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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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03.01.2018, 16:39 | #1 |
Der Schalter
Den Schalter in der Hand zu spüren,
ihn umzulegen, mich zu lösen, von dir, durch einen Flammenzauber, umrandet von den Gittertüren, wie unwahr mir das jetzt erscheint und dabei war es doch dein Wunsch, schon immer. Du rollst hinein, auf einer Platte, die Türen schließen hinter dir. Ich sehe: was ich liebte, hatte, kehrt niemals mehr zurück zu mir. Geräusche hör ich, schließ die Augen, die Hitze hier im Raum steigt an, noch immer kann ich es nicht glauben, dass dies hier alles wahr sein kann und dann verstummen jene Echos die du mit deinem Körper gibst für immer. Die Flammen haben dich begraben, verschlangen dich und deine Narben, verbrannten Tumor, Hass und Zorn, liebkosten deinen Körper. Ich trag dich fort in meiner Tasche. Du bleibst bei mir, als Häufchen Asche. |
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04.01.2018, 18:44 | #2 |
Hallo MiauKuh,
ein morbides Gedicht lokalisiert in einem Krematorium. Den Schalter selbst umlegen und mitzuerleben wie der geliebte Mensch verbrannt wird, ist schon heavy...Wobei hier die Flammen euphemistische Züge bekommen als Zauber und liebkosend. Das Element Feuer hat hier die tragende Rolle als Vernichter des Körpers und gleichzeitig lösen alte Gefühle sich in Rauch auf. Asche zu Asche... take care |
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05.01.2018, 10:12 | #3 |
Hey pathos,
du hast es vollkommen durchdrungen. Ja, es ist traurig, aber gleichzeitig auch schön, oder? (Der Titel lautet jetzt: "Der letzte Wunsch", passt besser, finde ich.) Den Schalter in diesem Moment umzulegen und die geliebte Person verbrennen zu sehen muss furchtbar sein, aber es war ja nun mal ihr Wunsch und den gilt es zu respektieren. Immerhin lässt sich die Asche herumtragen, wobei mich persönlich das nicht froh machen würde, ich würde da eher sagen: Asche zu Asche, oh ich sehe grade: du hast das ja auch gesagt, also die Asche verwehen und verteilen. Cool, das du es kommentiert hast. Liebe Grüße |
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05.01.2018, 19:23 | #4 |
Eine Bekannte erzählte mir mal vom Krematorium, wo sie war, als ihre Oma...(ich mag es nicht aussprechen). Laut Ihrer Aussage sind das keine lodernden, alles verschlingende Flammen, sondern die Leiche zerfällt langsam. "Da brennt überhaupt nichts", sagte sie sogar. Ich kann es nicht beurteilen, war noch nie da, kann diesen Wunsch auch nicht verstehen.
Aber das Gedicht hat trotzdem etwas eigenartig Faszinierendes. LG DieSilbermöwe |
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13.01.2018, 08:57 | #5 |
Lieber MiauKuh,
eine eindrucksvolle Beschreibung einer Feuerbestattung: Grausam, endgültig, poetisch, liebevoll. Bemerkenswerte Verse voller Abschied und Trauer. Viele Grüße, Georg |
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13.01.2018, 11:28 | #6 |
Lieber MiauKuh,
das Gedicht spricht mich an, denn es verknüpft ganz verschiedene Sichtweisen und Gefühle. Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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13.01.2018, 13:49 | #7 | |||
Hallo ihr lieben!
Zitat:
zumindest aus einem Film an eine ähnliche Szene (daher die Idee) erinnere. Schreibe ich noch einmal darüber, wird es fundierter sein. Zitat:
geändert habe. Zitat:
Fühlt euch gegrüßt! |
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22.01.2018, 20:52 | #8 |
abgemeldet
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Lieber MiauKuh,
die Idee und auch die Umsetzung deines Gedichtes finde ich klasse. Den Titel musst du aber unbedingt ändern. Sehr gelungen. LG Letreo |
22.01.2018, 20:58 | #9 |
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