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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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01.05.2013, 11:05 | #1 |
Forumsleitung
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Erwachen
Die Zeit der Stille ist vorbei,
aus Eis erwacht sind Feld und Flur, die Störche sind schon längst retour und klappern Balz und Liebelei, die Amseln lärmen durch den Tag von morgens früh bis hin zur Nacht, und statt des Winters leiser Pracht, die vornehm auf den Wiesen lag, platzt Trommelregen auf das Land, rauscht mit Getöse durch die Luft, der Wind pfeift laut, der alte Schuft, ganz ohne Rhythmus – uncharmant. Man hört sogar der Knospen Sprung und bildet weiterhin sich ein: So laut kann die Naturkraft sein! Doch: Schrill war immer schon, was jung. Wie schön war doch Dezembers Ruh! Das Knatterrad schlief aus im Stand ... jetzt ratterts wieder über's Land, und ich halt' mir die Ohren zu. 1. Mai 2013 by Ilka Maria |
01.05.2013, 11:15 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, Ilka-Maria ....
Klasse!
Einmal nicht die flatternden blauen Bänder in den Düfte-Lüften! Herrlich sachlich und lebensnah. Aber einen Tippfehler hab ich entdeckt: korrekt: "statt des Winters leiser Pracht..." Jaja - der Wonnemonat... Herzlichen Maifeiertagsgruß von Thing |
01.05.2013, 11:41 | #3 |
Ich schließe mich Thing an. Schönes Contra.
Auch mich traf jüngst ein Tritt im Magen, ich krümmte mich im Wald, cool ist es, plötzlich auszuschlagen, wer Baum ist, braucht Gewalt... LG gummibaum |
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02.05.2013, 17:16 | #4 |
Hallo Ilka-Maria!
Ein recht schönes Naturgedicht ist Dir da gelungen. S2 V4 finde ich im Ausdruck sehr interessant: Stophe 5 klingt sogar leicht progressiv, sehr locker (vom Hocker). Lass den Mai verheißungsvoll auf uns wirken. Gefällt mir sehr gut. VG Pitti Geändert von René (02.05.2013 um 18:05 Uhr) Grund: Feld und Flur Diskussion bereinigt |
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02.05.2013, 17:39 | #5 |
Forumsleitung
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Danke, Pitti, freut mich, dass es Dir gefällt.
Beste Grüße Ilka |
02.05.2013, 18:24 | #6 |
abgemeldet
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"Feld und Flur" ist kein geflügeltes Wort wie "Wald und Flur" oder "Stadt und Land", sondern nonsens, weil beide Begriffe das gleiche beschreiben: Eine begrenzte oder unbegrenzte, unbebaute Fläche. Es gibt nicht nur in der Landwirtschaft Felder, sondern auch Schlachtfelder, Minenfelder und Marsfelder. In Deutschland hat jedes Feld eine katasteramtliche Flurnummer, weil es zur Flur gehört und nicht Wald oder bebautes Land ist. Eine Gemeindeflur ist die Fläche, auf die sich die Gemeinde erstreckt; im Gegensatz zur "Flur" als solcher können auf oder in einer Gemeindeflur auch Bäume, Schuppen oder ein Hochhaus stehen, wie auch im Feld Feldgehölze anzutreffen sind. Achtung vor dem Feldjäger!
"Feld und Flur" ist sprachlich etwa so relvant wie "oben und droben", "Gefangenschaft und Eingesperrtsein", "verehelicht und verheiratet", "Lyrik und Poesie", "Schreiben und Schriftstück". Den Dichterkranz gibt's dafür nicht. Höchstens eine ganz weiche Zitrone. |
02.05.2013, 20:19 | #7 |
Gefällt mir gut, Ilka-Maria,
vor allem die Pointe am Schluss, wir haben auch so einen "Hubschrauber"Piloten in der Nachbarschaft, ihm macht's Freude. Nun denn, wer Schnecken über die Wege hilft, der kann auch solche Gedichte schreiben und hat etwas ganz Wesentliches begriffen. Der selbe Desperado |
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02.05.2013, 20:24 | #8 |
Forumsleitung
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Nach meinem Wörterbuch sind Feld und Flur nicht dasselbe, sondern lediglich Synonyme. Auch ist die Herkunft verschieden. Flur umfaßt nämlich Äcker, Wiesen und Weiden. Aber es soll ja Leute geben, die auch zwischen Acker und Feld nicht unterscheiden.
"Flur" kann sogar die Bedeutung von Landschaft bzw. (einsamer) Gegend haben ("allein auf weiter Flur"). |
Lesezeichen für Erwachen |
Stichworte |
feld, flur, luft |
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