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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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23.05.2013, 17:39 | #1 |
Muss es denn immer gleich Liebe sein?
Du sprichst von Vertrauen und Sicherheit,
ich von enttäuschter Vergangenheit, in deinen Armen schlaf ich manchmal ein, doch muss es darum gleich Liebe sein? Wenn ich bei dir bin, vergeht die Zeit schnell, komme im dunkeln, wenn ich gehe wird’s hell. Lass dich ein Stück in mein Leben hinein, doch für dich muss es darum gleich Liebe sein. Behalt deine Träume und Pläne für dich, denn mit zu großer Nähe verschreckst du mich. Mein Herz gehört niemals nur dir allein, sag, muss es denn immer gleich Liebe sein? |
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23.05.2013, 19:27 | #2 |
Hey Zauberfee,
wunderschönes Gedicht, deine Zeilen berühren! Liebe GrüßeLily |
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23.05.2013, 19:41 | #3 |
Wow, echt emotional geschrieben. Mit viel Gefühl. Hat etwas abwertendes bzw. "negatives" gegenüber dem, der zu schnell liebt und evtl. sogar klammert.?
Ist aber voll schön LG Jane |
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23.05.2013, 20:13 | #4 |
Forumsleitung
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Liebe Zauberfee,
da gehört noch ordentlich Schliff rein, aber schon jetzt lässt sich das Gedicht recht flüssig lesen. Was mich fesselt, ist der Inhalt, denn Du hast in einfachen Worten gleich mehr als nur eine Wahrheit ausgedrückt. Die ersten beiden Verse sprechen von einer tiefen Verwundung: Das lyrische Ich glaubt nicht mehr an Vertrauen, denn es hat in der Vergangenheit eine bitterböse Erfahrung gemacht. Das geht so weit, dass in der letzten Strophe das lyrische Du brüsk, fast brutal zurückgestoßen wird ("Behalt deine Träume und Pläne für dich ..."). Aber so verständlich das für eine verletzte Seele erscheinen mag, sprechen die Verse 3, 5 und 6 auch noch eine andere Sprache. Das lyrische Ich schläft in den Armen des lyrischen Du, die Zeit mit ihm ist kurzweilig, die Nacht wird ausgekostet, bis es draußen hell wird. Aber auch das wird mit einem Vorwurf quittiert: "... lass dich ein Stück in mein Leben hinein". Das klingt beinahe wie: "Sei doch froh, dass ich dir überhaupt die Gnade meiner Anwesenheit erweise." Mit anderen Worten: Das lyrische Ich handelt ambivalent. Auf der einen Seite hat es Angst vor einer neuen Enttäuschung, auf der anderen Seite kann es nicht ohne Zuwendung leben. Es bleibt ihm zum eigenen Schutz nur übrig, sich in den Egoismus zu flüchten, dass ihm gegeben wird, aber niemand etwas von ihm erwarten darf. Was dem Leser bleibt, ist Mitleid mit dem lyrischen Du, dem jede Chance einer Bewährung versagt wird. Da sieht man, wie man mit einfachen Worten und wenigen Strophen eine psychologisch schwierige Situation "verdichten" kann. LG Ilka |
24.05.2013, 00:02 | #5 |
Vielen Dank für eure Rückmeldung und euer Lob!
@ Ilka-Maria: Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Es freut mich sehr, dass der Inhalt dich erreicht hat und die Ambivalenz und der daraus resultierende Egoismus des lyrischen Ichs zum Ausdruck gekommen ist. Tatsächlich ist das Gedicht sehr schnell aus einem Schreibfluss heraus entstanden, weshalb es formal wohl noch nicht ganz geschliffen ist. Liebe Grüße, Zauberfee |
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