Vernichtende Schönheit

[Sinneswandler]

Ein Brechen und Bersten, voll purer Gewalt,
lässt Erde aufreißen in riesigen Spalten.
Zum Himmel hoch schießt nun des Riesen Gestalt,
die Erde erbebt, nichts kann sich mehr halten.
Nun dringt aus der Tiefe das flüssige Feuer,
hellrot und vernichtend in Strömen heraus,
seit Urzeiten ruhend, lag das Ungeheuer,
jetzt faucht und rumort es und löscht Leben aus.
Es brennen die Wälder, wer kann, der wird fliehen,
die Luft stinkt nach Schwefel, es wird dunkle Nacht,
hochgiftige Asche bedeckt ferne Weite,
Natur zeigt sich grausam, als das Untier erwacht.
Doch in all der Zerstörung, es lässt sich nicht leugnen,
sieht man ehrfürchtig Schönheit, fühlt sich winzig klein,
die Lava erstarrt, alles Leben begraben,
es bleibt nur ein Teppich pechschwarz und aus Stein.
Die Erde beruhigt sich, die Jahre vergehen,
mit Flechten und Halmen geht es langsam los,
bald sieht man ein Sträuchlein im Schwarz allein stehen,
recht schnell wird es mehr, der Andrang ist groß.
Die Magie des Planeten, sie findet zurück,
nur kurz ausgebremst in ihrer Entfaltung,
von neuem beginnt nun der Kreislauf des Lebens,
in friedlicher Reinheit mit neuer Gestaltung.