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Alt 08.12.2023, 11:58   #1
männlich Pe-Be
 
Dabei seit: 12/2023
Beiträge: 31


Standard Toni

Toni
Als seine Frau ihn verließ, hatte sie ihm, mit dem Zuschlagen der Haustür, eine Frage wie eine Bombe vor die Füße geworfen. „Toni, was bist du nur für ein Mensch?“, waren ihre letzten Worte.
Zuvor hatte allerdings er ihren Glauben ‚selbstmörderischen Unsinn’ genannt, die Krone der Schöpfung zum bloßen Tier mit großem Hirn herabgewürdigt und diesem Hirn dann vorgeworfen, nicht einmal in der Lage zu sein, sich eine ordentliche Religion auszudenken. Jedes Mal, wenn sie sich zum sonntäglichen Kirchgang gekleidet hatte, hatte er ihr in den Ohren gelegen, wie sie einem Gott nachlaufen könne, der seine Schöpfung ausgerechnet einem Nimmersatt und Selbstbetrüger ausgeliefert habe. Andererseits, höhnte er, wie sollte auch ein Gott klüger sein als diejenigen, die ihn sich ausgedacht hatten.
Längst hielt sich seine Frau, gewissermaßen innerlich, die Ohren zu.
Als Toni dann auch noch erklärte, ihr Bedürfnis nach Singen und Klatschen sei vielleicht hinnehmbar aber kein Grund, den Verstand zu beleidigen, dieses tolle Ding das dem ansonsten dürftigen Menschen die schnellen Beine und die scharfen Zähne ersetze, begann seine Frau bereits ihre Koffer vom Schrank zu holen. Während sie ihre Sachen packte, machte sie noch einen letzten Versuch, die vorsintflutliche Dunkelheit dieses Männerkopfes mit dem Licht der Frohen Botschaft aufzuhellen.
„Und was ist mit der Kultur?“, hatte sie gefragt, „den Kathedralen, der Kunst?“ Schließlich, nachdem Toni auch noch auf der Gleichberechtigung aller Kreatur bestand, wurde sie sarkastisch: „Ich sehe dich schon, neben Schweinen und Rindviechern im Theater sitzen!“
Sie hatte sich den Mantel angezogen, sich vor dem Spiegel die Haare gerichtet und zwei Koffer in den Flur geschoben. Dann fiel dieser letzte Satz, der ihn verfolgte wie ein Tinnitus: „Toni, was bist du nur für ein Mensch?“, danach knallte die Haustür ins Schloss.
Seitdem war er alleine mit seinen gleichberechtigten Balkonblumen und dem verwöhnten Kater, der missmutig mit den Staubmäusen unter Tonis Bett spielte. Alleine war er auch mit dieser verstörenden Frage.
Nicht dass es ihm ohne die allermeisten Menschen nicht viel besser gegangen wäre, aber Toni dachte, wer etwas über sich selber wissen will, muss unter Menschen, muss sie beobachten, vergleichen, Schlüsse ziehen. Deshalb ist er auf dem Weg zu seinem Café. Das liegt zwar versteckt und bietet keinerlei Blick auf irgend touristisch verwertbare Schönheit, wird aber gerade deshalb von den Einheimischen dankbar angenommen.
Seit Europas Süden austrocknet, brennt, in Wolkenbrüchen versinkt oder von seinen Gläubigen für Mord und Totschlag genutzt wird, ist die Nordseeküste selbst da überlaufen, wo es keine Strände und keine Kurhotels gibt. Scheinbar ziellos laufen Touristen hin und her, bis sie sich, als folgten sie einem verborgenen Plan, gerade an den Plätzen sammeln, wo die Aussicht früher auch den Friesen gefallen hatte. Dort lärmen sie herum als wären sie zuhause. Das ärgerte nicht nur Toni.
Um den hinreichend vergessenen Teil der Stadt zu erreichen, folgt er dem Kai mit den mächtigen rostigen Pollern, um die einmal die Taue großer Schiffe geschlungen waren. Fast vierzig Jahre war er für deren Sicherheit früh aufgestanden. Toni, ein Mann, dem keiner etwas vormachen konnte.
Wind kräuselt schwarzes Hafenwasser, und die Sonne steht schon nachmittäglich tief. Ihr funkelndes Spiegelbild gleicht einem riesigen Kronleuchter.
Ein kleiner Junge kommt ihm entgegen.
Wie der wohl heißt?
Als Schulkind hatte Toni sich gefragt, was seine Eltern geritten haben mochte, ihren Sohn ‚Anton’ zu nennen. Niemand sonst hatte Eltern, die ihr Kind in die Welt geschickt hätten, um Gelächter oder Befremden auszulösen.
Der Kleine bleibt öfter stehen, bückt sich, hebt etwas auf. Jemand hat eine Blechdose weggeworfen, der Junge sieht Toni kommen, sucht seinen Blick, legt sich die Dose vor, nimmt Anlauf und schießt. Toni pariert. Hin und her klappert das Metall auf dem Beton bis Toni aufgibt und den Jungen zum Sieger erklärt.
Von Nordwest ziehen Wolken auf. Böiger Wind raut das Wasser auf, kleine, scharfe Wellen lenken unruhige Reflexe unter die Schirmmütze eines älteren Herrn, der anscheinend auf einer Bank am Kai wartet, dass jemand vorbei kommt. „Kein Mensch hätte sich früher wegen ein paar Regenwolken beunruhigt, sich womöglich Gedanken gemacht“, spricht er Toni an. Der bleibt stehen, blickt in die Wolken. „Da haben Sie Recht“, sagt er, „tatsächlich hätte man sich früher Gedanken machen sollen“, und geht weiter.
Bis zu seinem Café ist es nicht mehr weit.
Viel los ist heute nicht.
„Wie immer?“, fragt der Wirt. Toni nickt und sucht einen Platz, von dem er einen guten Blick auf die anderen Gäste hat.
Das Lebensgefühl hinter den mächtigen Deichen kann die Erinnerung, dass die auch schon mal versagt haben, nie ganz abschütteln. Angst hat hier natürlich keiner, die wird nach vielen Jahren rund und handlich wie ein Kiesel in der Brandung, aber man ist vorsichtig. Darum weiß man einen zusätzlichen Wall aus Kaffeeduft und freundlicher Belanglosigkeit zu schätzen. Hier riskieren nur wenige Gäste, Gedanken Raum zu geben, die womöglich darauf hinausliefen, sich selber zum Ärgernis oder zur Zumutung für den Planeten zu machen.
Beim letzten Besuch glaubte Toni trotzdem einen Bruder im Geiste gefunden zu haben. Zu einem weiten bunten Pullover trug der Bluejeans und braune Lederstiefel. Schulterlanges, graues Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden.
„Die Menschheit stirbt aus“, damit hatte der Fremde, vermutlich auf heftige Gegenrede hoffend, ein Gespräch beginnen wollen. Toni aber hatte nur sparsam genickt, wie zu einer Selbstverständlichkeit. „Na und?“, hatte er gesagt, einen Bissen Kuchen mit einem Schluck Kaffee hinuntergespült und gefühllos zugesehen, wie seinem Gegenüber die Gesichtszüge entgleisten.
Die Kaffeetasse auf Tonis frisch abgewischtem Tisch gehört zu einem anderen Service als der Kuchenteller mit dem goldenen Rand. Auf dem Teller liegt ein Stück Streuselkuchen.
Das Mobiliar des Cafés erinnert an gut erhaltenen Sperrmüll. Der Bescheidenheit dieser Einrichtung gelingt es, den vorzüglichen Kuchen und den noch besseren Kaffee mit einem Hauch von Protest zu verbinden gegen die verbreitete Selbstverständlichkeit übersteigerter Ansprüche. Auch die Auswahl der leisen Musik unterstreicht eine Gastlichkeit, die mit ‚immer mehr’ und ‚immer größer’ nichts zu tun haben will. Hoch über dem Tresen wirbt farbiges Draußen vergeblich um Aufmerksamkeit. Ein kleiner Fernseher läuft dort, unbeachtet und ohne Ton.
In Hörweite unterhalten zwei junge Frauen einander mit Darstellungen nicht anwesender gemeinsamer Bekannter. Für gemeinsame Auftritte mit den Unsichtbaren imitieren sie deren Stimmen und fügen die jeweils eigenen Rollen ein, angekündigt durch: ‚sagte sie’, ‚sagte er’, ‚sagte ich’. Geheimnisse tauschen sie, indem sie miteinander flüstern.
Ihnen gegenüber sitzt ein gepflegtes Rentnerpaar, dem es gelungen zu sein scheint, Sorgen, die tiefe Spuren in Gesichtern hinterlassen, aus dem Wege zu gehen. Der Mann hat sein weißes Haar glatt nach hinten gekämmt, die Haare der Frau sind gefärbt. Misstrauisch stochert sie mit ihrer Gabel in der Torte auf ihrem Teller. Es scheint, als traue sie dem Bäcker zu, ihr irgend Unerfreuliches in die Sahne geschmuggelt zu haben. Wenn sie die zu roten Lippen der Kuchengabel entgegenspitzt, bilden sich um ihren Mund strahlenförmig Falten.
Die Hände des Mannes zittern bei der Arbeit am Kuchen, wenn er aber die Tasse zum Munde führt, findet seine Hand am Henkel Halt und Ruhe. Die Beiden gucken aneinander vorbei, kauen und schweigen.
Neben diesem Paar lobt eine ältere Dame ihren Hund dafür, dass er die Krümel aufleckt, die ihr heruntergefallen waren. Der Hund hat langes, milchkaffeefarbenes Fell und trägt einen rot und weiß gemusterten Schal um Brust und Hals. Der Schal der Besitzerin hat das gleiche Muster.
Zu einem kleinen Tisch im Hintergrund gehören zwei Sessel aus den fünfziger Jahren und eine Stehlampe. Dort sitzt der Mann, der Toni neulich vergeblich mit der aussterbenden Menschheit hatte aus der Reserve locken wollen. Er liest ohne Brille. Anscheinend ist er immer noch gekränkt. Toni kommt es vor, als nutze er sein Buch, um ihn zu übersehen.
Draußen falten Menschen ihre Schirme schon wieder zusammen.
Vor der Tür versucht eine kleine rundliche Frau, ihren Kinderwagen an rotweißen Absperrungen vorbei zu schieben, die von einer Baustelle in den Bürgersteig ragen. Ihr Haar verhüllt sie mit einem durch Goldfäden verzierten Kopftuch. Zwei kräftige Männer mit orangefarbenen Sicherheitswesten hatten die Absperrungen gerade erst aufgestellt. Jetzt rauchen sie ihre Feierabendzigarette und sehen zu, wie die Frau sich abmüht, ihren Kinderwagen an der engen Passage nicht umzukippen. Eine andere kleine Frau mit Stoppelhaarschnitt und silbrigem Metall in Ohren und Nase tritt mit einer Zigarette auf die Männer zu und bittet um Feuer. Einer der Männer zückt sein Feuerzeug und schützt die Flamme mit der Hand vor dem Wind.
Der Autoverkehr nimmt zu.
In dem kleinen Fernseher laufen die Nachrichten als Stummfilm.
Panzer fahren, Trümmer rauchen, eine Stadt versinkt in Bergen von Schnee; hier Dürre, da Überschwemmung, Flüchtlinge im Boot, Flüchtlinge in einer Warteschlange, ein Herr Wichtig spricht, eine Frau Wichtig steigt aus einer schwarzen Limousine, Volk feiert, ein Vulkan speit Lava.
Während der Wirt neuen Kaffee macht, dreht er sich ab und zu um, damit er auf dem Bildschirm sehen kann, was auf der Welt los ist. Als Fußballer ins Bild kommen, stellt er den Ton an. Eine empörte Stimme äußert Zweifel an der Berechtigung eines ‚Elfers’, aber der Schiedsrichter bleibt hart. Ein Spieler nimmt Anlauf, schießt, der Torwart hechtet in die falsche Ecke, aber der Ball knallt ohnehin an den Pfosten. Der Wirt boxt, den Siebträger in der rechten Hand wie ein Fähnchen schwingend, mit der freien Hand die Luft über dem Tresen. Kaffeegrund krümelt. Der Fernseher zeigt ein riesiges Stadion voll großer Gefühle, frenetischen Jubel, Fahnen, Münder zum Schreien geöffnet, Fäuste geschüttelt. Es folgen Lottozahlen. Der Wirt vergisst, den Ton auszuschalten.
In den Lokalnachrichten geht es um ‚Klimaaktivisten’.
Wer denkt sich solche Wörter aus?
Menschen hatten sich mitten auf einer Hauptverkehrsstraße am Pflaster festgeklebt. Eine Frau mit einem Netz voller Apfelsinen in der Hand wird von einer Reporterin um ihre Meinung gefragt. „Die sind gegen das Klima“, erläutert sie mit verständiger Bestimmtheit. „Jetzt stehen die Autos und stinken im Leerlauf – das kommt dabei heraus“, drängt ein Mann ans Mikrophon, der noch gar nicht so alt ist.
Die Polizei musste Mittel gefunden haben, die Störer vom Untergrund zu lösen und trägt sie, vielleicht der Kameras wegen, erstaunlich vorsichtig beiseite.
Die beiden jungen Frauen sprechen nicht mehr mit verstellten Stimmen. „Ist doch nicht normal, sich an die Straße zu kleben“, sagt die Blonde. „D i e sind nicht normal“, bekräftigte die Brünette.
Auch die beiden Rentner fordern in dieser Sache voneinander Gefolgschaft. Sie flüstern, aber sie flüstern ziemlich laut. Vielleicht hören sie nicht mehr gut. „Und wenn jetzt der Notarzt nicht durchkommt?“, zischelt die Frau, und ihr Mann läuft rot an. „Das ist d e n e n doch egal“, giftet er, und die Kuchengabel, welche in der Luft stehen geblieben ist, zittert stark.
Der Mann mit dem grauen Pferdeschwanz hat sein Buch zugeklappt. Er sieht Toni an, als wolle er etwas von ihm.
In Tonis Kopf verlieren gerade Gefühle den Kampf mit Gedanken. Die jungen Leute, die da sitzen, gehalten von ein paar Gramm Sekundenkleber, denkt er, legen sich mit Millionen an, die mit Tonnen von Jahrhundertkleber an ihrem ‚Fortschritt’ hängen. ‚Also’, fragt sich Toni, ‚was will der Kerl von mir? Der ist doch auch kein Kind mehr.’ Er weicht diesem Blick aus, indem er in seiner Tasse rührt und zusieht, wie die Reste der ‚Crema’ kreisen.
Als er den Kopf hebt, ist der Mann schon aufgestanden, nimmt ruhig seine Jacke von der Stuhllehne, zieht sie an, holt eine blaue Wollmütze aus der Jackentasche, setzt die Mütze auf und steckt sein Buch ein. „Solidarität“, sagt er wie zu sich selbst, „es geht um Solidarität.“ Er legt einen Fünfeuroschein neben seine Kaffeetasse.
Als er dem Ausgang zustrebt, bleibt er bei den beiden jungen Frauen stehen. Sie sehen misstrauisch zu ihm auf.
„’Normal’“, sagt er ohne die Stimme zu heben, „’normal’ ist nicht g u t, ‚normal’ ist nur h ä u f i g.“
„Der hält uns für doof“, flüstert die Brünette der Blonden zu, die nickt.
Der Wirt macht den Fernseher aus.
Der Hund mit dem bunten Schal kommt unter dem Tisch hervor und knurrt. Die Eigentümerin greift nach dem Halsband und schimpft mit ihm.
Der Mann verlässt das Café.
Draußen hebt er eine der schweren rotweißen Absperrungen an und schleppt sie mitten auf die Fahrbahn. Schnell wächst ein Stau. Es wird gehupt und geschimpft. Autofenster werden heruntergefahren, ein Pappbecher fliegt.
„Zack!“, sagt der Rentner am Nebentisch. „Daneben“, sagt seine Frau.
Ein Autofahrer mittleren Alters steigt aus einem Kleinlaster. Aus seinem schwarzen Turnhemd ragen auffallend kräftige Arme, die er zunächst nur einsetzt, um die Absperrung wegzutragen. Als der Mann aus dem Café dagegen hält, schlägt er ihm die blaue Wollmütze vom Kopf.
Passanten bleiben stehen, recken ihre Arme, damit ihre Handys noch etwas sehen können. So erreichen Bilder einen Satelliten und gehen von dort in die Welt, auf denen zu sehen ist, wie ein Mann mit grauem Pferdeschwanz sich seine Mütze nicht vom Kopf schlagen lässt.
Er schlägt sogar zurück, dem offensichtlich Stärkeren ins Gesicht.
Der zögert ungläubig, dann langt er hin.
Der Mann mit dem grauen Pferdeschwanz lässt die Barrikade los und geht zu Boden. Sein überlegener Widersacher kniet auf ihm und jetzt hagelt es Schläge.
Andere Autofahrer sind ausgestiegen, zwei Männer und eine Frau versuchen vergeblich, den Schläger festzuhalten. Toni springt auf, rennt zur Tür, hakt die schwere eiserne Kurbel aus, die zum Ausfahren einer Markise dient, um den ungleichen Kampf zugunsten des Unterlegenen gewaltsam zu wenden. Bevor jedoch die schwere Eisenstange auf das schwarze Turnhemd niedergeht, wird Toni bei flackerndem Blaulicht von einem Polizisten entwaffnet, während dessen Kollegen den Unterlegenen befreien. Die Barrikade wird geräumt. Der Pferdeschwanz des Mannes ist aufgelöst, er blutet aus Unterlippe und Nase, ist aber alleine aufgestanden. Die Hand, in der er seine Mütze hält zittert. Eine Polizistin betrachtet ihn skeptisch. „Brauchen Sie einen Arzt?“ Er verneint. Als die Personalien aufgenommen werden, bekommt Toni mit, dass er ‚Heiko’ heißt.
„Sie hören von uns“, verabschiedet sich die Polizei und draußen rauscht wieder der Feierabendverkehr.
Toni und Heiko sitzen im Café am Tisch unter der Stehlampe und haben sich wenig zu sagen. Der Wirt bringt Schnäpse. „Geht aufs Haus“, sagt er. Die Beiden stoßen miteinander an bevor sie trinken.
„Das war idiotisch“, sagt Toni als er sein Glas absetzt.
„Ja“, gibt der andere zu, während er sich mit einem Taschentuch Blut abtupft, das ihm noch immer aus der Nase läuft, „aber ich frage mich, was Sie eigentlich für ein Mensch sind.“ Toni zögert, dann sagt er: „Ich heiße Anton, wohne zur Miete, bin krankenversichert und zahle Steuern.“
Pe-Be ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2024, 21:28   #2
kofski
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 378


Hallo,
ich fand die Geschichte recht langatmig und voller irrelevanter Details und Beobachtungen. Nach der Hälfte wollte ich schon aufhören.
Dass die Ehe in die Brüche ging, weil sie immer religiöser wurde und er immer zynischer, kann man in einem Satz abhandeln.
Der Dosenfußball mit dem Jungen könnte genutzt werden, um etwas mehr aus Tonis Kindheit zu erzählen, als nur, dass er seinen Namen nicht mag.
Dann passiert wieder ein Haufen Irrelevantes und dann beobachtet er eine Schlägerei und will eingreifen, wird aber von Polizisten, die unrealistisch schnell am Tatort sind, davon abgehalten.
Heikos Frage "Was sind Sie nur für ein Mensch?" ergibt für mich keinen Sinn und die Antwort auch nicht. Das ist kein starkes Ende.

Positiv fand ich die teilweise ins lyrische abwandernde Sprache, die Leichtigkeit, mit der Bilder gezaubert werden und allgemein den Stil.
LG
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
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