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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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02.04.2020, 15:07 | #1 |
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Sommerland
Ich kann noch jene Düfte schmecken -
die Wiesen, die Äcker, die Ähren, ich spür die feuchten Lippen lecken, am Kinn den Saft der reifen Beeren. Die Sense, die Gabel, der stumpfe Rechen, sie riechen nach Stahl, Holz und Schweiß, nichts duftet wie die Halme beim Dreschen, sie liegen dann hart, hell und heiß. Die Sommerdüfte sanken mir ins Herz, wo Staub und Alltag sie verdeckte, nun wenden sie sich endlich überwärts, da luftige Erinnerung sie wieder weckte. Geändert von Ex-Gunde (02.04.2020 um 16:52 Uhr) |
02.04.2020, 18:29 | #2 |
Hallo Gunde,
Dein Gedicht erzeugt eine schöne Stimmung, allerdings eine nostalgische. Wo wird denn noch eine solche Landwirtschaft betrieben, wie Du sie beschreibst, mit Sense und Rechen statt mit Maschinen. Vielleicht auf einer Alm, denke ich mir. Das könnte noch sein. Dennoch, sehr gerne gelesen, AlteLyrikerin. |
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02.04.2020, 18:43 | #3 |
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Hallo,
diese Erinnerungen entstammen den 60er Jahren. Ich hatte damals einige Male die Gelegenheit, die Ferien bei meinem Großonkel zu verbringen, der in der Landwirtschaft gearbeitet hat. Zwar hat man auch damals schon maschinell gemäht. Aber das Futter für die Hasen zum Beispiel hat er immer morgens frisch gemäht. Gunde grüßt. |
02.04.2020, 20:20 | #4 |
Hallo Gunde,
mir gefällt dein Gedicht und wie es geschrieben ist. Auch mich versetzte es für einige Zeilen in meine Kindheit zurück, zum Sommer Weil es so ist, wie du beschrieben hast, mit den Ähren und dem Saft und dem Eisen. Das sind so die Bilder, die auch meinem Kopf gefallen. Geschrieben hast du es gut, nicht durchgängig im Rhythmus, mir aber dennoch gefallend. Ja, Getreide riecht toll und frisch gedroschenes ebenso. Und Honig, der grade von den Bienen kommt ... und in dieser seltsamen Anlage runterläuft und golden glänzt. Liebe Grüße |
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02.04.2020, 20:36 | #5 |
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Beiträge: 5.271
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Sei gegrüßt.
Ich verweilte recht gern in diesen Bildern.
Den Sommer hast du mir zurückgebracht, mit Duft und Gefühl. Grüße aus vergangenen Zeiten. Unar |
02.04.2020, 20:36 | #6 |
02.04.2020, 23:55 | #7 | |
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Zitat:
na ja - der duft des ländlichen wie wir den in der kindheit erlebten - mir geht es wahrscheinlich ebenso wie den vielen anderen greisen personen hier im forum - ähnlich. diese erinnerungen sind nicht zu eliminieren. natürlich gehören dazu auch die feinen düfte der kuhfladen, die einem die bäurin nachwarf wenn man einen pfirsich vom baum stahl und der mist aus dem schweinestall, der einem von der magd über den kopf geschüttet wurde wenn man ihr voll kindlich bübischer unschuld unter den rock auf die nackte scham tappste, während sie die schweine fütterte. alles feine düfte, die hier aufgezählt werden müssen. an den stumpfen*) rechen erinnere ich mich noch genau. der einäugige knecht - den wir beim masturbieren im heuschober beobachte und ausgelacht hatten - lief uns damit bedrohlich nach - nur wir waren schneller. *) weil es keine scharfen rechen gibt, wohl eine scharfe sense oder sichel |
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