst Du Dir als schmückende feder an den Hut stecken, erfolgten kurz nach dem Erscheinen Deines Gedichts zwei Reaktionen Gruß, Heinz |
02.05.2022, 16:13 | #7 |
Forumsleitung
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Meine Synapsen sind gut trainiert .
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02.05.2022, 16:31 | #8 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Ilka-Maria,
habe ich jemals etwas anderes behauptet? Dass ich mich zur gleichen Zeit wie Du mit dem Gedicht beschäftigt habe, soll Dir Beweis genug sein, dass ich glaube, dass hinter den Versen ein Talent schlummert (und dass Du Dich damit beschäftigt hast, zeigt mir, dass wir da vielleicht einer Meinung sind). Das ist nicht immer der Fall, aber damit können wir beide wohl leben!? Liebe Grüße, Heinz |
02.05.2022, 16:44 | #9 |
Forumsleitung
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Du musst mir doch nichts beweisen, Heinz. Du hast dich viel tiefer mit dem Gedicht befasst als ich, einen Beitrag geschrieben, der im Gegensatz zu meinen beiden Formulierungsvorschlägen sehr lang ist, und deshalb hattest du länger dafür gebraucht. Jetzt kommt es auf die Autorin an, was sie mit alldem anfangen möchte.
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03.05.2022, 10:27 | #10 |
Hallo, Heinz und Ilka-Maria,
habt ihr euch viel Zeit genommen. Ich bin erstaunt. Dankeschön. Eure Vorschläge kommen gerade recht. So werde ich mein Gedicht noch einmal ordentlich drehen und wenden. Als ich eure Ideen gelesen habe, dachte ich: hätte ich auch drauf kommen können. Aber in jedem Kopf steckt etwas anderes. Das ist ja das Schöne an der Schreiberei. Und wenn sich mehrere Köpfe zusammentun, kann etwas noch besseres entstehen. Nette Grüße, Candlebee |
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